Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut

Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut
Deutsches Diabetes-Zentrum
(Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung)
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Deutsche Diabetes-Forschungsgesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: Düsseldorf
Mitgliedschaft: Leibniz-Gemeinschaft
Standort der Einrichtung: Düsseldorf
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Naturwissenschaften
Fachgebiete: Klinische Diabetologie, Klinische Biochemie und Pathobiochemie, Biometrie und Epidemiologie
Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %)
Leitung: Michael Roden (Wissenschaftlicher Geschäftsführer),
Hans-Joachim Liebe (Kaufmännischer Geschäftsführer)
Mitarbeiter: ca. 130 (Stand Januar 2009)
Anmerkung: An-Institut
Homepage: www.ddz.uni-duesseldorf.de

Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ), auch als Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung bezeichnet, ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit Sitz in Düsseldorf. Seine Forschungsaktivitäten sind der anwendungsorientierten Grundlagenforschung im Fach der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der klinischen Diabetologie, , Klinische Biochemie und Pathobiochemie, Biometrie und Epidemiologie zuzuordnen. Das Zentrum steht unter der Trägerschaft der Deutschen Diabetes-Forschungsgesellschaft e.V. und ist als „Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung“ Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz sowie darüber hinaus ein An-Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im November 1964 wurde auf Initiative von Karl Oberdisse zusammen mit dem damaligen Düsseldorfer Oberbürgermeister Peter Müller die Gesellschaft zur Förderung der Erforschung der Zuckerkrankheit e. V. gegründet. Zur Ausführung ihrer Aufgaben wurde 1965 das Diabetes-Forschungsinstitut (DFI) eingerichtet. Dort sollte über die Pathogenese, Früherkennung und Prävention des Diabetes und seiner Folgeerkrankungen mit dem Ziel geforscht werden, die Behandlung und Prognose der Patienten mit Diabetes mellitus zu verbessern.

Die Aufnahme des DFI in die vom Bund und den Ländern gemeinsam geförderte Blaue Liste, die Vorläuferinstitution der heutigen Leibniz-Gemeinschaft, erfolgte 1977. Seit 1999 ist das Institut als An-Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf angegliedert.

Im Jahr 2002 wurde das DFI umbenannt in „Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut, Leibniz-Institut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“ (DDFI) und Mitte 2004 in „Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung“. [1]

Bis März 2007 war die „Deutsche Diabetes-Klinik“ (DDK) Teil des Diabetes-Zentrums. Die Klinik war ein Fachkrankenhaus mit 58 Betten in zwei Stationen sowie einer Spezialambulanz, pro Jahr wurden rund 3500 Patienten versorgt. Die Klinik hat ihre Tätigkeiten zum 31. März 2007 eingestellt. Als Nachfolge wurde das Institut für Klinische Diabetologie gegründet. Der stationäre und ambulante Versorgungsbereich wurde an das Universitätsklinikum Düsseldorf verlagert.

Aufgaben

Das DDZ hat satzungsgemäß die Aufgabe, Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) durchzuführen und zu fördern, um die Wirkung dieser Krankheit auf den menschlichen Organismus zu erfassen und therapeutische Maßnahmen zu erarbeiten. Das DDZ verfolgt seine Ziele durch Forschung an primären tierischen Zellen wie Kardiomyozyten, Fettzellen, Hepatozyten, Immunzellen und pankreatischen Inselzellen sowie an primären menschlichen Zellen, die aus Blut, Fett, Muskel, Haut und Gefäßen isoliert werden.

Nach der Umorganisation Anfang 2007 gliedert sich das Zentrum in die Bereiche:

Im Zuge der Neustrukturierung wurden am neuen Institut für Klinische Diabetologie drei Arbeitsgruppen etabliert, deren Forschungsschwerpunkte die Rolle des Immunsystems beim Diabetes sowie die diabetische Neuropathie sind.

Forschungsschwerpunkt des Instituts für Klinische Biochemie und Pathobiochemie ist die Untersuchung der molekularen Grundlagen der Wirkung des blutzuckerregulierenden Hormons Insulin sowie der Insulinresistenz sowie die Beziehungen dieser Mechanismen zur Entstehung des Typ-2-Diabetes.

Die Hauptaufgaben des Instituts für Biometrie und Epidemiologie sind die Erfassung der Häufigkeit des Diabetes mellitus sowie der damit verbundenen Folgeerkrankungen und die Erforschung der Versorgungssituation von Diabetikern in Deutschland.

Neben den drei Instituten ist am DDZ auch das „Nationale Diabetes-Informationszentrum“ eingerichtet, das nationale Koordinierungsaufgaben rund um den Diabetes mellitus wahrnimmt.

Kooperationen

Wichtigster universitärer Kooperationspartner ist die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, mit der seit 1999 in einem Vertrag die Zusammenarbeit in den Forschungsgebieten sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und darüber hinaus die Beteiligung des DDZ an der Lehre der Universität geregelt ist.

Finanzierung

Nach dem Finanzierungsmodell der so genannten Blaue-Liste-Einrichtungen wird das Institut in Form einer Fehlbedarfsfinanzierung hälftig aus Mitteln des Bundes und der Länder finanziert. Der Bundesanteil wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) getragen, der Länderanteil zu drei Viertel vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWFT). Das restliche Viertel des Länderanteils wird nach dem Königsteiner Schlüssel auf alle Länder aufgeteilt. Insgesamt hat das Institut für das Jahr 2007 einen Etat in Höhe von 15,1 Millionen Euro, einschließlich 6,5 Millionen Euro an Drittmitteln[2].

Einzelnachweise

  1. Stellungnahme des Senats der WGL vom 18. Juli 2007
  2. Quelle der Finanzdaten: Haushaltsplan 2007 des Landes Nordrhein-Westfalen, Einzelplan 06

Weblinks

51.2047777777786.78738888888897Koordinaten: 51° 12′ 17,2″ N, 6° 47′ 14,6″ O


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