- Didymitis
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Klassifikation nach ICD-10 N45 Orchitis und Epididymitis ICD-10 online (WHO-Version 2006) Der Begriff Orchitis bezeichnet eine Entzündung des Hodens. Dieser ist dabei stark druck- und berührungsempfindlich. Ursachen sind insbesondere aufsteigende bakterielle, aber in manchen Fällen auch virale Infektionen (z. B. Mumpsorchitis). Die Orchitis ist eine mögliche Ursache der Unfruchtbarkeit. Die Therapie ist symptomatisch, Antibiotika können in entsprechenden Fällen zum Einsatz kommen. Differenzialdiagnostisch sind insbesondere Hodentorsion und Epididymitis (Entzündung des Nebenhodens) abzugrenzen.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
1834 bereits unterschied Johann Lukas Schönlein nach ihrer Ursache die „einfache Orchitis“ (einschließlich der traumatische Form) von Orchitis rheumatica, Orchitis erysipelacea, tripper-bedingter Orchitis und arthritischer Entzündung des Hodens.[1]
Heutzutage wird ursächlich vornehmlich von, über den Ductus deferens aufsteigenden Infektionen bei vorbestehender Urethritis oder Prostatitis ausgegangen. Häufige Erreger sind dabei Staphylokokken, E. coli, Streptokokken, Proteus und Neisserien. Selten, insbesondere bei der tuberkulösen und viralen Form (z.B. durch das Mumpsvirus ausgelöste Mumpsorchitis) liegt der hämatogene (über das Blut) Infektionsweg nahe. Zusätzlich verdienen die, granulomatöse, die bei älteren Männern auftritt und vermutlich eine Autoimmunkrankheit darstellt sowie die Lues-Orchitis Erwähnung.[2][3]
Klinische Erscheinungen
Bei der Orchitis schwillt der Hoden (zum Teil bereits binnen weniger Stunden) an und ist schmerzhaft. Das Skrotum kann dabei hochrot und glänzend werden. In vielen Fällen begleiten auch Symptome einer Harnwegsinfektion.[2][1]
Eine ähnliche Krankheitserscheinung (Differentialdiagnose) können Nebenhodenentzündung (Prehn-Zeichen negativ), Hodentorsion (Prehn-Zeichen positiv), Hodentumor, Hydrocele, Varikozele und Spermatozele hervorrufen.[2]
Diagnostik
Wegweisend sind Inspektion und Tastbefund. Dabei ist auch zu beachten, dass eine Nebenhodenentzündung begleitend auftreten kann. Ergänzend können eine bakteriologische Urinuntersuchung und unklaren Fällen auch eine sonographische Darstellung sinnvoll sein.[2][3]
Therapie
Therapeutisch stehen Hochlagerung und Kühlung des Hodens, sowie die Gabe eines geeigneten Antibiotikums im Vordergrund.[2] Bei persistierendem Schmerz kann zusätzlich die Gabe abschwellender und schmerzlindernder Medikamente notwendig werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b Schönlein J. L.: Allgemeine und spezielle Pathologie und Therapie, Literatur-Comptoir, 1834, S.472 - 476, hier online
- ↑ a b c d e Barle J.: Allgemeinmedizin, Thieme Verlag, 2004, S.424ff., ISBN 313126814X, hier online
- ↑ a b Feyl K., e.a.: Pathologie in Frage und Antwort, Urban&FischerVerlag, 2004, S.151, ISBN 3437432605, hier online
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