- Dhyāna
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Dhyana (Sanskrit, n., ध्यान, dhyāna, Meditation) bezeichnet in der indischen Yoga-Philosophie die höheren Bewusstseinszustände der Meditation oder der Versenkung. Der Begriff ist beispielsweise in der Bhagavad Gita und in den Yoga-Sutras des Patanjali zu finden. Dhyana ist die 7. Stufe des Raja Yoga und folgt auf Pratyahara und Dharana. Ursprünglich entstammt der Begriff dem Buddhismus (Jhana) und gelangte über diesen zuerst in die indische Vedanta-Philosophie. Nach Verbreitung des Buddhismus in China wurde daraus das chinesische „Chan“, was dann später im Japanischen zu „Zen“, in Korea „Seon“ und in Vietnam „Thien“ wurde. Auf Tibetisch heißt Dhyana „bsam gtan“.
Dhyana lässt sich als ein Erfahrungsakt der reinen Beobachtung beschreiben, bei der das menschliche Ego und seine Gedanken keine Rolle mehr spielen. Voraussetzung dafür ist, dass der Meditierende seine geistige Energie über lange Zeit fokussieren kann, ohne abgelenkt zu werden. Durch die Konzentration dieser Energie kommt es zum Erleben der Integration - die Person löst sich auf und der Zustand der Zeitlosigkeit und der kosmischen Verbundenheit durch Liebe wird erfahrbar.
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