- Dom Perignon
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Pierre Pérignon, genannt Dom Pérignon (* um 1638 in Sainte-Menehould; † 14. September 1715 in Hautvillers, Champagne), war ein französischer Benediktinermönch. Er hat die Méthode champenoise, ein Verfahren der Flaschengärung zur Herstellung von Schaumwein, maßgeblich entwickelt, nach heute herrschender Ansicht aber nicht erfunden.
Dom Pérignon wurde 1668 Cellerar, der für die wirtschaftliche Versorgung des Kloster zuständige Bruder der Abtei Hautvillers. Da die Weinproduktion eine der Haupteinnahmequellen des Klosters war, kam diese unter seine Aufsicht und er wurde somit auch de facto Kellermeister. Gemeinsam mit dem Kellermeister der Abtei Saint-Pierre aux Monts de Châlons, Bruder Jean Oudart (1654 – 1742), entwickelte er die önologischen Verfahren der damaligen Zeit weiter. Er stellte fest, dass der Wein durch Verschnitt verschiedener Traubensorten deutlich an Qualität gewann. Außerdem verschloss er seine Flaschen mit einem Korken, der mit Kordeln am Flaschenhals gesichert wurde (die erste Agraffe). Ebenso verwendete er starkwandige Flaschen, um ein Platzen zu verhindern. Kreidehöhlen in der Nähe des Klosters dienten ihm als Weinkeller zur Lagerung. Auch stellte er fest, dass es für die Intensität eines Weins förderlich war, den Ertrag zu beschränken. Die Nachwelt verdankt ihm das überragende Wissen um die Bedeutung und Kunst der Assemblage und des Weißkelterns (Blanc de Noirs).
Auf Dom Pérignon geht auch das weit verbreitete Flaschenfüllvolumen von 0,7 Liter zurück, das dieser als durchschnittliche Verzehrmenge männlicher Erwachsener beim Abendessen ermittelt hatte.
Bruder Jean Oudart entwickelte die kellertechnischen Verfahren auch nach dem Tode Dom Pérignons weiter.
Die Cuvée Dom Pérignon
Nach Dom Pérignon ist eine Champagnermarke von Moët & Chandon benannt - wohl der berühmteste Champagner überhaupt. Normalerweise wird der Dom Perignon als Cuvee ("Verschnitt") angeboten. Nur in guten Jahrgängen als spezielle Luxusabfüllung Vintage aus besten Lagen, in weiß oder rosé, produziert. Und die allerbesten Jahrgänge, z.B. 1990, werden während der Reife degorgiert und dann als Oenotheque bezeichnet. Eine Flasche kostet im Einzelhandel je nach Jahrgang zwischen 100 Euro und 800 Euro (Jg. 1962) oder auch deutlich mehr.
Der Markenname Dom Pérignon kam durch den Kauf des Hauses Mercier zu Moët et Chandon. Während Mercier den Namen nicht verwendet hatte, nutzte Moët et Chandon die Bezeichnung, um einen in neuer Verpackung ausgelieferten Jahrgangschampagner zu lancieren. Die Cuvée Dom Pérignon gibt es seit 1936, damals mit dem Jahrgang 1921. Es folgten die Jahrgänge 1926, 1928 (vor dem 1926er), 1929, 1934, bis dahin handelte es sich um einen im Transvasierverfahren auf die bis heute charakteristische Flasche umgefüllten Jahrgangschampagner. Erst der Jahrgang 1943 ist eine eigene Cuvée und unterscheidet sich damit von den anderen Champagnern des Hauses Moët & Chandon.
Bekannt wurde die Champagnermarke auch durch die James-Bond-Filme, u.a. mit dem bekannten Ausspruch aus dem Film Goldfinger (1964): "Man trinkt zum Beispiel nie einen 53er Dom Pérignon, wenn er eine Temperatur über acht Grad hat. Das wäre genau so, als höre man den Beatles ohne Ohrenschützer zu!"
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Personendaten NAME Pérignon, Dom ALTERNATIVNAMEN Pérignon, Pierre KURZBESCHREIBUNG französischer Benediktinermönch und Kellermeister GEBURTSDATUM um 1638 GEBURTSORT Sainte-Menehould STERBEDATUM 14. September 1715 STERBEORT Hautvillers, Champagne
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