Dieter Clauss

Dieter Clauss

Dieter Clauss (* 2. September 1934 in Leipzig) ist General a.D. der Bundeswehr

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dieter Clauss wuchs als Sohn eines Oberst (der seit dem Spätherbst 1944 in Rumänien als vermisst gilt) in Berlin auf. Hier wurde er zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder ausgebombt. Über die sowjetische Besatzungszone führte ihr gemeinsamer Weg 1947 nach Niedersachsen. Er absolvierte sein humanistisches Abitur und wurde 1955 als Offiziersanwärter in den Bundesgrenzschutz eingestellt. Nach der teilweisen Eingliederung des Bundesgrenzschutzes in die Bundeswehr wurde er als Fähnrich in die Bundeswehr übernommen.

Militärischer Werdegang

Seine erste Verwendung war die eines Zugführers und Personaloffizier im Panzergrenadierbataillon 21, hiernach wurde der Oberleutnant Clauss 1959 als erster Jugendoffizier beim I. Korps in Münster eingesetzt. Seit 1961 führte der zum Hauptmann beförderte eine Panzergrenadierkompanie in Bad Segeberg und durchlief von Oktober 1965 bis September 1967 an der Führungsakademie der Bundeswehr, in Hamburg seine Generalstabsausbildung. Nun schloss sich eine Stabsverwendung im Bundesministerium für Verteidigung an, in seinem Vorgesetzten General Franz-Joseph Schulze begegnete der zwischenzeitliche Major i.G. einem versierten Kenner der Nuklearstrategien und seinem Mentor.

Truppenführer und internationale Generalstabsausbildung

Der Stabsdiensttätigkeit schloss sich jetzt eine Truppenverwendung an, zunächst in der Lüneburger Panzerbrigade 8 als Generalstabsoffizier G 3. Es folgte dann eine einjährige Generalstabsausbildung an der kanadischen Generalstabsakademie in Kingston, um hiernach das Kommando über das Panzergrenadierbataillon 82 in Lüneburg zu übernehmen. 1974 nahm der Oberstleutnant i.G. an einem halbjährigen Lehrgang an dem NATO-Defence-Colleg in Rom teil.

NATO-Hauptquartier

General Schulze, der den Posten des stellvertretenden Chef des Stabes im NATO-Hauptquartier SHAPE bekleidete holte sich den Generalstabsoffizier nach Mons. Hier wurde Oberst Clauss zunächst Adjutant beim amerikanischen Chef des Stabes und später Büroleiter bei General Schulze. Danach wurde er Adjutant vom Generalinspekteur der Bundeswehr General Harald Wust, nach dessen Rücktritt im Jahre 1978 wurde er auch Adjutant des neuen Generalinspekteurs der Bundeswehr General Jürgen Brandt. Nach einem viertel Jahr reichte Clauss sein Versetzungsgesuch zur Truppe ein.

Kommandeurszeiten

Von März 1979 bis September 1980 kommandierte der Oberst die Panzerbrigade 20 in Iserlohn und wurde, mit gleichzeitiger Beförderung zum Brigadegeneral, am 1. Oktober 1980 Kommandeur des Zentrums für „Innere Führung“ in Koblenz. Er übernahm am 1. April 1983 als Generalmajor das Kommando über die 6. Panzergrenadierdivision in Neumünster. Er folgte dann 1984 dem Konteradmiral Dieter Wellershoff, als Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. 1986 übernahm er als Kommandierender General das I. Korps in Münster und führte dieses zwei Jahre. Der Verteidigungsminister Manfred Wörner berief in am 1.April 1988 zum Leiter der Personalabteilung.

Vier-Sterne-General

Am 1. Oktober 1990 wurde Dieter Clauss zum General befördert und wurde als Nachfolger von General Eberhard Eimler stellvertretender Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Europa. Im Oktober 1993 wurde er in den Ruhestand versetzt und beendete seine Militärische Laufbahn.

General a.D.

In seiner aktiven Laufbahn setzte der General in der Menschenführung deutliche Akzente, seine Unterstützung der Katholischen Militärseelsorge in der Bundeswehr und seine tatkräftige Mitarbeit in der Gemeinschaft Katholischer Soldaten führten dazu, dass er in das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken als Mitglied und Sachverständiger für Militärische Sicherheitsfragen gewählt wurde. Als Kommandierender General des I. Korps übernahm er die Schirmherrschaft über die Dr. Oberst Helmut Korn Akademie.

Beim „Festakt 50 Jahre Militärseelsorge in Maria Laach (2006)“ schilderte er anhand seiner eigenen Biografie als Offizier ein lebhaftes Bild von der Katholischen Militärseelsorge, die ihm und seiner Familie, auch in schwierigsten Zeiten immer zur Seite gestanden habe.[1]

Veröffentlichungen und Vorträge (Auszug)

  • 2. März 1982 als Kommandeur Zentrum Innere Führung: „Innere Führung in der Bundeswehr - Probleme und Perspektiven“, Teilnahme an der Vortragsveranstaltung des Industrie-Clubs Deutsch-Französischer Kreis
  • 19./20. November 1993 „Gemeinsam den Frieden sichern“, vor der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken [1]
  • Tradition und Reform im militärischen Bildungswesen: Von der preussischen Allgemeinen Kriegsschule zur Führungsakademie der Bundeswehr. Eine Dokumentation 1810-1985, Hrsg. Detlef Bald mit einer Einleitung von Generalmajor Dieter Clauss

Weblinks und Quellen

  1. Festakt 50 Jahre Militärseelsorge in Maria Laach

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