Dock Walsh

Dock Walsh
Doc Walsh um 1930

Doc Walsh (* 23. Juli 1901 in Lewis Fork, North Carolina; † 28. Mai 1967), auch Dock Walsh, war ein US-amerikanischer Old-Time-Musiker. Walsh war unter anderem auch Mitglied der Carolina Tar Heels und galt als Banjo King of the Carolinas.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Doc Walsh wurde 1901 als eines von acht Kindern auf einer Farm im Wilkes County, North Carolina, geboren, wo er auch aufwuchs. Walshs Familie waren talentierte Musiker und es dauerte nicht lange, bis er sein erstes Banjo geschenkt bekam, das ihm sein Bruder selbst gebaut hatte. Später tauschte er es gegen ein neues Banjo der Marke „Bruno“ ein.

Karriere

1924 hörte Walsh Henry Whitters gerade erschienene Debütplatte Lonesome Road Blues / Wreck of the Old ‘97 und beschloss, ebenfalls professioneller Musiker zu werden. Er kündigte seinen Job als Lehrer und kontaktierte OKeh Records, die ihn jedoch abwiesen. Nachdem Columbia Records ihm ebenfalls eine Absage erteilt hatte, reiste Walsh nach Atlanta, Georgia, wo er unangemeldet William Brown vorsang. Schließlich erklärte Columbia sich bereit, den jungen Musiker unter Vertrag zu nehmen und Walsh spielte am 3. Oktober 1925 unter der Aufsicht von Frank Walker seine ersten vier Titel ein. Bei diesen Aufnahmen wandte er den Drei-Finger-Stil am Banjo an und gilt somit als einer der ersten aufgenommenen Musiker, die diesen für den späteren Bluegrass wichtigen Stil spielten. Nach dieser Session reiste Walsh wieder nach Hause – jedoch musste er die rund 300 Meilen nach North Carolina laufen.

1925 hatte Walsh auf einer Fiddler’s Convention im Boone County, North Carolina, den Musiker Clarence Ashley kennengelernt. Mit Ashley sollte Walsh später musikalisch intensiv zusammenarbeiten, unter anderem auch als Mitglieder der Carolina Tar Heels. Nebenbei sind von Walsh auch gemeinsame Auftritte mit Gid Tanner bekannt.

Im Februar 1927 kehrte Walsh mit dem Mundharmonikavirtuosen Gwen Foster nach Atlanta zurück, um weitere Songs einzuspielen. Während dieser Session, die er diesmal für RCA Victor abhielt, spielte Walsh mit Foster unter anderem Going to Georgia, There Ain’t No Use Working So Hard, Her Name Was Hula Lou und Bring Me a Leaf from the Sea ein. Es war die erste von vielen Sessions, die unter dem Namen der Carolina Tar Heels stattfand. Im Laufe der Jahre spielte diese Band 18 Stücke mit wechselnder Besetzung ein. Lediglich Walsh war das einzige konstante Mitglied dieser Gruppe.

Anfang der 1930er-Jahre brachen die Tar Heels jedoch auseinander und von Walsh sind nach 1932 keine weiteren Platten bekannt. Mit Gwen Foster spielte er, zeitweise auch als Smoky Mountain Boys, einige weitere Platten ein. Was Walsh zwischen diesem Zeitpunkt und 1961, dem Jahr, indem sich die Carolina Tar Heels wieder vereinigten, machte, ist nicht bekannt. Um 1953 begannen seine Söhne Dean und Drake als The Walsh Brothers Karriere zu machen. Durch das Folk-Revival in den 1960er-Jahren gelangte Walsh noch einmal in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, wenn auch nur in einem geringen Maße. Doc Walsh starb 1967 im Alter von 66 Jahren.

Diskographie

Erscheinungen mit den Carolina Tar Heels sind unter Carolina Tar Heels zu finden.

Jahr Titel Anmerkungen
Columbia Records
1925 I’m Free at Last / East Bound Train
192? Bull Dog Down In Tennessee / Educated Man
1926 We Courted In The Rain / Knocking On The Hen House Door
1926 Going Back to Jericho / In The Pines
1926 Traveling Man / Goodbye Booze B-Seite von Gid Tanner
RCA Victor
1930 Bathe in that Beautiful Poole / A Precious Sweetheart from Me Is Gone mit Gwen Foster
1930 Laura Lou / We’re Just Plain Folks mit Gwen Foster

Quellen und Weblinks

Literatur

  • Wayne Erbsen: Rural Roots of Bluegrass: Songs, Stories and History (2003), Pacific, Missouri: Mel Bay Publications

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dock Walsh — in 1930 Doctor Coble Walsh (born July 23, 1901, Lewis Fork, Wilkes County, North Carolina, died May 28, 1967[1]), better known as Doc/Dock Walsh, was an American banjoist, and bandleader of The Carolina Tar Heels. He formed that group with… …   Wikipedia

  • Doc Walsh — um 1930 Doc Walsh (* 23. Juli 1901 in Lewis Fork, North Carolina, als Doctor Coble Walsh; † 28. Mai 1967), auch Dock Walsh, war ein US amerikanischer Old Time Musiker. Walsh war unter anderem auch Mitglied der Carolina Tar Heels und galt als… …   Deutsch Wikipedia

  • Terry Walsh (actor) — Infobox actor name = Terry Walsh imagesize = caption = birthname = birthdate = Unknown birthplace = deathdate = Death date|2002|04|21|df=y deathplace = othername = occupation = stuntman spouse = Terry Walsh (died 21 April 2002) was a British… …   Wikipedia

  • List of banjo players — CompactTOC8 A listing of notable musicians who play the banjo as a major part of their output include: A* Tom Adams * Eddie Adcock * David Stringbean Akeman * Howard Alden * Clarence AshleyB* Etta Baker * Danny Barker * Danny Barnes * Syd Barrett …   Wikipedia

  • Clarence Ashley — Birth name Clarence Earl McCurry Also known as Tom Ashley, Thomas C. Ashley Born September 29, 1895(1895 09 29) Bristol, Tennessee, United States Died Jun …   Wikipedia

  • National Register of Historic Places listings in Orange County, New York — Location of Orange County in New York Ma …   Wikipedia

  • Midway State Park — Location Maple Springs, New York, U.S. Coordinates 42°12′06″N 79°25′19″W /  …   Wikipedia

  • List of Ashes to Ashes characters — This is a list of fictional characters that have appeared in BBC One s science fiction/police procedural drama, Ashes to Ashes. Contents 1 Main characters 1.1 Gene Hunt 1.2 Alex Drake …   Wikipedia

  • Ottawa Senators (original) — For the current NHL team, see Ottawa Senators. For other uses, see Ottawa Senators (disambiguation). Ottawa Hockey Club Ottawa Senators (original) seasons …   Wikipedia

  • Goonies — Les Goonies Les Goonies Titre original The Goonies Réalisation Richard Donner Acteurs principaux Sean Astin Josh Brolin Jeff Cohen Robert Davi Corey Feldman Kerri Green John Matuszak Joe Pantoliano Martha Plimpton Jonathan Ke Quan …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”