Digital Cinema Initiative

Digital Cinema Initiative

Digital Cinema Initiatives oder DCI ist ein Dachverband amerikanischer Filmstudios. Hauptaufgabe ist Normierung und Durchsetzung des gleichnamigen DCI-Standards für Digitales Kino. Der Vorschlag den Verband zu gründen, kam 1999 von Tom McGrath, seinerzeit COO von Paramount Pictures. Nach Freigabe durch die amerikanischen Kartellämter und das Justizministerium, denen die Pläne der Studios vorgestellt wurden, schlossen sich im März 2002 folgende Unternehmen in der DCI zusammen:

Weltweit hat sich der DCI-Standard zum Marktführer für digitales Kino entwickelt, und den zuvor herrschenden Wildwuchs nationaler Standards in der EU und den USA beendet. Über 95 Prozent aller Neuinstallationen in diesen Regionen folgen der Spezifikation. 2006 und 2007 wurden in den USA über 4.000 Kinos gemäß DCI umgerüstet.[1] Für die EU stellen vier der Mitglieder die finanziellen Mittel zur Umrüstung von 7.000 Kinos ab 2008 zur Verfügung.[2]

Inhaltsverzeichnis

Phase 2 der DCI Auslieferung

Die Mitglieder der DCI finanzierten im März 2008 weitere 10.000 DCI Installationen in den USA. Die Auslieferung ist innerhalb der folgenden 36 Monate geplant. [3]

Die DCI-Spezifikation

Die DCI definiert technische, qualitative, logistische und rechtliche Aspekte für das digitale Kino. Von der Qualität der verwendeten Projektoren, über Datenraten und Auflösung, Untertitel, Kopierschutzverfahren, Tonformate, Farbräume bis hin zu Auslieferungsmethoden und -formaten.

Am 20. Juni 2005 veröffentlichte die DCI die Version 1 der Norm.[4] Am 12. April 2007 folgte die erweiterte Fassung 1.1.[5]

Technisch stützt sich die DCI vor allem auf Normen der SMPTE und der ISO, wie beispielsweise JPEG 2000 und Broadcast wave PCM- /WAV-Ton. Die Spezifikation regelt auch detailliert die Erstellung der digitalen Master aus Digital Cinema Package (DCP) und die hieraus erstellten Digital Cinema Distribution Master (DCDM), deren Kopierschutz und Wasserzeichen.

Für den Aufführungsort und die Projektion definiert die Norm unter anderem die Stärke des ambienten Lichts, Pixelanzahl, Seitenverhältnis und format, Bildhelligkeit, Weißpunkt, Farbraum und Farbsättigung und die maximal zulässigen Toleranzen dieser Parameter.

Ein weiterer relevanten Bereich, in dem die DCI agiert, ist die Normierung des digitalen 3D-Kinos.[6]

Normen

  • Video:
    • 2048×1080 2K bei 24 oder 48 Hz und 4096×2160 4K bei 24 Hz; 3×12 bit Farbtiefe im XYZ-Farbraum.
    • ISO 15444 mit 250 Mbit/s Datenrate
  • Audio:
    • Bis zu 16 Kanäle
    • 24 bit linear PCM, 48 oder 96 kHz Abtastrate, unkomprimiert
    • Bild+Ton ergibt damit 113 bis 129 GByte/h (112,5 GByte/h für Bild, 0,52 bis 16,59 GByte/h für Ton)

Verbreitung

Hauptanbieter in der Projektorenherstellung sind Christie, Sony, NEC und Barco. Christie hält laut Eigenaussagen ca. 80 Prozent Marktanteil bei Projektoren mit 2K-Auflösung. Über 98 Prozent aller Installationen sind in 2K-Auflösung. Runde 20 Prozent sind 3D-fähig.

Quellen

  1. ACCESSIT INSTALLS 3,000TH DIGITAL CINEMA SYSTEM.
  2. PARAMOUNT PICTURES INTERNATIONAL AND ARTS ALLIANCE MEDIA ENTER INTO AGREEMENT TO DEPLOY DIGITAL CINEMA IN EUROPE.
  3. D-Cinema Today, “Phase Two” Deployment Of Up To 10,000 Digital Cinema Projection SystemsBerliner Tagesspiegel; [1]
  4. Spezifikation v1.0
  5. Spezifikation v1.1
  6. David S. Cohen. DCI announces digital, 3-D specs.

Weblinks


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