Dilthey-Gymnasium

Dilthey-Gymnasium
Diltheyschule Wiesbaden
Schultyp Alt- und neusprachliches Gymnasium
Gründung 1844
Ort Wiesbaden
Bundesland Hessen
Koordinaten 50° 5′ 0″ N, 8° 13′ 15″ O50.0833333333338.22083333333337Koordinaten: 50° 5′ 0″ N, 8° 13′ 15″ O
Träger Landeshauptstadt Wiesbaden
Schüler etwa 1.100
Leitung Rita Beek
Website www.diltheyschule.de

Die Diltheyschule Wiesbaden ist ein alt- und neusprachliches Gymnasium in Wiesbaden. Ursprünglich ein humanistisches Gymnasium, bietet die Schule heute sowohl Englisch als auch Latein als erste Fremdsprache an. Das Gymnasium besuchen etwa 1.100 Schüler. Es ist benannt nach dem Philosophen Wilhelm Dilthey (1833–1911), einem ehemaligen Schüler.

Geschichte

Die Diltheyschule geht auf das 1817 gegründete Pädagogium zurück, eine Simultanschule, die erstmals von Protestanten, Juden und Katholiken gemeinsam besucht werden konnte. 1830 bezog das Pädagogium ein neues Gebäude am Luisenplatz, in dem sich heute das Hessische Kultusministerium befindet. 1833 bis 1837 besuchte der spätere Kunsthistoriker Wilhelm Heinrich Riehl das Pädagogium.

Am 22. Juni 1844 erließ Herzog Adolf von Nassau ein Dekret, in dem das Pädagogium zum humanistischen Gymnasium erweitert wurde. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Diltheyschule. Damit ist sie das älteste bestehende Gymnasium Wiesbadens.

1848 erreichte die Märzrevolution auch das neue Gymnasium. Unter der Führung zweier Lehrer legten Schüler dem Minister August Hergenhahn eine Petition vor, in der sie mehr Freiheiten, Kürzungen des Unterrichts in Griechisch und Latein und weitere Änderungen im Lehrplan forderten. Der Herzog und sein Minister lehnten diese Forderungen jedoch ab.

Im Deutschen Krieg 1866 zogen Gymnasiasten der Schule mit der nassauischen Armee gegen Preußen ins Feld. Am 8. Oktober 1866 wurde das Herzogtum Nassau durch Preußen annektiert. Der Herzog ging ins Exil, und die Schule wurde ein königliches Gymnasium (bis 1918).

Trotz mehrfacher Erweiterungen wurde das Schulgebäude am Luisenplatz um 1930 zu klein, so dass mehrere Klassen ausgelagert wurden. Gleichzeitig wurde das Humanistische Gymnasium mit dem benachbarten Realgymnasium in Personalunion vereinigt.

Im Februar 1945 zerstörte ein Bombenangriff das Schulgebäude, doch konnte der Unterricht im Herbst 1945 in behelfsmäßig hergerichteten Räumen wieder aufgenommen werden. 1951 erhielt das Gymnasium den Namen Diltheyschule.

1955 war die Schülerzahl auf 1.600 gestiegen, die in einem für 500 Schüler ausgelegten Gebäude unterrichtet wurden. Deshalb wurde der altsprachliche Zweig des Gymnasiums abgespalten und zog als Diltheyschule zunächst in ein provisorisches Quartier, bis sie 1962 einen Neubau erhielt. Bereits 1969 war der Raum wieder zu knapp geworden, so dass die Schule an den heutigen Standort in der Georg-August-Straße umziehen musste. Ende der sechziger Jahre wurde auf Anordnung des staatlichen Schulamtes wieder ein neusprachlicher Zweig eingerichtet.

1994 feierte das Gymnasium 150-jähriges Bestehen. Seit 2000 werden die Gebäude renoviert und saniert.

Bekannte Schülerinnen und Schüler


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dilthey — Dilthey, Karl, geb. 1797 in Nordhausen, studirte in Göttingen, erhielt 1818 an der Universitätsbibliothek u. dem Gymnasium daselbst u. 1821 an dem Martineum in Braunschweig eine Anstellung, kam 1823 als Lehrer an das Gymnasium in Darmstadt, wurde …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dilthey — Dilthey, Wilhelm, Philosoph, geb. 19. Nov. 1833 in Biebrich, besuchte die Universitäten Heidelberg und Berlin, wo er Theologie, Philosophie und Geschichte, namentlich unter Nitzsch, Twesten, Trendelenburg und Ranke, studierte. Nachdem er 11/2… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dilthey — Wilhelm Dilthey um 1910 Wilhelm Dilthey (* 19. November 1833 in Wiesbaden Biebrich; † 1. Oktober 1911 in Seis am Schlern, Südtirol) war ein deutscher Philosoph, Psychologe und Pädagoge. Entgegen dem zu seiner Zeit stark verbreiteten …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Dilthey — um 1910 Wilhelm Dilthey (* 19. November 1833 in Wiesbaden Biebrich; † 1. Oktober 1911 in Seis am Schlern, Südtirol) war ein deutscher Philosoph, Psychologe und Pädagoge. Entgegen dem zu seiner Zeit stark verbreiteten …   Deutsch Wikipedia

  • Tilman Grammes — (* 10. Februar 1957 in Wiesbaden) ist ein deutscher Erziehungswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Didaktik sozialwissenschaftlicher Fächer / politische Bildung. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tätigkeitsbereich 3 W …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Hanser-Strecker — Carl Peter Hanser Strecker (* 14. Juli 1942 in München) ist ein deutscher Musikverleger des Verlags Schott Music des zweitältesten und größten Musikverlags in Deutschland. Seine Mutter Marion Hanser geb.Strecker war die Tochter des Musikverlegers …   Deutsch Wikipedia

  • Dietram Müller — (* 30. Januar 1941 in Posen) ist ein deutscher Altphilologe. Leben Dietram Müller besuchte nach der Flucht seiner Familie ab 1947 die Grundschule in Eschwege und Limburg an der Lahn. Von 1951 bis 1953 besuchte er das Gymnasium in Limburg, dann… …   Deutsch Wikipedia

  • Margret Funke-Schmitt-Rink — (* 23. Januar 1946 in Recklinghausen als Margret Funke; † 11. März 1998 in Wiesbaden) war eine deutsche Politikerin (FDP). Margret Funke besuchte von 1956 bis 1965 das Schiller Gymnasium in Dortmund und besuchte im Anschluss bis 1970 die… …   Deutsch Wikipedia

  • Norbert Becker (Agrarwissenschaftler) — Norbert Becker (* 9. Juli 1937 in Wiesbaden) ist ein deutscher Agrarwissenschaftler auf dem Gebiet der Rebenzüchtung und weinbaulichen Standortkunde. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Wichtigste Arbeiten 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad Hitzl — (* 15. Februar 1953 in Süplingen Kreis Haldensleben) ist ein deutscher Klassischer Archäologe. Konrad Hitzl legte sein Abitur 1971 am Dilthey Gymnasium in Wiesbaden ab. 1973 begann er an der Universität Mainz ein Studium der Fächer Klassische… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”