Disposaldo

Disposaldo

Der Saldo (vom italienischen Adjektiv saldo, salda, „fest“[1], im Sinne von „fester Bestandteil bei der Kontenführung"; Plural Saldi, Salden oder Saldos[2]) ist in der Buchführung die Differenz zwischen der Soll- und der Habenseite eines Kontos. Sind die Umsätze im Soll (= linke Kontoseite) größer als im Haben (= rechte Kontoseite) entsteht ein Sollsaldo, andernfalls ein Habensaldo. Der Saldo zeigt den „Bestand“ eines Kontos an, also den Wert, mit dem es in die Bilanz oder in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen wird.

Finanzbuchhaltung

Ein Bestandskonto mit Sollsaldo wird unter den Aktiva der Bilanz des Kaufmanns (linksseitig) ausgewiesen, eines mit Habensaldo unter den Passiva (rechtsseitig). Aus dieser Zuordnung leiten sich die Begriffe „Aktivsaldo“ beziehungsweise „Passivsaldo“ ab. Ein Erfolgskonto mit Sollsaldo fließt in die Gewinn- und Verlustrechnung bei den Aufwendungen ein, eines mit Habensaldo bei den Erträgen.

Um einen Sollsaldo auszugleichen, muss derselbe Betrag auf die Habenseite gebucht werden. Entgegengesetzt ist beim Habensaldo zu verfahren. Die Umbuchung von Salden erfolgt beim Jahresabschluss oder wenn ein Konto geschlossen wird. Sind die offenen Posten, die den Saldo bilden, nicht bekannt, muss zuvor in der Regel eine Saldenabstimmung durchgeführt werden, da ungeklärte Salden nicht den Grundsätzen Ordnungsmäßiger Buchführung entsprechen.

Kontokorrent und Bankkontensalden

Im Kontokorrent ist der Sollsaldo ein debitorischer, der Habensaldo ein kreditorischer Kontostand. In einer Kontokorrentbeziehung werden die Salden der Konten in periodischen Abständen abgeglichen und per Saldenbestätigung gegenseitig anerkannt. Umgangssprachlich ist das z.B. der Kontoauszug, den die Bank für ihre Kunden erstellt.

Der aktuelle Saldo oder „valutarische Saldo“ beinhaltet alle Kontobewegungen abzüglich etwaiger vorgemerkten Buchungen, Scheck- und Lastschriftobligen, sowie offenen Wertpapierabrechnungen. In der Umgangssprache wird dieser aktuelle Saldo eines Kontos häufig als Kontostand bezeichnet. Aus Sicht der Buchhaltung wird unter Saldo aber der buchungsmäßige Saldo verstanden, d.h. der Saldo aller aktuell getätigten Buchungen. Das bedeutet, dass hierbei alle bis dahin bekannten Beträge aufgeführt werden, auch wenn die Wertstellung (Valuta) erst später erfolgt. Wichtig ist hierbei nur der Stichtag der Buchung. Der BGH hat entschieden, dass es unzulässig sei, dass die Bank den buchungsmäßigen Saldo am Geldautomaten anzeigt, da dies dazu führe, dass der Kunde Gelder abhebe, die zwar buchungsmäßig, aber nicht valutarisch dem Konto gutgeschrieben sind. Die Zinsen auf diese ausgezahlten Beträge dürfen Banken nicht mehr erheben. Die meisten Banken haben aufgrund dieses Urteils die Angabe des Kontosaldos beim Geldautomaten eingestellt.

Als Disposaldo wird jener Betrag bezeichnet, über welchen man als Kontoinhaber noch verfügen kann. Er setzt sich aus dem aktuellen Saldo plus dem vereinbarten Überziehungsrahmen zusammen.

Quellen

  1. Leo Wörterbuch D-I: saldo
  2. Duden, das große Fremdwörterbuch, 2000, ISBN 3-411-04162-5

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