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Eris (griechisch Ἔρις), Tochter der Nyx (röm. Nox, eine der fünf direkt aus dem Ur-Chaos entstandenen Götter), ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Zwietracht und des Streites. Sie gilt manchmal auch als Schwester des Ares.
Sie ist bekannt durch den goldenen „Apfel der Zwietracht“ (den sprichwörtlichen „Zankapfel“ oder „Erisapfel“), den sie auf der Hochzeit des Peleus und der Thetis, zu der sie nicht eingeladen war, unter die Gäste warf. Auf diesem Apfel war „der Schönsten“ (τῄ καλλιστῄ /te(i) kallisté(i)/) eingraviert. („Die Schönste nehme ihn.“ Benjamin Hederich: Gründliches mythologisches Lexikon, S. 1039.) Aphrodite, Athene und Hera begannen um den Apfel zu streiten. Auf den Rat des Zeus führte Hermes die drei zu Paris; dieser solle ihn der schönsten der drei Göttinnen geben. Paris entschied sich für Aphrodite, die ihm die schönste Frau (der Welt) versprach. Es erwies sich aber danach, dass sie bereits verheiratet war: Helena, die Frau des Königs von Sparta Menelaos. Ihre Entführung durch Paris löste dann den Trojanischen Krieg aus.
Eris erscheint oft als hinkende, zusammengeschrumpelte, kleine Frau. Erst wenn sie es schafft, den Neid und den Hass der Menschen zu wecken, erblüht sie zu ihrer wahren Gestalt. Homer schreibt über sie in der Ilias: „Was sie einmal begonnen hat, davon kann sie nicht mehr lassen. Von ihrer kleinen Gestalt wächst sie zu gigantischer Größe und Schönheit empor.“
In Werke und Tage des Hesiod ist neben der zänkischen Eris auch noch eine „gute“ angeführt, die den Menschen zur Arbeit anspornt.
Eris wurde aus der griechischen in die römische Mythologie als Discordia („Zwietracht“) übernommen.
Inhaltsverzeichnis
Die Nachkommen der Eris
- Ponos (= Schmerz), vgl. spanische Wikipedia [1]
- Lethe (= Vergessen)
- Limos (= Hunger), vgl. bei den Römern: Fames
- Orkos (= Neid)
- Ate (= Verblendung)
- Maches (= Kämpfe), vgl. engl. Wikipedia [2]
- Phonos (= Mord und alle Übel, die sich aus der Streitsucht ergeben)
- Dysnomia (= Gesetzlosigkeit), vgl. eng. Wikipedia (mythology)
- Auf den Namen Dysnomia tauften die Entdecker den bisher einzig bekannten Mond des Zwergplaneten Eris.
Siehe auch: Stammbaum der griechischen Götter und Helden
Rezeption
Eine postmoderne Rezeption des von Eris vertretenen Prinzips findet sich in der Religion des Diskordianismus, der vor allem durch die Romantrilogie Illuminatus! von Robert Shea und Robert Anton Wilson bekannt wurde.
Nach der Göttin der Zwietracht ist auch der Zwergplanet Eris benannt, dessen Entdeckung zu einem Streit um die Neudefinition des Begriffs „Planet“ und der kontrovers diskutierten Aberkennung des Planetenstatus von Pluto geführt hatte. Der Zwergplanet wurde so metaphorisch zum Zankapfel der Astronomen.
Siehe auch
Literatur
- Sofia A. Souli: Griechische Mythologie. Michalis Toubis, 2006, ISBN 960-540-111-8, S. 60
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