Disappearing Gun

Disappearing Gun
Die Disappearing Gun der Südbatterie auf North Head in Devonport
Zeichnung einer Disappearing Gun in Feuerstellung, dargestellt ist Modell 1892 von Buffington-Crozier, das häufig in der US-Küstenverteidigung eingesetzt wurde
Eine Stellung für eine Disappearing Gun Henry Head Battery bei La Perouse.
Reste einer Lafette bei South Channel Fort, Australien
BL- 8 Zoll Marinekanone auf dem Gipfel des Mount Victoria

Eine Disappearing Gun ist ein historischer Geschütztyp, der hauptsächlich in Küstenbatterien zum Einsatz kam. Das Geschütz schwenkt durch den Rückstoß in einen Bunker zurück. Die Vorteile dieses Systems waren Tarnung und Schutz gegen feindliches Feuer beim Laden.

Das Geschütz kehrte in der Regel durch die Kraft des Rückstoßes in den Schutzbunker zurück. Nach dem Laden wird sie durch ein bewegliches Gegengewicht oder Druckluft wieder in Feuerstellung gebracht [1]. Einige wenige, wie die des Fort Hancock (New Jersey), hatten einen Dampfantrieb.

Der Entwurf stammt aus den 1860er Jahren von Captain A. Moncrieff der Miliz von Edinburgh. Das System wurde jedoch schnell weiterentwickelt und hatte in den 1880ern bereits eine hydropneumatische Rücklaufbremse. Die Versenklafetten neigten zu einem sehr sperrigen und komplizierten Aufbau.

Die Feuerrate betrug nur 1 Schuss alle 1-2 Minuten bei einer 200mm-Kanone, viel weniger als konventionelle Kanonen gleichen Kalibers. Ihre Größe und ihr komplexer Aufbau machte sie sehr teuer[1].

Die New Zealand Division der Royal Navy führte eine Reihe von Schießversuchen mit Disappearing Guns in Neuseeland durch. Diese waren während des Panjdeh-Zwischenfalles während der als "The Great Game" bekannten Konflikte zwischen Großbritannien und Russland beschafft worden. Diese Tests zeigten, dass Treffer eines Kriegsschiffs auf eine Landbatterie solch vergleichbar geringer Größe lediglich durch Zufall eintraten - die zusätzliche Schutzwirkung des versenkbaren Geschützes stand also nicht im ausreichendem Zusammenhang zu den Nachteilen.[1] Aufgrund der Ergebnisse wurden keine weiteren Lafetten hergestellt.

Zudem ist die Stellung zwar gegen Angriffe von See relativ gut geschützt, jedoch empfindlich gegen Luftangriffe. Daher wurden die Batterien nach dem 1. Weltkrieg in Kasematten aufgestellt oder zumindest getarnt.[2]

1912 erklärte die britische Armee die Kanonen für veraltet. Nur in wenigen Staaten, besonders den USA wurden sie bis zum 1. Weltkrieg hergestellt und noch während des 2. Weltkrieges betriebsbereit gehalten.

Stellungen

  • USA
    • Battery Chamberlin, hier sind heute einige der wenigen erhaltenen Kanonen in den USA zu besichtigen.
  • Fort Casey in Washington, eine Kanone ist erhalten
  • Australien
    • Fort Queenscliff, hier ist eine Kanone aufgestellt die vom South Channel Fort stammt.
    • South Channel Fort
    • Fort Scratchley in Newcastle
    • Henry Head
    • Shepherd's Hill Fort, Newcastle, Australien
  • Neuseeland
    • Mount Victoria, North Shore
    • North Head; ein Lauf und Teile der Lafette sind erhalten
    • Taiaroa Head (vollständig erhaltene 6"-Armstrongkanone)
  • andere
    • Fort Wint auf Grande Island in der Subic Bay bei Luzon auf den Philippinen

Siehe auch

Quellen

  1. a b c Disappearing Guns (from the Royal New Zealand Artillery Old Comrades Association)
  2. Fort Winfield Scott: Battery Lowell Chamberlin. California State Military Museum. Abgerufen am 30. März 2007.

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