- Doane Perry
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Jethro Tull Gründung 1967 Genre Progressive Rock, Bluesrock, Folk Rock, Hard Rock Website http://www.j-tull.com Gründungsmitglieder Gesang, Flöte, Gitarre Ian Anderson Gitarre Mick Abrahams (bis 1968) Schlagzeug Clive Bunker (bis 1971) E-Bass Glenn Cornick (bis 1970) Aktuelle Besetzung Gesang, Flöte, Gitarre Ian Anderson Gitarre Martin Barre (seit 1968) Schlagzeug Doane Perry (seit 1985) Bass David Goodier (seit 2007) Keyboard John O'Hara (seit 2007) Ehemalige Mitglieder Gitarre Tony Iommi (1968) Bass Jeffrey Hammond-Hammond (1971–1975) Bass John Glascock † (1976–1979) Bass Tony Williams (1978–1979) Bass Dave Pegg (1979–1995) Bass Jonathan Noyce (1995–2007) Keyboard John Evan (1970–1979) Keyboard David Palmer (1976–1979) Keyboard Eddie Jobson (1980–1981) Keyboard Peter-John Vettese (1981–1987) Keyboard Don Airey (1987) Keyboard Martin Allcock (1988–1991) Keyboard Andrew Giddings (1991–2007) Schlagzeug Barriemore Barlow (1971–1979) Schlagzeug Mark Craney † (1980–1981) Schlagzeug Paul Burgess (1981–1983) Schlagzeug Gerry Conway (1981–1983, 1987) Schlagzeug Dave Mattacks (1991–1992) String and Orchestral
ArrangementsDavid Palmer (1968–1979) Jethro Tull ist eine Progressive-Rock-Band aus dem Vereinigten Königreich. Ständiges Mitglied und Bandleader ist der Komponist, Multi-Instrumentalist und Sänger Ian Anderson (Gesang, Querflöte, Saxophon, Tin Whistle, Mundharmonika, akustische Gitarre, Mandoline u.a.).
Jethro Tull ist die einzige international erfolgreiche Rockband, in deren Musik die Querflöte eine tragende, der E-Gitarre vergleichbare Rolle einnimmt. Aufgrund perfektionierter Techniken des forcierten Ausdrucks (etwa scharfes Anblasen, Zungenflattern, gleichzeitiger Stimmeinsatz) ist dennoch die Zuordnung zur Rockmusik – phasenweise sogar zum Hard Rock – nicht zu relativieren, wenngleich bisweilen auch kammermusikartige Stücke und Intermezzi eingespielt wurden.
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
1967 wurde Jethro Tull von Ian Anderson, Mick Abrahams, Glenn Cornick und Clive Bunker in Blackpool gegründet.
Der Name der Band bezieht sich auf den britischen Landwirt Jethro Tull, der im 18. Jahrhundert unter anderem ein Buch über die Ackerbewirtschaftung mit Pferdekraft schrieb und die Sämaschine erfand.
Am Beginn ihrer Laufbahn tourten Jethro Tull durch zahlreiche Musikclubs in England. Im legendären Londoner „Marquee Club“ spielte die Formation regelmäßig und fand aufgrund ihres ungewöhnlichen Sounds und ihrer extravaganten Performance schnell eine große Fangemeinde. Beim „Sunbury Jazzfestival“ im Sommer 1968 kam der Durchbruch für Jethro Tull.
Von Anfang an waren sich die Musikkritiker darin uneins, welchem Musikstil Jethro Tull zuzuordnen sind. Mal wurde ihre Musik als „Progressive Rock“, mal als „Classic Rock“ bezeichnet. Das erste Album This Was (1967) war noch sehr bluesorientiert, doch sind mit dem markanten Gesang und der Querflöte Ian Andersons bereits einige Aspekte des späteren Tull-Stils präsent. Nach dem Ausstieg des bekennenderweise sehr auf den Blues fokussierten Gitarristen Mick Abrahams, der auf dem Debütalbum etwa den gleichen Anteil am Songwriting hatte wie Ian Anderson, wurde das musikalische Spektrum deutlich erweitert. Exemplarisch sei die Adaption der Bourrée aus der Suite für Laute in e-Moll (BWV 996) von Johann Sebastian Bach genannt, die sich bereits auf dem zweiten Album Stand Up (1969) weit vom Bluesrock-Schema des Erstlings entfernt: Zunächst das Bach-Thema andeutend, entwickelt sich eine treibende, präzise Jazzrock-Nummer mit einem improvisationsdurchsetzten Flötensolo, das weder melodisch an Bach noch spieltechnisch an frühe Vorbilder wie Roland Kirk erinnert.
Eine der wenigen kommerziell erfolgreichen Single-Veröffentlichungen ist der frühe Song Living in the Past von 1969, welcher durchgängig im 5/4-Takt komponiert ist und vornehmlich durch diese ungerade Taktierung seinen besonderen Charakter erhält.
Ihren größten Erfolg erreichte die Band mit dem ersten von drei in Folge erschienenen Konzeptalben, Aqualung (1971), das neben dem Titelsong einige weitere Tull-Klassiker enthält, allen voran den bekanntesten Song der Band, Locomotive Breath. Anderson zweifelte an der Klassifizierung als Konzeptalbum durch die Musikpresse („just a bunch of songs“ - „nur eine Ansammlung von Liedern“), und entschloss sich daher, zu demonstrieren, was ein wirkliches Konzeptalbum sei: Dem Nachfolge-Album Thick as a Brick (1972) liegt die musikalische Form der Suite zugrunde, bei der verschiedene musikalische Themen mittels variantenreicher Übergänge zu einer größeren musikalischen Einheit zusammengefasst werden. Mit A Passion Play wurde 1973 ein weiteres, kommerziell weniger erfolgreiches Konzeptalbum veröffentlicht. Die darauf erreichte Komplexität polarisiert bis heute Fans und Kritiker - das Spektrum reicht von krasser Ablehnung bis zur Einschätzung als dem wichtigsten Album der Band.
Die nachfolgenden Alben wurden wieder in Form einzelner Songs strukturiert, wobei bis 1980 (A) neben wenigen eingängigeren Liedern vor allem komplex arrangierte Stücke das Bild prägen, wohl nicht zuletzt aufgrund der detaillierten Spielweise der Schlagzeuger Barrie Barlow und Mark Craney.
Die Alben Songs From the Wood (1977), Heavy Horses (1978) und mit Abstrichen noch Stormwatch (1979) werden oft unter dem Etikett „Folkrock-Phase“ zusammengefasst. Dies erscheint vordergründig aufgrund der weitgehend akustischen Instrumentierung und der Textbezüge zum Leben auf dem Land und zu Naturmythen nachvollziehbar, aber aufgrund der eigenständigen Kompositionen und der für die traditionelle Folkmusik eher untypischen Komplexität der Arrangements, vor allem auf Songs From the Wood, auch irreführend.
Seit 1982 ist der maßgebliche Schlagzeuger der Band Doane Perry (nur phasenweise trommelten Gerry Conway, Dave Mattacks und andere). Sein ruhiger und geradliniger, „lyrischer“ Stil geht seitdem mit etwas konventionelleren Rock-Arrangements einher. Eine Ausnahme ist das wieder in hohem Maße polarisierende Album Under Wraps (1984). Der starke Einfluss des im Umgang mit den neuen digitalen Synthesizern versierten Keyboarders Peter John Vettese sowie ein von Ian Anderson programmierter Drum-Computer, der zum Teil zu Drumtracks führte, die ein menschlicher Schlagzeuger kaum reproduzieren kann, führten noch einmal zu einem (in Teilen) sehr komplex arrangierten Album. Entsprechend energetisch ist auch Ian Andersons Gesangsleistung, die dieser selbst in Interviews als die beste seiner Karriere bezeichnete. Fatalerweise stellten die neuen Stücke bei der anschließenden Tournee derartig hohe Anforderungen an Ian Andersons Stimmbänder, dass diese nachhaltig geschädigt wurden. Dies schränkte noch jahrelang die gesanglichen Möglichkeiten Andersons ein.
Das nach dem geteilten Echo und den Stimmproblemen erst 1987 erschienene Nachfolgealbum Crest of a Knave (üblich war bis dahin ein alljährliches neues Tull-Album) beendete die Phase eines keyboarddominierten Sounds und rückte das eindringliche E-Gitarren-Spiel Martin Barres stärker in den Vordergrund als auf allen bisherigen Alben. Folgerichtig, wenn auch zum Verdruss von Metallica, gewann Crest of a Knave 1989 den ersten je vergebenen Grammy für das beste Album in der Sparte „Hardrock / Heavy Metal“.
Als das innovativste Tull-Album der 1990er Jahre wird oft Roots to Branches (1995) betrachtet. Im Gegensatz zu den Jethro-Tull-Alben der frühen 1980er Jahre steht auf diesem Album Andersons Flötenspiel im Vordergrund. In zahlreichen Intros und Soli demonstriert Ian Anderson, dass er filigrane Phrasierungen und Verzierungstechniken beherrscht. Der Autodidakt hatte sich in die schulmäßige Griffweise beim Spielen der Querflöte, die klassisch ausgebildete Flötisten verwenden, erfolgreich eingearbeitet und kombiniert eine reine, klassisch anmutende Spielweise mit dem ihm eigenen, rauen Rock-Flöten-Stil. Zudem sind erstmals deutliche Einflüsse traditioneller orientalischer Musik zu hören, und erstmals verwendet Anderson bei einigen Stücken Bambus-Querflöten, deren offene Grifflöcher im Gegensatz zur Klappenmechanik der Böhm-Flöte Techniken wie Pitchbending und Glissando ermöglichen, bei denen die Tonhöhe stufenlos verändert wird.
1999 erschien das Album J-Tull Dot Com, das in den deutschen Charts Platz 14 belegte. Ende 2003 erschien das Christmas Album, für das ältere Stücke neu eingespielt wurden und neues Material passend zum Arbeitstitel geschrieben wurde.
Charakteristika der Band
Die Geschichte der Band ist geprägt durch oftmals wechselnde Besetzungen. Ian Anderson strebt es an, jeweils kompetente Musiker um sich zu scharen, die in der Lage sind, auch seine ausgefallenen, schwierig zu spielenden musikalischen Ideen adäquat umzusetzen - sowohl im Studio als auch auf der Bühne. Die Live-Auftritte von Jethro Tull gelten dem entsprechend als von großer musikalischer Professionalität gekennzeichnet. Der vom Beginn an beständige Kern von Jethro Tull sind Frontmann Anderson und Gitarrist Martin Barre, der seit 1969 dabei ist.
Markenzeichen von Jethro Tull ist bis heute das virtuose rock-orientierte Flötenspiel von Sänger und Komponist Ian Anderson. Zahlreiche Kompositionen sind durch die Verwendung von Molltonarten, eine starke Dynamik, häufige Taktwechsel sowie vielfältige Synkopen und Offbeats geprägt. Allerdings gibt es bei Jethro Tull auch etliche balladeske Stücke, die aber durch einfallsreiche Instrumentierung und Phrasierung stets Tull-typische rockige Akzente erhalten. Viele der Texte Ian Andersons sind originell, teilweise skurril, und handeln bei aller Hintergründigkeit von alltäglichen Menschen und Begebenheiten.
Bandmitglieder
Gastmusiker
- Phil Collins (trommelte bei zwei Stücken am 21. Juli 1982 mit)
- Florian Opahle (Ist seit 2004 auf einigen live Mitschnitten zu hören und zu sehen)
- Maddy Prior (sang auf der LP Too Old to Rock 'n' Roll, Too Young to Die im Hintergrund)
- Angela Allen (sang auf der LP Too Old to Rock 'n' Roll, Too Young to Die im Hintergrund)
Auszeichnungen
- Im Jahr 1989 gewann Crest of a Knave den Grammy für das beste Rock- und Heavy-Metal-Album (siehe auch: Grammy Awards 1989).
- Im Jahr 2006 erhielt Ian Anderson von der British Academy of Composers and Songwriters den Ivor Novello Award, eine Auszeichnung für herausragende Komponisten und Autoren im Bereich der nichtklassischen Musik.
- Am 11. Juli 2006 wurde Ian Anderson von der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh der Ehrendoktortitel für Literatur verliehen.
Diskografie
Diese Diskografie enthält ausschließlich legale Veröffentlichungen, also keine Bootlegs. Sie dürfte die gesamte autorisiert veröffentlichte Musik wiedergeben. Bis auf die Einträge im Abschnitt „Veröffentlichungen ohne exklusives Material“ finden sich auf jeder gelisteten Veröffentlichung exklusive Inhalte, also mindestens ein sonst unveröffentlichter Track. CDs, die gegenüber einer gleichnamigen DVD kein zusätzliches Material enthalten und so für einen vollständigen Bestand der autorisiert veröffentlichten Musik entbehrlich wären, sind gelistet, aber entsprechend gekennzeichnet. Veröffentlichungen, die einst exklusives Material enthielten, das aber inzwischen vollständig in Form von Bonustracks auf den digitally-remastered-Alben enthalten ist, sind nicht oder allenfalls im Abschnitt „Veröffentlichungen ohne exklusives Material“ gelistet.
Studioalben
Die Studioalben sind bis einschließlich Roots to Branches (1995) als digtally-remastered-CDs erhältlich, die im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen meist Bonustracks enthalten.
- This Was (1968), Platz 10 in Großbritannien, Platz 62 in den USA.
2008 erschien zum vierzigsten Jubiläum eine Doppel-CD-Version mit einem Remaster der originalen Mono-Version, einem neuen Stereo-Mix und zum Teil neu aufbereitetem Bonusmaterial. - Stand Up (1969), Platz 1 in Großbritannien, Platz 20 in den USA
- Benefit (1970), Platz 3 in Großbritannien, Platz 11 in den USA
- Aqualung (1971), Platz 4 in Großbritannien, Platz 7 in den USA
- Thick as a Brick (1972), Platz 5 in Großbritannien, Platz 1 in den USA.
Die remastered-Veröffentlichung von 1997 enthielt einen im Format verkleinerten, aber vollständigen Nachdruck der fiktiven Regionalzeitung „St Cleve Chronicle“, in welche die LP bei der Erstveröffentlichung eingefaltet war. - A Passion Play (1973), Platz 13 in Großbritannien, Platz 1 in den USA
- War Child (1974), Platz 14 in Großbritannien, Platz 2 in den USA
- Minstrel in the Gallery (1975), Platz 20 in Großbritannien, Platz 7 in den USA
- Too Old to Rock 'n' Roll, Too Young to Die (1976), Platz 25 in Großbritannien, Platz 14 in den USA
- Songs From the Wood (1977), Platz 13 in Großbritannien, Platz 8 in den USA
- Heavy Horses (1978), Platz 20 in Großbritannien, Platz 19 in den USA.
Der Mix von Rover unterscheidet sich auf der remastered-CD von dem der vorangegangenen Veröffentlichungen: Die Streicher fehlen. - Stormwatch (1979), Platz 27 in Großbritannien, Platz 22 in den USA
- A (1980), Platz 25 in Großbritannien, Platz 30 in den USA.
- The Broadsword and the Beast (1982), Platz 27 in Großbritannien, Platz 19 in den USA
- Under Wraps (1984), Platz 18 in Großbritannien, Platz 76 in den USA
- Crest of a Knave (1987), Platz 19 in Großbritannien, Platz 32 in den USA
- Rock Island (1989), Platz 18 in Großbritannien, Platz 56 in den USA
- Catfish Rising (1991), Platz 27 in Großbritannien, Platz 88 in den USA
- Roots to Branches (1995), Platz 20 in Großbritannien
- J-Tull Dot Com (oder kurz Dot Com) (1999), Platz 44 in Großbritannien
Live-CDs
Chronologisch aufsteigend nach dem Zeitpunkt der Einspielung, nicht nach dem der Veröffentlichung:
- Nothing Is Easy: Live At The Isle Of Wight 1970 (veröffentlicht 2005). Andere Tracklist als die gleichnamige DVD.
- Bursting Out, 1978. Doppel-CD, mittlerweile auch remastered erhältlich. Zwischenzeitlich gab es eine Single-CD-Version, auf der einige Titel fehlen. Platz 27 in Großbritannien.
- Live at Hammersmith '84 (veröffentlicht 1990)
- In Concert (At The Hammersmith Odeon, 8th October 1991) (veröffentlicht 1995)
- A Little Light Music, 1992. Platz 34 in Großbritannien.
- Living With the Past, 2002. Andere Tracklist als die gleichnamige DVD. Nicht zu verwechseln mit der Kompilation Living In The Past von 1972.
- Live at Montreux 2003 (veröffentlicht 2007). Auch als DVD mit identischer Tracklist erhältlich.
- Aqualung Live, 2005. Live-Darbietung des kompletten Aqualung-Albums im Rahmen der Sendung „Then Again Live“ des Radiosenders XM, in der bekannte Bands klassische Studioalben live neu einspielen.
DVDs
Chronologisch aufsteigend nach dem Zeitpunkt der Erstveröffentlichung des enthaltenen Materials:
- Slipstream. Ursprünglich 1980 als VHS-Video veröffentlicht; auf DVD in guter Qualität als Bonusbeilage der remastered-Veröffentlichung des Studioalbums A erhältlich.
- A New Day Yesterday - The 25th Anniversary Collection, 2003. Ursprünglich 1988 als VHS-Video unter dem Titel 25th Anniversary Video veröffentlicht.
- Living With the Past, 2002. Andere Tracklist als die gleichnamige Live-CD.
- Nothing Is Easy: Live At The Isle Of Wight 1970 (veröffentlicht 2005). Andere Tracklist als die gleichnamige Live-CD.
- Live at Montreux 2003 (veröffentlicht 2007). Auch als CD mit identischer Tracklist erhältlich.
- Jack in the Green, 2008. Diverse Live-Clips von Auftritten in Deutschland aus dem Zeitraum von 1971 - 1993.
- Jethro Tull - Their Fully Authorised Story, 2008.
Weitere exklusive Veröffentlichungen
Vorab als besonders relevant zu kennzeichnen sind:
- Living In The Past, 1972. Quantitativ und qualitativ einem Studioalbum vergleichbar, wenngleich die meisten exklusiven Tracks - aber nicht alle - inzwischen als Bonustracks auf die remastered-Alben verteilt wurden.
- 25th Anniversary Box Set, 1993. Das Material der vier CDs ist nach wie vor komplett exklusiv, es wurde davon also nichts als Bonustracks auf den remastered-Alben wiederveröffentlicht.
- Nightcap, 1993. Enthält eine exklusive CD mit den vollständigen, lange für verschollen gehaltenen Chateau-D'Isaster-Tapes im Umfang eines ganzen Albums sowie eine weitere CD mit exklusivem Material.
Die Reihenfolge in der nachfolgenden Auflistung ist chronologisch, und zwar bei Kompilationen nach dem Zeitpunkt der Veröffentlichung, ansonsten nach dem Zeitpunkt der Einspielung des Materials. Die Veröffentlichungen sind als CD erhältlich, wenn nicht anders angegeben. Die Einträge enthalten Angaben über Art und Umfang der exklusiven Anteile.
- The Derek Lawrence Sampler, 1991. CD-Single des Labels Line Records mit dem Track Blues for the 18th, einer der ersten Studioaufnahmen von 1968; Derek Lawrence war der Produzent. 1998 wurde der Titel noch einmal bei Line Music veröffentlicht, und zwar auf der Kompilation Some Sides of Line - 20th Anniversary.
- Seventeen, 1969. B-Seite der 7-inch-Vinyl-Single Sweet Dream. In voller Länge nur in dieser Form veröffentlicht; eine (dramatisch, aber angesichts der repetitiven Songstruktur nicht unplausibel) gekürzte Version findet sich als Bonustrack auf der remastered-Version von Stand Up.
- Living in the Past, 1972. Doppel-CD. Bisher nicht als digitally-remastered-Version erhältlich. Zwischenzeitlich gab es eine Single-CD-Version, auf der einige Titel fehlen. Kompilation mit exklusiven Studioaufnahmen und einem Konzertausschnitt von 1970. Ein Teil des bei Veröffentlichung exklusiven Materials wurde mittlerweile als Bonustracks auf die Remaster-Alben verteilt. Seitdem sind noch sieben Titel dieser Kompilation exklusiv, fünf davon sind Studiotracks.
- M.U. - The Best of Jethro Tull, 1976. (2003 wiederveröffentlicht unter dem Titel The Essential Jethro Tull.) Kompilation auch anderenorts veröffentlichter Titel bis auf eine von der Albumversion abweichende Fassung von Aqualung: Die Stimme im Mittelteil ist nicht verfremdet. Platz 25 in Großbritannien.
- A Stitch in Time, 1978. B-Seite der 7-inch-Vinyl-Single Sweet Dream (live). In voller Länge nur in dieser Form veröffentlicht; eine (angesichts des repetitiven Outros nicht unplausibel) gekürzte Version findet sich als Bonustrack auf der remastered-Version von Stormwatch.
- 20 Years of Jethro Tull, 1988. 3-CD- bzw. 5-LP-Box-Set. Enthält Live-Aufnahmen aus dem Zeitraum von 1977-1987, exklusive BBC-Aufnahmen, exklusives Studiomaterial und einen Remix von Moths. Ein Teil des bei Veröffentlichung exklusiven Materials wurde mittlerweile als Bonustracks auf die remastered-Alben verteilt. Seitdem sind noch zwanzig Titel auf der Box exklusiv, fünf davon sind Studiotracks. Es existiert auch eine abgespeckte Single-CD-Veröffentlichung.
- 20 Years of Jethro Tull (Video), 1988. Enthält exklusives Material, darunter Thick as a Brick und Songs From The Wood aus dem Konzert in Madison Square Gardens, New York, das im Oktober 1978 als erstes Rockkonzert der Geschichte per Satellit transatlantisch übertragenen wurde. Bisher nur als VHS-Video veröffentlicht.
- Rocks on the Road, Doppel-CD-Single von 1991. Exklusive Tracks: Demo-Version von Jack-A-Lynn (Ian Anderson solo) sowie sechs Live-Tracks.
- 25th Anniversary Box Set, 4-CD-Box-Set von 1993. CD 1 enthält Remix-Versionen, CD 2 das Konzert in der New Yorker Carnegie Hall von 1970 mit Ausnahme der Anteile, die bereits auf Living in the Past veröffentlicht wurden, CD 3 Neueinspielungen älterer Stücke und CD 4 Live-Aufnahmen aus dem Zeitraum von 1969-1992.
- Nightcap, Doppel-CD von 1993. Die erste CD beinhaltet die kompletten Chateau-D'Herouville-Sessions (Chateau D'Isaster Tapes), das bis dahin „verschollene Album“ von 1973. Um die Aufnahmen zu vervollständigen, spielte Ian Anderson für die zum Teil fehlenden Gesangsspuren 1993 neue Flötenspuren ein. Auf der zweiten CD finden sich weitere exklusive Studiotracks von 1974-1991, von denen einige später auf den remasterten Studioalben als Bonustracks wiederveröffentlicht wurden.
- Something With a Pulse, 1997. Tribute-CD für den bereits schwer erkrankten, 2005 verstorbenen Drummer der A-Sessions und nachfolgenden Tour, Mark Craney, der auf sechs Tracks am Schlagzeug zu hören ist. Exklusiver Tull-Track: Black Sunday (live 1980). Außerdem enthalten: Eine Neueinspielung von Song For Jeffrey durch Ian Anderson.
- Bends Like a Willow, CD-Single von 1999 mit dem exklusiven Studiotrack All Trickles Down.
- It's For You!, 2001. Enthält zwei exklusive Tull-Live-Tracks; sehr limitierte, aber autorisierte Veröffentlichung in Form einer kostenlosen Beilage zum Tull-Magazin A New Day.
- It's For You - Two!, 2003. Enthält vier exklusive Tull-Live-Tracks; sehr limitierte, aber autorisierte Veröffentlichung in Form einer kostenlosen Beilage zum Tull-Magazin A New Day.
- Christmas Album, 2003. Überwiegend Neueinspielungen, einige Traditionals und wenig neu komponiertes Material, deshalb hier gelistet und nicht unter „Studioalben“.
- Ring out Solstice Bells, CD-Single von 2004 mit einer Live-Aufnahme von God Rest Ye Merry Gentlemen aus diesem Jahr sowie einer ebenfalls 2004 aufgenommenen Neueinspielung von Slipstream.
- Acoustic Jethro Tull, 2007. Kompilation bereits veröffentlichter Titel bis auf zwei exklusive Tracks: eine Neueinspielung von One Brown Mouse und eine Live-Version von King Henry's Madrigal, hier betitelt Pastime With Good Company.
Ian Andersons Soloprojekte
- Walk Into Light (1983)
- Divinities (1995)
- The Secret Language of Birds (2000)
- Rupi's Dance (2003)
- Ian Anderson Plays The Orchestral Jethro Tull (2005) (live) (DVD oder 2 CDs mit jeweils identischer Tracklist)
Sonstige relevante Veröffentlichungen
- The John Evan Band: Live ' 66 (veröffentlicht 1990). Mono-Aufnahme eines Konzerts der Band um Ian Anderson und John Evan, aus der sich Jethro Tull entwickeln würde. Sehr limitierte, aber autorisierte Veröffentlichung, die ausschließlich über das Tull-Magazin A New Day erworben werden konnte.
- Maddy Prior: Woman in the Wings, 1978. Auf diesem Album, das von Ian Anderson mitproduziert wurde, wirkt mit Ausnahme von John Evan das gesamte seinerzeitige Line Up von Jethro Tull mit, also Ian Anderson, Martin Barre, Barrie Barlow, David Palmer und John Glascock - doch wirken auf keinem Track alle gleichzeitig zusammen: Andersons Querflöte ist nur in dem Stück Gutter Geese zu hören, Barres E-Gitarre nur in dem Stück Cold Flame. Barlow bedient auf diesen beiden sowie vier weiteren Tracks die Drums; vor allem das Schlagzeug in Cold Flame erinnert sehr an seinen Stil bei Tull.
- A Classic Case, 1985. (1993 wiederveröffentlicht unter dem Titel Classic Jethro Tull; 2008 wiederveröffentlicht unter dem Titel The London Symphony Orchestra Plays Jethro Tull.) Auf diesem Album spielte das London Symphony Orchestra unter der Leitung von David Palmer Stücke von Jethro Tull ein; Ian Anderson und Martin Barre wirkten mit.
- To Cry You a Song - A Collection of Tull Tales, 1996. Es handelt sich um ein Tribute-Album mit Coverversionen von Tull-Songs, auf dem neben den Ex-Tull-Mitgliedern Mick Abrahams, Clive Bunker, Glenn Cornick und David Pegg u. a. auch Keith Emerson, Roy Harper, John Wetton und Robert Berry mitwirken.
- Mick Abrahams (& the This Was Band): This Is, 1998. Live-Neueinspielung des Tull-Debütalbums This Was von 1968 durch den daran maßgeblich beteiligten ersten Tull-Gitarristen und seine Band von 1998.
Veröffentlichungen ohne exklusives Material
Es existieren zahlreiche Kompilationen („Best-Of“-Alben), EPs und Singles, deren Inhalte nicht (mehr) exklusiv sind, die also für einen vollständigen Bestand der veröffentlichten Musik entbehrlich sind. Die nachfolgende, exemplarische Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Repeat - The Best of Jethro Tull Vol II (1977)
- Original Masters (1985), Platz 19 in Großbritannien
- The Best of Jethro Tull: The Anniversary Collection (1993) (2 CDs)
- A Jethro Tull Collection (1997)
- Through the Years (1997)
- The Very Best of Jethro Tull (2001)
- Life Is a Long Song (Vinyl-EP, 1971), Platz 11 in Großbritannien
- Ring Out, Solstice Bells (Vinyl-EP, 1976), Platz 28 in Großbritannien
- Home (Vinyl-EP, 1979)
Literatur
- David Rees: Minstrels in the Gallery - Die Geschichte von Jethro Tull. Star Cluster Verlag, Balve, ISBN 3-925005-60-9
- Didi Zill, Hermann Büchner: Jethro Tull. Die legendäre Band in Fotografien von 1969 bis 1984. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-8960246-2-0
- Karl Schramm: Jethro Tull Songbook. Palmyra Verlag, Heidelberg 1993, ISBN 3-9802298-5-8
Weblinks
- www.j-tull.com – Offizielle Website (englisch)
- www.cupofwonder.com – Liedtexte mit Anmerkungen (englisch)
- A New Day - Unabhängiges Tull-Magazin (englisch)
- Ministry of Information - Konzertarchiv
- Jethro Tull bei laut.de
- Jethro Tull im All Music Guide (englisch)
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