- Adolph Gottfried Kinau
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Gottfried Adolf Kinau (* 4. Januar 1814 in Winningen bei Aschersleben; † 9. Januar 1888 in Suhl) war ein deutscher Pastor und Astronom.
Kinau wurde in eine protestantische Pfarrers- und Lehrerfamilie geboren. Nach dem Besuch des Domgymnasiums in Halberstadt zwischen 1828 und 1833 studierte er von 1833 bis 1840 Theologie an den Universitäten Halle und Magdeburg. Ab 1840 arbeitete er als Hauslehrer und Aushilfsprediger bei Marienborn, von 1845 bis 1849 dann als Lehrer an der Knabenschule in Schönebeck bei Magdeburg. 1849 wurde er als Rektor an die Knabenbürgerschule in Suhl berufen und begleitete gleichzeitig das Amt eines Frühpredigers an der Hauptkirche. 1851 trat er eine erste Pfarrstelle in Rohr an, von der er dann 1861 an die Kreuzkirche in Suhl wechselte. Die Pfarrstelle in Suhl hatte er bis zu seinem Tod inne. Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer begleitete er mehrere Funktionen im karitativen und schulischen Bereich: Er war Vorsitzender der Armenkommission, Mitglied der Bibelgesellschaft und Schulrat und Kreisschulinspektor.
Praktisch sein ganzes Leben lang beschäftigte er sich in seiner Freizeit mit der Astronomie. Mit einem Teleskop das er 1847 von den französischen königlichen Hofoptikermeistern Lerebours und Secretan in Paris erworben hatte, begann Kinau den Mond zu beobachten. In der Folge machte sich einen Namen als Selenograph, d.h. er fertigte zahlreiche Zeichnungen der Mondoberfläche an, die mit einer Ausnahme nie veröffentlicht wurden und nicht mehr auffindbar sind. Er spezialisierte sich in der Beobachtung der Mondrillen (Rimae), von denen er einige als erster beschrieb.
1876 schlug der englische Astronom Edmund Neison vor, den 1837 von Johann Heinrich Mädler und Wilhelm Beer beschriebenen Mondkrater Jacobi D nach Kinau zu benennen. Dessen Name geriet aber später in Vergessenheit. Seit Anfang April 2007 trägt der Krater wieder offiziell seinen Namen.
Literatur
- Kinau in "Wöchentliche Unterhaltungen für Dilettanten und Freunde der Astronomie, Geographie und Witterungskunde, herausgegeben von G.A. Jahn", 2ter Jahr., nr. 25 (1848), 201-204
- J.C. Houzeau, A. Lancaster: "Bibliographie générale de l'astronomie jusqu'en 1880"", Tome II, column 1247
- Pastor Kinau: „Zur Mondtopographie“, in "Sirius. Zeitschrift für populäre Astronomie" Band X Neue Serie (1882) 19
- Pastor Kinau“: Zeichnung der Mondkrater Manzinus and Mutus in Sirius Vol. X Issue 9 (1882) 217
- Olaf Kretzer: "Gottfried Adolf Kinau: Ein Pfarrer aus Suhl, verewigt auf dem Mond?" Sterne und Weltraum (Oktober/2005) S. 84 ff
- R.A. Garfinkel and B. Pfeiffer: Discovery of the real person behind the name of the lunar crater Kinau, Journal of the British Astronomical Association 117 (2007) 81 - 849
Weblinks
Personendaten NAME Kinau, Gottfried Adolf ALTERNATIVNAMEN Kinau, Adolph Gottfried KURZBESCHREIBUNG deutscher Pastor und Astronom GEBURTSDATUM 4. Januar 1814 GEBURTSORT Aschersleben STERBEDATUM 9. Januar 1888 STERBEORT Suhl
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