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Manu Dibango (eigentlich: Emmanuel N'Djoké Dibango, * 12. Dezember 1933[1][2] in Douala) ist ein Saxophonist, Vibraphonist und Pianist aus Kamerun. Er entwickelte durch die Verbindung von Jazz und traditioneller kamerunischer Musik einen eigenen Musikstil.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Manu Dibango wurde in Douala in ein protestantisch geprägtes Umfeld geboren. Er gehört wie sein Vater zur Ethnie der Yabassi, während seine Mutter eine Duala war. [3] Als Schüler entdeckte er in Chartres während der 1950er Jahre den Jazz für sich und lernte das Klavierspiel. In Reims, wo er sich auf sein Baccalauréat vorbereitete, begann er mit dem Saxophon und fing an, in Nachtclubs aufzutreten, zum großen Verdruss seines Vaters, der ihm daraufhin 1956 den Unterhalt strich.
Verschiedene Verträge führten ihn nach Brüssel, wo er Coco, seine Frau kennenlernte, nach Anvers und Charleroi. Während dieser Zeit afrikanisierte sich sein Jazz durch den Kontakt mit dem kongolesischen Milieu, das in Belgien infolge der Zuwanderung aus Zaire vor und nach dessen Unabhängigkeit 1960 entstand. Joseph Kabasélé engagierte ihn für sein Orchester und nahm mit ihm zahlreiche Platten auf, die in Afrika großen Erfolg hatten und sie nach Léopoldville führten, wo Manu 1962 den Twist populär machte. Die Rückkehr nach Kamerun hingegen erwies sich als schwierig und Manu Dibango ging aufs Neue nach Frankreich.
Er hatte Engagements bei Dick Rivers und Nino Ferrer, großen Namen jener Zeit, aber erst nach 1969 konnte er mit Aufnahmen von eigenen Kompositionen an seine afrikanischen Erfolge anknüpfen. 1972, eroberte er mit Soul Makossa (eigentlich nur die B-Seite einer Single) in den Vereinigten Staaten die Charts, was ihn zu einer ersten Tournee veranlasste, auf der er zahlreiche Kontakte zu schwarzen Musiker des Landes knüpfen konnte. Mit Soul Makossa wurde der Musikstil Makossa außerhalb Kameruns bekannt. Von einigen wird das Stück darüber hinaus als wegweisend für die Entstehung der Disco-Musik betrachtet.
Damit kam eine Karriere in Gang, die ihn weltweit bekannt machte. Besonders der Boom der Weltmusik in den 1990er Jahren förderte seine Popularität und führte ihn auf zahlreiche Tourneen. Manu Dibango hat im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Musikern gearbeitet, dazu zählen Fela Kuti, Herbie Hancock, Bill Laswell, Bernie Worrell, Youssou N'Dour und die Reggae-Musiker Sly & Robbie.
Gesellschaftliches Engagement
Seit Beginn seiner Karriere setzt Dibango sich intensiv für die Belange des afrikanischen Kontinents ein und ist um kulturellen Austausch bemüht. Dafür wurde er 2004 von der UNESCO als „Künstler für den Frieden“ ausgezeichnet. [4]
Diskographie in Auswahl
- Soul Makossa (1972) Unidisc
- O Boso (1973) Polygram Records
- Makossa Man (1974) Atlantic Records
- Makossa Music (1975)
- Manu 76 (1976) PolyGram Records
- Super Kumba (1976) Decca Records/PolyGram Records
- Ceddo O.S.T (1977) Fiesta Records
- A l'Olympia (1978) Fiesta Records
- Afrovision (1978) Mango Records/Island/PolyGram Records
- Sun Explosion (1978) Decca/PolyGram Records
- Gone Clear (1980) Mango Records/Island/PolyGram Records
- Ambassador (1981) Mango Records/Island/PolyGram Records
- Waka Juju (1982) Polydor/PolyGram Records
- Mboa (1982) Sonodisc/Afrovision
- Electric Africa (1985) Celluloid Records
- Afrijazzy (1986)
- Deliverance (1989) Afro Rhythmes
- Happy Feeling (1989) Stern's Africa
- Rasta Souvenir (1989) Disque Esperance
- Polysonik (1992)
- Live '91 (1994) Stern's Music
- Wakafrika (1994) Giant Records/Warner Bros. Records
- CubAfrica (with Eliades Ochoa) (1998)
- Mboa' Su (2000) (JPS Production)
- Manu Dibango joue Sidney Bechet - Hommage à la Nouvelle-Orléans (2007) Cristal Records
Literatur
- Alan Jones, Jussi Kantonen: Saturday Night Forever: The Story of Disco. A Cappella Books, Chicago (Illinois) 1999, ISBN 1556524110.
- Manu Dibango, Danielle Rouard & Beth G. Raps Three Kilos of Coffee: An Autobiography. Chicago: University of Chicago Press 1994, ISBN 0226144917
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Laut dem Original der Geburtsanzeige in Dibangos Biographie Three Kilos of Coffee (als Google-Book)
- ↑ In Kunzler Jazzlexikon 2002 wird 1934 angegeben.
- ↑ Manu Dibango und Danielle Rouard: Three Kilos of Coffee - An Autobiography, übersetzt von Beth G. Raps, Chicago, University of Chicago Press, Seite 1
- ↑ Manu Dibango Biographie – ausführlich; auf www.jumboverlag.de
Personendaten NAME Dibango, Manu ALTERNATIVNAMEN Dibango, Emmanuel N'Djoké KURZBESCHREIBUNG kamerunischer Saxophon- und Vibraphon-Spieler GEBURTSDATUM 12. Dezember 1933 GEBURTSORT Douala, Kamerun
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