- Directors cut
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Der sogenannte Director’s Cut [dɪˈrektərs kʌt] (Abk. D. C.) eines Filmes ist eine neue Schnittversion eines bereits veröffentlichten Spielfilms, die der Filmregisseur (engl. „Director“) nachträglich als die von ihm selbst favorisierte Endfassung erstellt hat. Der Begriff „Director’s Cut“ bringt zum Ausdruck, dass sich diese Version von der offiziellen (erstveröffentlichten) Version absetzt, die nicht den ursprünglichen künstlerischen Intentionen des Regisseurs entspricht. Ein Director’s Cut kommt in der Regel einige Zeit (Monate bis Jahre) nach der ursprünglichen Schnittfassung und vorzugsweise bei besonders erfolgreichen Filmen auf den Markt.
Häufig wird ein Film aufgrund von getesteten Zuschauerreaktionen bei Vorabvorführungen umgeschnitten. Dies ist dann der Fall, wenn die gewünschte Wirkung beim Testpublikum ausbleibt oder anders ausfällt, da einzelne Szenen oder Handlungsstränge in der gezeigten Fassung unverständlich sind. Dies kann vor allem auch das Filmende betreffen. Dieser Umschnitt kann zu beträchtlichen Änderungen in der Aussage eines Filmes führen. So hat beispielsweise der Director’s Cut von Blade Runner, im Gegensatz zur ursprünglichen Kinofassung, ein offenes Ende, und außerdem fehlt ihm der sogenannte Voice-over-Kommentar des Hauptdarstellers. Salieri, der Erzähler und Mozarts Gegenspieler im Film Amadeus, wird im Director’s Cut noch schwärzer bzw. abgründiger gezeigt, während der Profikiller im Director’s Cut von Léon – Der Profi etwas menschlichere Züge erhalten hat.
Anders als in Europa ist der Regisseur von Hollywood-Filmen beim Schnitt oft nicht selbst anwesend. Nur einigen wenigen einflussreichen Regisseuren wird dort vertraglich überhaupt das Recht auf den „Final Cut“ (endgültige Schnittfassung eines Filmes nach Abschluss der Produktion) zugestanden. Der Cutter schneidet stattdessen den Film meist alleine und hält erst danach Rücksprache mit dem Regisseur. Dieser „segnet“ dann den ihm präsentierten Schnitt ab oder schlägt weitere Veränderungen vor.
Wenn ein Film für die spätere Weitervermarktung (Video, DVD, Fernsehen) aufbereitet wird, tritt der Regisseur jedoch oftmals selbst hinter das Schnittpult und fertigt eine von ihm bevorzugte Version an, welche häufig einige zusätzliche Szenen enthält, die in der ursprünglichen Kinofassung noch nicht vorhanden waren. Darum ist ein Director’s Cut nicht selten sogar erheblich länger (zum Beispiel 48 Minuten bei Apocalypse Now Redux). Es kommt aber auch vor, dass ein Director’s Cut sogar kürzer als die Erstfassung gerät (Beispiel: Blood Simple von Regisseur Joel Coen).
Neben dem Director’s Cut gibt es mitunter weitere nachbearbeitete Fassungen von Kinofilmen: sogenannte „Langfassungen“, „Extended-Versionen“ oder Ähnliches. Diese Versionen entstehen unter Umständen ohne Zutun des Regisseurs und manchmal sogar gegen dessen Willen. Beispiele sind die Langfassungen von Der Wüstenplanet von Regisseur David Lynch und Der Schuh des Manitu von Michael Herbig.
Director’s-Cut-Versionen bekannter Filme (chronologisch)
- Der Exorzist (1973)
- Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)
- Apocalypse Now (1979)
- Star Trek: Der Film (1979)
- Das Boot (1981)
- Blade Runner (1982)
- (Erst 2007 erschien mit dem Final Cut der Blade-Runner-DVD-Box „Ultimate Collector’s Edition“ der von Regisseur Ridley Scott selbst erarbeitete Director’s Cut, nachdem er am sogenannten Director’s Cut von 1992 nur indirekt beteiligt war.)
- Amadeus (1984)
- Aliens – Die Rückkehr (1986)
- Lethal Weapon 1–3 (1986, 1989, 1992)
- RoboCop (1987)
- Abyss – Abgrund des Todes (1989)
- Der mit dem Wolf tanzt (1990)
- Léon – Der Profi (1994)
- Donnie Darko (2001)
- Stargate (Film) (2001)
- Hero (2002)
- Daredevil (2003)
- Hellboy (Film) (2004)
- Saw (2004)
- L.A. Crash (2004)
- Dawn of the Dead (2004)
- Saw II (2005)
- King Arthur (2005)
- Land of the Dead (2005)
- Königreich der Himmel (2005)
- Saw III (2006)
- Crank (2006)
- Troja (2007)
- Hostel 1 (Film) und Hostel 2 (2007)
- Zimmer 1408 (2007)
- I Am Legend (2007)
- The Happening (2008)
Siehe auch
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