Die Zillertaler Schürzenjäger

Die Zillertaler Schürzenjäger
Schürzenjäger
Gründung 1973 (als Zillertaler Schürzenjäger)
Auflösung 2007
Genre Alpenrock
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Peter Steinlechner
Bass, Steirische Alfred Eberharter
Gesang, Gitarre Willy Kröll (bis 2000)
Letzte Besetzung vor der Auflösung
Gesang, Gitarre Peter Steinlechner
Bass, Steirische Alfred Eberharter
Schlagzeug, Percussion, Gitarre Patrick Cox (ab 1989)
Schlagzeug, Percussion, Bass Alfred Eberharter jr. (ab 1998)
Keyboard, Akkordeon, Gesang Christof von Haniel (ab 1999)
Ehemalige Mitglieder
Keyboard, Gesang Freddy Pfister (1987-1998)
E-Gitarre Günter Haag (1992-1996)
Gitarre, Gesang Florian Leis-Bendorff(1996-2005)

Die Schürzenjäger, bis 1996 Zillertaler Schürzenjäger, wurden 1973 gegründet und waren eine der kommerziell erfolgreichsten Musikgruppen Österreichs.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Wie Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer gingen sie aus der Anpassung der regionalen Tanzmusiker an die geänderten Bedingungen der Medienkultur, Stichwort Musikantenstadl, hervor. Sie entwickelten sich im Lauf der Zeit von Interpreten traditioneller Musik mit modernem Instrumentarium zu einer Band, deren Repertoire vom volkstümlichen Schlager über Pop bis zum Rock reicht. Ihre ersten großen Hits hatten sie 1987 mit Sierra Madre (einer Coverversion von Ronnys Sierra Madre del Sur) sowie der 1992 auf dem Album Zillertaler Schürzenjäger '92 veröffentlichten Zillertaler Hochzeitsmarsch genannten Interpretation einer traditionellen Volkstanzmelodie. Den kommerziell größten Erfolg hatten sie mit dem rocklastigen 1996er Album „Träume sind stärker“, welches mehrfach ausgezeichnet wurde und in den deutschen Album-Charts bis auf Platz 6 vorrückte.

Der Wegfall des Zusatzes „Zillertaler“ resultiert zum einen daraus, dass in der 1996er Bandbesetzung nur noch vier von zehn Mitgliedern (Gastmusiker eingerechnet) aus dem Zillertal waren (Peter Steinlechner, Alfred Eberharter sen., Willi Kröll und Freddy Pfister), zum anderen wurden sie zu der Zeit mit anderen Bands, die den Zusatz „Zillertaler“ im Namen trugen, verwechselt.

Stiländerung

Mit ihrem kommerziell erfolgreichen Weg wurden die Schürzenjäger in Österreich zum Inbegriff der Spaltung zwischen der so genannten Volksmusik-Pflege und der volkstümlichen Musik. Der Erfolg des Zillertaler Hochzeitsmarsches wurde von der Volksmusik-Pflege als Missbrauch kulturellen Erbes gesehen, nicht als Erfolg regionaler traditioneller Musik.

Alljährlich zelebrierten die Schürzenjäger für ihre Fans im August in Tirol (meist in Finkenberg, während der späten 1990er Jahre aber auch an anderen Orten, z. B. Walchsee 1997) eines der größten Open-Air-Konzerte Österreichs. Beispielsweise hatte das Abschlusskonzert zur Träume sind stärker-Tournee im Jahr 1996 etwa 100.000 Besucher.

Auflösung

Im Jahr 2007 fand die letzte Tournee Lust auf mehr mit großem Finalkonzert, dem Abschieds-Alpen-Air 2007 in Finkenberg am 21. Juli statt. Tags zuvor wurde das Abschlussalbum Schürzenjäger 07 – Das Beste zum Abschied veröffentlicht. Die Titel dieser CD wurden beim letzten Open-Air in Finkenberg gespielt. Das letzte Konzert in Deutschland fand am 14. Juli 2007 in Uelsen, Grafschaft Bentheim, im Westen Niedersachsens statt.

Bandmitglieder

Letzte Besetzung

Peter Steinlechner

Peter Steinlechner (* 9. Januar 1953 in Mayrhofen) gründete zusammen mit Eberharter bereits Ende der 1960er Jahre die Bands Los Alfredos und L'Equipe 2000. Er ist Sänger, Songschreiber und Gitarrist der Band und hat zwei Töchter, Anita und Petra.

Alfred Eberharter

Alfred Eberharter (* 7. November 1951 im Mayrhofener Ortsteil Ginzling) musizierte bereits regelmäßig in seiner Jugend im Gasthof seiner Eltern. Bei der Gründung der Schürzenjäger 1973 übernahm er die wirtschaftlichen Belange der Band unter dem Namen Tramplan Company. Er ist Bassist und Akkordeonspieler in der Band und malt nebenher. 2004 wurden seine Bilder in einer Innsbrucker Vernissage ausgestellt. Verheiratet ist er mit Steinlechners Schwester Elisabeth, mit der er zwei Kinder (Alfred jr. und Daniela) hat. Eberharter gibt als musikalisches Vorbild die Rolling Stones an.

Patrick Cox

Patrick Cox wurde am 13. Dezember 1960 in München als Sohn eines US-amerikanischen Soldaten und einer Deutschen geboren. Von 1963 bis 1972 lebte er mit seiner Familie in den Vereinigten Staaten. Danach zogen sie zurück nach München. Er besuchte ein Internat in Ising am Chiemsee, wo er 1976 in der Schulband „The Flames“ spielte. Später spielte er in verschiedenen Münchner und Tiroler Bands wie der Speedy Weekend Band und absolvierte daneben eine Lehre als Musikalienhändler. 1982 zog er nach Tirol, wo er für die Band Revenge bis zu deren Auflösung als Gitarrist spielte. Danach arbeitete er einige Zeit als Studiomusiker und Tontechniker, erst für Demo-Aufnahmen, später auch für die Verlage Tyrolis und MCP, in denen hauptsächlich volkstümliche Musik produziert wurde. Dort lernte er 1989 den Schürzenjäger-Produzenten Halef Krug kennen, der ihm vorschlug, bei der Band vorstellig zu werden. Cox spielte allerdings zu der Zeit in der Combo Delago als Gitarrist und war zunächst nicht interessiert, Volksmusik zu spielen. Das Treffen mit Bandleader Steinlechner verlief dennoch positiv. Kurz darauf begannen sie, den volkstümlichen Klang der Schürzenjäger mit Cox' Rockstil zu vermischen. Er ist heute Schlagzeuger, Gitarrist und Sänger der Band.

Neben seiner Tätigkeit für die Schürzenjäger ist er auch als Frontmann bei seinem Solo Projekt „Patrick Cox“ und als Musikproduzent tätig. Außerdem ist er als Abteilungsleiter der Gitarrenabteilung im Musikhaus Thomann in Treppendorf beruflich tätig.

Alfred Eberharter jr.

Alfred Eberharter jr. wurde am 24. April 1979 in Innsbruck geboren, seine Eltern sind Alfred sen. und Elisabeth Eberharter. Im Alter von sieben Jahren begann er, Ziehharmonika zu spielen und nahm dafür auch Unterricht. Mit zehn fing er an Klavier zu spielen. Nach seiner Matura 1998 wollte er an der Universität Graz Musik und darstellende Kunst in der Abteilung Jazz studieren, allerdings war die Anmeldefrist bereits abgelaufen. So nahmen ihn sein Vater und Steinlechner als Gastmusiker auf die 25-Jahre-Tour der Schürzenjäger mit, wofür er die Percussion-Instrumente lernte. Er begann 1999 sein Studium und setzte es später in Linz fort, nachdem er weiterhin mit der Band auf Tournee ging. Er ist heute Schlagzeuger, Bassist und Percussion-Spieler der Band, nebenher Schlagzeuger bei der Partyband V.I.A. und betreibt ein eigenes Tonstudio.

Christof von Haniel

Christof von Haniel (* 18. Februar 1960 in München als Christof Linckh) wuchs zunächst im Münchener Stadtteil Schwabing auf und nahm ab seinem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht am Klavierseminar Waltershausen. Zuerst wollte er Toningenieur werden, verfolgte diese Ziel jedoch nur noch halbherzig und entschied sich mit 18 Jahren für die Laufbahn eines professionellen Musikers. Von 1980 bis 1985 tourte er mit der Showband Universe, die folgenden Jahre arbeitete er als Studiomusiker, u. a. für Peter Schilling und Jürgen Drews. 1992 heiratete er Andrea von Haniel, mit der er seit 1983 befreundet ist. Das Paar hat zwei Kinder, Anja und Robin. Er ist seit 1999 ständiges Mitglied der Schürzenjäger und spielt dort Keyboard und Akkordeon. Von Haniel war zwischenzeitlich Mitglied der PATRICK COX BAND, die er im März 2009 wieder verließ.

Ehemalige Mitglieder

Willi Kröll

Willi Kröll (* 8. September 1949, geboren in Ginzling) war von 1973 bis 2000 für die Schürzenjäger tätig und wechselte danach erst zu den Skilehrern, danach zu den Zillertaler Gipfelstürmern, mit denen er wieder volkstümliche Musik produziert. Seine Hobbys sind u. a. Bergsteigen und Skifahren.

Freddy Pfister

Freddy Pfister (* 13. Januar 1962 in Zell am Ziller) spielte von 1987 bis 1998 Keyboard und Hammond für die Schürzenjäger. 1998 verließ er die Band und wandte sich seinem Projekt zu, woraus die Popgruppe HOI! entstand. Er tourt auch mit seinem eigenen Trio, der FREDDY PFISTER BAND durch Deutschland, Holland, Österreich und Italien. Er ist Vater von zwei Töchtern, Carina und Theresa.

Günter Haag

Günter Haag (* 25. Oktober 1962 in Wien) spielte von 1992 bis 1996 als E-Gitarrist bei der Band. 1998 kam er zur Gruppe HOI!. Seit 2003 arbeitet er in Wiesbaden zusätzlich als Musiklehrer.

Florian Leis-Bendorff

Florian Leis-Bendorff (* 22. Oktober 1969 in Hamburg, † 4. Oktober 2005 in seiner Wohnung im Landkreis Harburg) spielte von 2001 bis 2005 fest in der Gruppe, für die er seit 1996 schon als Gastmusiker tätig war. Am 4. Oktober 2005 erhängte er sich, die Gründe sind unbekannt.

Diskografie

Studioalben

  • 1977 Die Zillertaler Schürzenjäger (nur als LP zu erhalten - Tyrolis)
  • 1978 Aber heut geht's auf (nur als LP zu erhalten - Tyrolis)
  • 1979 Grüne Tannen
  • 1980 Heut will i lustig sein
  • 1981 Wie der Blitz kommt bei uns Stimmung auf
  • 1982 I komm heut' auf a Bussl zu Dir
  • 1983 Ich habe Dir zu danken
  • 1983 Ohne Jodeln geht die Zenzi nicht gern schlafen
  • 1983 Steirische Harmonika (Instrumental)
  • 1984 10 Jahre Zillertaler Schürzenjäger
  • 1984 Fata Morgana (unter dem Bandnamen WAP die Schürzenjäger)
  • 1985 Ein kleiner Blumenstrauß
  • 1986 Nimm dir Zeit für Fröhlichkeit
  • 1986 Weihnacht mit den Zillertaler Schürzenjäger
  • 1987 Sierra Madre
  • 1987 Damenwahl zum Zillertaler Hochzeitsmarsch
  • 1988 Ischia-Isola Bella
  • 1989 Ohne Musig geht nix
  • 1989 20 Top Volltreffer
  • 1990 Steirische Harmonika 2 (Instrumental)
  • 1990 Zillertaler Hochzeitsblues
  • 1991 Zillertaler Schürzenjäger '92 (von BMG)
    • 1999 unter Schürzenjägerzeit von Koch aufgelegt
  • 1991 Schürzenjägerzeit ( von Tyrolis)
  • 1992 Teure Heimat (3 Versionen: BMG, Tyrolis + Koch)
  • 1993 Typisch Schürzenjäger (2 Versionen: BMG + Tyrolis)
  • 1993 A Weihnacht wie's früher war (von BMG)
    • 1999 unter Weihnacht & Frieden von Tyrolis aufgelegt
    • 2004 unter A Weihnacht wie's früher war von Universal aufgelegt
  • 1993 20 Jahre Zillertaler Schürzenjäger - Ihre grössten Erfolge / 20 Top Volltreffer
  • 1994 Glory-Hallelujah!
  • 1994 In Memoriam Hubert Klier - 20 Top Volltreffer
  • 1996 Träume sind stärker
  • 1997 Homo Erectus
  • 1998 25 Jahre Schürzenjäger
  • 1999 Es hört nie auf
  • 1999 Weihnacht und Frieden (siehe auch 1993 A Weihnacht wie's früher war)
  • 1999 Schürzenjägerzeit (siehe auch 1991 Zillertaler Schürzenjäger '92)
  • 2001 Treff ma' uns in der Mitt'n
  • 2002 Tu's jetzt!
  • 2004 Hinter dem Horizont
  • 2004 A Weihnacht wie's früher war (siehe auch 1993 A Weihnacht wie's früher war)
  • 2005 Hinter dem Horizont - Premium Edition
  • 2005 Weihnachten miteinander
  • 2006 Weihnachten miteinander - Premium Edition
  • 2006 Lust auf mehr
  • 2007 Schürzenjäger 07 - Das Beste zum Abschied
  • 2007 Schürzenjäger - Danke für die Wahnsinnszeit
  • 2008 Die schönsten Balladen

Live-Alben

  • 1990 Live/Open Air Finkenberg Teil 1
  • 1992 Live/Open Air Finkenberg Teil 2
  • 1994 20 Jahre Zillertaler Schürzenjäger - Rebellion in den Alpen (2 Versionen: Tyrolis + BMG)
  • 2003 30 wilde Jahre
  • 2008 Die Besten Live Erfolge

Sonstige

  • 1996 Karaoke

VHS-Filme

  • 1990 Live - Finkenberg Mitschnitt
  • 1992 Schürzenjägerzeit
  • 1994 20 Jahre Zillertaler Schürzenjäger - Rebellion in den Alpen
  • 1996 Träume sind stärker
  • 1998 25 Jahre Schürzenjäger - Open Air Walchsee '97
  • 2001 Draußen in der Heimat
  • 2002 Tu's jetzt!

DVD-Filme

  • 2002 Tu's jetzt!
  • 2003 30 wilde Jahre
  • 2006 Hinter dem Horizont - LIVE
  • 2007 Schürzenjäger 07 - Das Beste zum Abschied (Finkenberg 2007)

Auszeichnungen


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