Dmitri Sinodi-Popow

Dmitri Sinodi-Popow

Dmitri Minajewitsch Sinodi-Popow (russisch Дмитрий Минаевич Синоди-Попов, wiss. Transliteration Dmitrij Minaevič Sinodi-Popov; * 1855 in Taganrog; † 1910 in Paris) war ein russischer Maler griechischer Abstammung. Er erhielt eine gute Hausausbildung. Musikalische (er spielte Geige) und Fremdsprachenkenntnisse (Italienisch, Französisch und Griechisch) zeugen von seiner Begabtheit.

1870 trat Sinodi-Popow in die Petersburger Kunstakademie als Gasthörer ein, wo er gute praktische Fertigkeiten erlangte. Das Studium fortzusetzen hinderte ihn seine Krankheit, von der er ständig geplagt wurde - Epilepsie. Nicht weniger störte ihn aber auch seine Umgebung, die sich Kunstfragen gegenüber fremd hielt.

Ende der 70-er Jahre kehrt der Künstler als ein vollkommen ausgeprägter Mensch nach Taganrog zurück. Zu Hause verbindet Sinodi-Popow selbständige Arbeit mit der weiteren Ausbildung. Er malt viel. Die meisten seiner Zeichnungen aus der Taganroger Gemäldegalerie entstanden zwischen den 1870er Jahren und dem Anfang der 1900er Jahre. Die Zeichnungen bilden überhaupt einen bedeutenden Teil seines graphischen Erbes. Ausdrucksvoll sind die vom Künstler gefundenen Griechentypen: «Das Portrait vom Doktor Divaris», «Der Griechenjunge». Besonders interessant ist die Zeichnung aus den 1870ern «Der alte Grieche».

Meisterhaft sind die Graphitzeichnungen zu die Bibelmotive «Madonna mit dem Kind», «Golgatha», «Christi Himmelfahrt», «Erzengel Gabriel». Einige gehen auf die klassischen Muster zurück. Bei all seiner scheinbaren Traditionalität ist das Blatt «Golgatha» besonders originell.

Der Künstler ist auch von der Genremalerei begeistert: «Beim Sticken», «Das Mädchen beim Mehldurchsieben». Die interessantesten Beobachtungen wurden mit dem präzisen Bleistift fixiert: «Der Wagen mit dem Hausrat», «Schiffe und Menschen», «Die Stadtstrasse».

Eine Gruppe von Zeichnungen, wo der Künstler flüchtige Eindrucke festhält, ragt aus den anderen hervor, «Zwei Kinderköpfe», „Der Kopf einer jungen Frau». Eine anziehende Kraft haben seine Selbstbildnisse. Schönes willenstarkes Gesicht sieht etwas ironisch den Zuschauer an. Zwei beendeten Werke sind bewahrt worden: «Das Portrait vom Bildhauer Jegorow» (1888) und «Das Portrait von S.I. Blonskaja / Der Brief» (1890).

Das Portrait der Künstlerin S.I. Blonskaja / Der Brief, 1890 aus der Sammlung des Taganroger Kunstmuseums

Seit Anfang 80-er Jahren arbeitet der Künstler im Rahmen der Wandermalertraditionen (Peredwischniki). Interessant ist "Das Portrait von Serafima Blonskaja". Diese Arbeit zerstört die Genregrenzen und wird zum Portrait und Sujetbild in einem Werk. Die Erscheinung der junge Frau überrascht durch den Ernst und Einfachheit. Das einzige beendete Landschaftsbild ist «Winterlandschaft». Dank den Ausstellungen wird der Name Sinodi-Popows bekannt. Er bekommt seine Verehrer, erhielt Bestellungen. Aber die Krankheit lässt mehr und mehr über sich wissen. Der Künstler begibt sich nach Rom, dann nach Paris zur Kur, ohne seine Arbeit und Studium zu verlassen. 1910 starb Dmitri Minajewitsch Sinodi-Popow in Paris.

Viele Bilder des Künstlers gingen verloren, viele kamen aus Paris nicht wieder zurück. Aber auch die bewahrten Werke des Taganroger Meisters bezeugen den hohen Grad seiner Begabung und Außergewöhnlichkeit.


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