- Domicil
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Das domicil ist ein Jazzclub in Dortmund. Getragen wird das domicil durch einen eingetragenen, gemeinnützigen Verein. Zielsetzung ist die Förderung von Jazz, Weltmusik und Avantgarde-Musikprojekten. Zurzeit hat der Verein ca. 130 aktive Mitglieder. Das renommierte New Yorker Jazzmagazin downbeat wählte das domicil mehrfach in die Liste der hundert besten Jazzclubs der Welt. Der Verein richtet seit 1971 jährlich am zweiten Weihnachtsfeiertag eine Jazz-Matineé im Opernhaus Dortmund aus, die jährlich etwa 2.000 Zuschauer anzieht und als einzige Großveranstaltung Dortmunds ohne Sponsoring auskommt.
Das alte "domicil"
Am 14. März 1969, wurde in den Kellerräumen der Kindertagesstätte an der Leopoldstraße 60, Dortmund, in enger Kooperation mit der Stadt Dortmund (damals Jugendamt) der Jazzclub "domicil" eröffnet. Das domicil verstand sich als Nachfolger des Hot Club Dortmund. Schon im ersten Jahr des Bestehens konnte der Jazzclubs Musiker wie Alexis Korner, Jasper van't Hof oder Albert Mangelsdorff der Öffentlichkeit präsentieren. Im Laufe der 37-jährigen Konzerttätigkeit gastierten dort u. a. internationale Jazzmusiker wie Betty Carter, Dexter Gordon, Joe Zawinul, Bill Frisell, John Abercrombie, Baden Powell de Aquino, Egberto Gismonti, Bobby Previte.
Das neue "domicil"
Am 21. Oktober 2005 eröffnete nach über 4-jähriger Planungs- und Bauzeit das neue domicil in der Hansastraße. Der Startschuß für den Umbau fiel am 14. Mai 2004 mit dem Verkauf der ehemaligen Kino-Bestuhlung. Die gesamte Baumaßnahme wurde unterstützt vom Ministerium für Städtebau, Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW im Rahmen des Förderprogramms "Initiative ergreifen - Bürger machen Stadt" und der Stadt Dortmund, insbesondere des Kulturbüros der Stadt Dortmund. Hinzu kamen umfangreiche Eigenleistungen der Vereinsmitglieder des domicils mit ca. 15.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden. Die Räume wurden 1955 nach dem Wiederaufbau als Studio-Kino der UfA genutzt. Nach dem großen Kinosterben Mitte der 90er Jahren bis 2003 wurden sie als Boulevard-Theater (Hansatheater) zwischengenutzt und mehrfach umgestaltet. Baulich gehören die Räume zum Komplex des Westfalenhauses, das auch über einen Hochhaus-Turm verfügt und als eines der ersten Stahlskeletthochbauten in Deutschland vom Kölner Architekten und Bauunternehmer Jakob Koerfer bereits 1922 erbaut worden ist. Im Westfalenhaus haben neben diversen Büronutzungen Kultur- und Gastronomie-Einrichtungen eine lange Tradition. Dazu gehören das ehemals größte westdeutsche Lichtspielhaus für Tonfilm, der "Emelka"-Filmpalast und das spätere Capitol-Kino - in den 1950er Jahren auch ein Spielort für Live-Jazz - und auch zahlreiche Bars und Cafes.
Die Spielstätte in der Hansastraße verfügt über drei Bereiche: den Gastronomiebereich mit klassischer Cocktailbar im Erdgeschoß, den Club (ca. 150 Personen) und den Konzertsaal (max. 500 Personen) im zweiten Obergeschoß. Im domicil gastieren neben Vertretern der regionalen Szene regelmässig internationale Jazzmusiker, darunter Dave Holland, Nils Petter Molvær, Nguyen Le, John Scofield, Richard Bona, Maceo Parker und Bennie Wallace.Im März 2009 kann das domicil auf sein 40-jähriges Bestehen zurückblicken.
Weblinks
- http://www.domicil-dortmund.de
- http://www.kulturhauptstadt-europas.de/erleben/02_inhalte/jazzclub.php
Siehe auch
- Jazzclub domicile in Pforzheim (bestehend seit 1975) im dortigen Stadtwiki: http://www.pfenz.de/wiki/Domicile
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