Donaukammmolch

Donaukammmolch
Donau-Kammmolch
Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
Überfamilie: Salamanderverwandte (Salamandroidea)
Familie: Echte Salamander (Salamandridae)
Gattung: Europäische Wassermolche (Triturus)
Art: Donau-Kammmolch
Wissenschaftlicher Name
Triturus dobrogicus
(Kiritzescu, 1903)

Der Donau-Kammmolch (Triturus dobrogicus) ist ein Schwanzlurch aus der Familie der Echten Salamander. Er gehört zur Gattung der Europäischen Wassermolche (Triturus) und zur Artengruppe der Kammmolche (Triturus cristatus-„Superspezies“). Bis in die 1980er-Jahre wurde er nur als Unterart des damals „einzigen“ Kammmolches behandelt. In Deutschland kommt die Art nicht vor, wohl aber unter anderem in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Donau-Kammmolch ist ein für Kammmolch-Verhältnisse eher graziler, schlanker Molch. Mit 12-14 (Männchen) bzw. 13-16 Zentimetern (Weibchen) Gesamtlänge bleibt die Art etwas kleiner als die anderen drei Kammmolche; außerdem sind ihre Gliedmaßen relativ kurz. Die dorsale Färbung ist oft eher braun als schwärzlich und mit runden, dunklen Flecken versehen; Männchen aus dem Donau-Delta zeigen auch eine ziegelrote Rückenfarbe. Wie bei Triturus cristatus befinden sich an den grob granulierten Flanken einige weiß getüpfelte Partien. Weibchen besitzen mitunter eine orange-gelbe Längslinie auf dem Rücken. Die Bauchseite ist orange-rot bis dottergelb und mit kleineren, scharf abgegrenzten dunklen Flecken bemustert, die auch zu Längsbändern verschmelzen können. Die Kehle und der Kopfbereich sind grau bis schwarz gefärbt und mit weißen Punkten übersät.

Während der Paarungszeit prägen die Männchen einen besonders hohen, tief gezackten, flexiblen Rückenkamm aus. An der Schwanzwurzel ist dieser abgesetzt von den Hautsäumen des Ruderschwanzes, allerdings nicht immer so deutlich wie bei anderen Kammmolchen. In der Landtracht werden die Rücken- und Schwanzkämme wieder zurückgebildet.

Vorkommen, Verbreitung

Ungefähre Verbreitung des Donau-Kammmolches

Die Art besiedelt vor allem das Tiefland der Donau. Im Delta dieses Stromes findet man Triturus dobrogicus in reich verkrauteten Flussarmen mit geringer Fließgeschwindigkeit. In den Außenbezirken von Wien ist es die häufigste Kammmolchart vor dem Alpen-Kammmolch; beider Territorien scheinen sich dort nicht zu überschneiden (T. carnifex kommt nur in den westlichen Stadtbezirken vor; T. cristatus fehlt hier außerdem ganz). Die Höhenverbreitung reicht bis etwa 600 Meter NN.

Das Gesamtverbreitungsgebiet des Donau-Kammmolches ist relativ klein. Es reicht zunächst von Niederösterreich (etwa ab der Stadt Krems nordwestlich von Wien) über das Wiener Becken, das Burgenland und ganz Ungarn sowie Teile der jeweils an Ungarn grenzenden Nachbarstaaten (südliche Slowakei, nordöstliches Kroatien, die Vojvodina in Nord-Serbien) bis ins westliche Rumänien. Beim Durchbruch der Donau durch das Banater Gebirge an den Südkarpaten scheint eine Verbreitungslücke zu bestehen. Erst weiter östlich in der rumänischen Walachei und schließlich im Gebiet des Donau-Deltas bis zur Ukraine setzen sich die Vorkommen fort, so dass offenbar zwei mehr oder weniger disjunkte Teilareale existieren.

Lebensweise

Über die Lebensweise des Donau-Kammmolches im Speziellen ist recht wenig bekannt. Grundsätzlich kann man wohl von ähnlichen Verhaltensweisen und Ansprüchen ausgehen wie beim Nördlichen Kammmolch (siehe dort). Entsprechend seiner Verbreitung ist allerdings ein größeres Wärmebedürfnis bzw. eine bessere Adaptation an wärmere Klimaverhältnisse anzunehmen.

Systematik

  • Zur Kammmolch-Superspezies: vergleiche Kammmolche.
  • Zur aktuellen taxomischen Diskussion auf Gattungsebene: vergleiche Triturus.

Artenschutz

Gesetzlicher Schutzstatus

Rote Liste-Einstufungen

  • Rote Liste der Bundesrepublik Deutschland: (diese Art kommt hier nicht vor)
  • Rote Liste Österreichs: EN (entspricht: stark gefährdet)
  • Rote Liste der Schweiz: (diese Art kommt hier nicht vor)

Weiterführende Literatur

  • Thiesmeier, B. & A. Kupfer (2000): Der Kammmolch – Ein Wasserdrache in Gefahr. – Beih. 1 der Zeitschrift für Feldherpetologie: 158 S. Laurenti-Verlag. ISBN 3-933066-06-9

Weblinks


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