- Dianthus gratianopolitanus
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Pfingst-Nelke Systematik Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Unterfamilie: Caryophylloideae Tribus: Caryophylleae Gattung: Nelken (Dianthus) Art: Pfingst-Nelke Wissenschaftlicher Name Dianthus gratianopolitanus Vill. Die Pfingst-Nelke (Dianthus gratianopolitanus), auch als Grenobler Nelke oder Felsennägele bezeichnet, gehört zur Familie der Nelkengewächse (Carophyllaceae). Mit ihrer Blütenfarbe, besonders aber mit ihrem Duft lockt die Pflanze vor allem Tagfalter an. Sie gilt in Mitteleuropa als gefährdet und ihre Bestände sind allgemein im Rückgang begriffen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Pfingst-Nelke ist ein mehrjähriger, überwinternd grüner, krautiger Chamaephyt. Die Pflanze wächst in dichten Rasen oder locker polsterförmig und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 20 Zentimetern. Die linealischen, 2 bis 6 Zentimeter langen Blätter sind blaugrün und kahl. Die Stängel sind in der Regel einblütig.
Die Blüten erreichen zwischen 1,5 und 3 Zentimeter im Durchmesser. Die rosafarbenen bis hellroten Kronblätter sind gezähnt und am Schlund behaart. Der Kelch ist insgesamt 12 bis 16 Millimeter lang und zwei- bis dreimal so lang wie die vier bis sechs zugespitzten, schuppenförmigen Kelchschuppen. Die Pfingst-Nelke blüht von Mai bis Anfang Juli.
Verbreitung und Standort
Die Pfingst-Nelke ist hauptsächlich in den Mittelgebirgen Zentral- und Westeuropas, von Frankreich bis nach Polen verbreitet. Die Hauptverbreitung liegt im Französischen, Schweizer und Deutschen Jura. Die Populationen der Pfingst-Nelke sind meist sehr klein (2-15 Polster). Die Art hat eine reliktartige Verbreitung und fehlt an vielen potentiell günstigen Standorten. Sie wächst vor allem auf Felsen und in trockenen Felsspalten, aber auch in Trocken- und Halbtrockenrasen, Steppenheiden sowie in Kiefernwäldern bis in 2200 Meter Höhe. Sie bevorzugt warme, trockene, basenreiche, auch kalkarme, humose, flachgründige Stein- und Felsböden auf Kalk, Dolomit, Molasse u.a. Sie fehlt in den Alpen.
Ökologie
Die nektarreichen Blüten der Pfingst-Nelke werden von Insekten, vor allem von Tagfaltern, bestäubt. Die Diasporen werden durch den Wind ausgebreitet. Das Nelkengewächs ist durch den Polsterwuchs, durch kleine mit einer Wachsschicht überzogenen Blättern und mit Festigungsgewebe versehenen Leitbündeln an trockene und heiße Standorte angepasst (Xerophyt). Die Pflanze bildet nur wenige Zentimeter lange Wurzeln und kann so auf sehr flachgründigen Böden wachsen.
Gefährdung und Schutz
Die Pfingst-Nelke ist in Mitteleuropa gefährdet und im Rückgang begriffen. Nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) ist sie besonders geschützt. Die Pflanze ist durch Luftverschmutzung sowie durch Trittbelastung durch Wanderer und Kletterer gefährdet.
Literatur und weiterführende Informationen
Einzelnachweise
Literatur
- H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7
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