- Adrian Ludwig Richter
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Adrian Ludwig Richter (* 28. September 1803 in Dresden; † 19. Juni 1884 ebenda) war ein bedeutender Maler und Zeichner der deutschen Romantik, aber auch des Biedermeier.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adrian Ludwig Richter wurde am 28. September 1803 in Dresden-Friedrichstadt als Sohn des Zeichners und Kupferstechers Carl August Richter geboren.
Nachdem Ludwig Richter seine reguläre Schulzeit 1815 beendet hatte, begann er zunächst als Lehrling bei seinem Vater. Vorbild seiner Stiche war damals v.a. Daniel Chodowiecki. Um seine künstlerische Neigung auszuleben, studierte er zusätzlich noch mit einem Stipendium an der Kunstakademie in Dresden. 1820/1821 begleitete er als Zeichner den russischen Fürst Narischkin auf einer Reise nach Südfrankreich und Paris. Er fertigte dort Zeichnungen und Bilder an, die später als Geschenk an die Zarin von Russland gingen. Diesem ersten malerischen Schritt folgte nach der Rückkehr nach Dresden 1821-1823 ein Aufenthalt in Italien (1823-1826). Dort schloss er Freundschaften mit deutschen Künstlern wie Joseph Anton Koch und Julius Schnorr von Carolsfeld. Hier prägte sich auch seine Auffassung zu der Landschaftsmalerei von idealistischen Ideen zur Mensch-Natur-Harmonie. Es entstanden wichtige Bilder wie „Der Watzmann“ oder „Tal bei Amalfi“.
Nach der Rückkehr lehrte er von 1828 bis 1835 an der Staatlichen Zeichenschule in Meißen, wo u.a. Gottfried Pulian zu seinen Schülern zählte. 1826 wurde er außerdem als Nachfolger seines Vaters als Lehrkraft an die Dresdner Kunstakademie für die Landschaftsklasse berufen. Für die Reihe "Das malerische und romantische Deutschland" des Leipziger Verlegers Georg Wigand schuf er die Tafeln für die Bände Harz, den er im Spätsommer 1836 beginnend in Ballenstedt durchwanderte[1], Franken und Riesengebirge. Er nutzte für seine Arbeit die Nähe der Elbe und ihre Schönheit, besonders die Blicke, die sich vom Schiff aus ergaben, und so entstand 1837 unter anderem das Bild „Überfahrt am Schreckenstein“. Jetzt begann er auch mit Holzschnitt-Illustrationen für Bücher, die ihn bekannt machen sollten[2]. Zu dieser Zeit wurde er auch zum Professor für Landschaftsmalerei in Dresden ernannt. Seinen Höhepunkt in der illustrativen Malerei hatte er 1842.
Richter illustrierte Märchen, darunter die berühmte Ausgabe der Volksmährchen der Deutschen aus dem Jahr 1842 von J.K.A. Musäus, welche als eines der schönsten illustrierten Bücher des 19. Jahrhunderts gilt. Des Weiteren betätigte er sich auch an Liedersammlungen und Mappenwerken (Kinderleben, 1852). Weitere wichtige Veröffentlichungen seiner Holzschnitte waren u.a. Erbauliches und Beschauliches, Neuer Strauß fürs Haus, Goethe-Album, Schillers Glocke. Insgesamt illustrierte er über 150 Bücher.
Nach dem Gemälde „Brautzug im Frühling“ von 1847 entstand sein letztes Ölbild „Im Juni“ 1859. Seine künstlerischen Leistungen wurden mit einer Goldenen Medaille auf der Pariser Weltausstellung für das Bild „Brautzug im Frühling“ honoriert. 1869 begann er, sein Leben aufzuschreiben. 1873 musste er auf Grund eines akuten Augenleidens mit dem Zeichnen und Malen aufhören. Deshalb schied er auch 1876 aus der Kunstakademie in Dresden aus. Zwei Jahre später verließ er auch den Akademischen Rat. Als Ludwig Richter am 19. Juni 1884 starb, wurde er mit einem prunkvollen Staatsbegräbnis auf dem Neuen Katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt geehrt.
Literatur
- R. Muther: Richter, Adrian Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 491–497.
- Ludwig Richter: Lebenserinnerungen eines deutschen Malers. Alt, Frankfurt am Main 1885.
- Gerd Spitzer und Ulrich Bischof (Hrsg.): Ludwig Richter - Der Maler. Ausstellung zum 200. Geburtstag. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2003, ISBN 978-3-422-06430-0.
Anmerkungen
- ↑ Bernd Feicke: Ludwig Richter und der Harz, in: Quedlinburger Annalen (8) 2005, S. 77-85
- ↑ H.-J. Neidhardt (Hg.): Das Ludwig Richter Album. Sämtliche Holzschnitte. 2 Bde., Berlin 1974
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Richter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Ludwig Richter bei Zeno.org
- Leben 1828 bis 1836 in Meißen
- Schillers Lied von der Glocke in Bildern von Ludwig Richter
- Ludwig Richter. Für's Haus: Im Winter.
- Illustration von Ludwig Richter zu Johann Karl August Musäus: Vierte Legende von Rübezahl
- Mörike: Der alte Turmhahn. Mit Illustrationen von Ludwig Richter
- Ludwig Richter in Dresden
- Ludwig Richter in Rom
- Artikel im Stadtwiki Dresden
Personendaten NAME Richter, Ludwig ALTERNATIVNAMEN Richter, Adrian Ludwig KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler GEBURTSDATUM 28. September 1803 GEBURTSORT Dresden STERBEDATUM 19. Juni 1884 STERBEORT Dresden
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