- Dopingskandale der Tour de France 2006
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93. Tour de France 2006 – Endstand Streckenlänge 20 Etappen, 3657,1 km DSQ Floyd Landis[1] 89:39:30 h Gelbes Trikot Óscar Pereiro Sio + 0:57 min
(40,782 km/h)Zweiter Andreas Klöden + 1:29 min Dritter Carlos Sastre + 3:13 min Vierter Cadel Evans + 5:08 min Fünfter Denis Menschow + 7:06 min Sechster Cyril Dessel + 8:41 min Siebter Christophe Moreau + 9:37 min Achter Haimar Zubeldia + 12:05 min Neunter Michael Rogers + 15:07 min Zehnter Fränk Schleck + 16:49 min Grünes Trikot Robbie McEwen 288 P. Zweiter Erik Zabel 199 P. Dritter Thor Hushovd 195 P. Bergtrikot Michael Rasmussen 166 P. Zweiter David De la Fuente 113 P. Dritter Carlos Sastre 99 P. Weißes Trikot Damiano Cunego 89:58:39 h Zweiter Markus Fothen + 0:38 min Dritter Matthieu Sprick + 1:29:12 h Teamwertung Team T-Mobile 269:08:46 h Zweiter Team CSC + 17:04 min Dritter Rabobank + 23:26 min Kämpferischster
FahrerDavid de la Fuente Die 93. Tour de France begann am Samstag, dem 1. Juli 2006 in Straßburg und endete am Sonntag, dem 23. Juli auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris. Sie wurde entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren, also zuerst durch die Pyrenäen, danach durch die Alpen. Die gesamte Streckenlänge betrug 3657,1 km und war damit etwas länger als 2005. Es nahmen nach den Ausschlüssen vor Beginn der Rundfahrt 176 Rennfahrer teil, von denen 139 klassifiziert wurden. In Paris als Gesamtsieger gekürt wurde der US-Amerikaner Floyd Landis. Überschattet wurde die Tour de France 2006 von zwei Dopingskandalen, in die unter anderem auch Floyd Landis verwickelt war. Am 20. September 2007 wurde Floyd Landis der Toursieg aberkannt.
Gesamtsieger der Tour 2006 ist damit der Spanier Óscar Pereiro.
Inhaltsverzeichnis
Ausgangslage
Erstmals seit 1999 gab es bei dieser Ausgabe der Tour kein Mannschaftszeitfahren. Etappenorte im Ausland waren Esch-sur-Alzette im Großherzogtum Luxemburg, Valkenburg in den Niederlanden, Huy in Belgien und das Val d’Aran (Pla-de-Beret) in Spanien. Auf der 1. Etappe machte die Tour zudem einen kurzen Abstecher nach Deutschland (kein Etappenort).
Neben den gesetzten 20 UCI-Pro-Tour-Teams waren zwei Wild Cards an Agritubel (Frankreich) und Comunidad Valenciana (Spanien) aus der UCI Continental Tour vergeben worden.
Letztere wurde allerdings am 12. Juni wegen Verwicklungen in den Dopingskandal Fuentes in Spanien ausgeschlossen, was ohne eine Genehmigung der UCI erfolgen konnte, da das Team nicht der UCI Pro Tour angehört und nur auf Grund der Wildcard startberechtigt war. Nach Bekanntwerden der Namen der verdächtigten Fahrer im Dopingskandal um das Team Liberty Seguros-Würth war eine Teilnahme des jetzigen Nachfolgeteams Astana-Würth an der Tour 2006 nicht mehr möglich, da es fünf seiner neun Fahrer suspendieren musste und somit gemäß dem Tour-Reglement nicht mehr startberechtigt war. Würth beendete daraufhin das Co-Sponsoring des Radteams.
Siehe auch:
Im Vorfeld der Tour
Bis zum Vortag des Tourstarts waren sich die Experten ziemlich einig. Im ersten Jahr nach der Ära Armstrong waren der Deutsche Jan Ullrich vom Team T-Mobile und der Italiener Ivan Basso vom Team CSC die meistgenannten Favoriten. Ullrich wollte das Image des Pechvogels der vergangenen Jahre ablegen und nach drei zweiten Plätzen während der Ära Armstrong und zwei weiteren zweiten Plätzen in den Jahren 1996 und 1998 seinen Toursieg vom Jahre 1997 wiederholen. In den beiden letzten Jahren machte Basso vermehrt auf sich aufmerksam; er zeigte sich nicht nur am Berg als Ausnahmetalent (in den beiden vergangenen Jahren konnte nur er am Berg über die ganze Tour hinweg mit Armstrong mithalten), sondern besaß auch hervorragende Einzelzeitfahrqualitäten. Basso wurden in Bezug auf die letzten beiden Jahre die größeren Chancen eingeräumt, dem ehemaligen Zeitfahrweltmeister Ullrich kam aber zugute, dass es bei der Tour 2006 eine Bergetappe weniger, dafür ein Einzelzeitfahren mehr gab.
Zum erweiterten Favoritenkreis gehörten noch der Kasache Alexander Winokurow sowie die zwei Spanier Francisco Mancebo und Alejandro Valverde; Andreas Klöden lag in der Gesamtwertung 2004 als Zweiter sogar vor Basso. Außerdem bestanden gute Chancen für Floyd Landis, George Hincapie und Paolo Savoldelli, die ehemaligen Edelhelfer von Lance Armstrong. Zum erweiterten Favoritenkreis gehörten auch Iban Mayo, Haimar Zubeldia, Jaroslaw Popowytsch und Damiano Cunego.
Doping
Dopingskandal Fuentes
→ Hauptartikel: Dopingskandal Fuentes
Am 29. Juni 2006, zwei Tage vor Tourstart, berichteten spanische Medien über einen Dopingskandal, in den vor allem der internationale Radsport, aber auch Sportarten wie Tennis und Fußball verwickelt sind. Hauptfigur ist der damalige Teamarzt der Radsportmannschaft Liberty Seguros, Eufemiano Fuentes. Im Rahmen einer groß angelegten Razzia der spanischen Polizei Guardia Civil wurden Blutbeutel, Dopingmittel und eine Liste mit vermuteten Codenamen von Radrennfahrern beschlagnahmt.
Tags darauf wurde dann die Liste mit 58 Namen veröffentlicht. Auf dieser Liste befindet sich ein großer Teil der Weltelite: Jan Ullrich, Ivan Basso, Francisco Mancebo, Oscar Sevilla und Joseba Beloki sind die bekanntesten Namen.[2] Gleichentags suspendierte das Team T-Mobile seine beiden Topfahrer Jan Ullrich und Oscar Sevilla. Einige Stunden später disqualifizierte die Rennleitung der Tour de France die verbliebenen Topfavoriten Ivan Basso und Francisco Mancebo. Zudem kündigte sie an, keinen der verdächtigten Fahrer zum Start zuzulassen, sofern sie sich nicht ausdrücklich davon distanzieren können. Nach einer gemeinsamen Krisensitzung erklärten alle Teamchefs knapp 24 Stunden vor Beginn der Tour, dass kein einziger Fahrer, der auf der Dopingliste kursiert, starten werde. Ebenfalls werde es keine Nachnominierungen geben. Da das Team Astana-Würth fünf Fahrer suspendieren musste, war diese Mannschaft mit nur vier verbliebenen Fahrern (darunter Alexander Winokurow) nicht mehr startberechtigt und wurde von der Tour de France 2006 ausgeschlossen.[3]
Damit befanden sich nun die Außenseiter in der Favoritenrolle. Neu als Topfavoriten galten somit vor allem Alejandro Valverde und Floyd Landis, aber auch mit Levi Leipheimer, George Hincapie, Gilberto Simoni, Damiano Cunego, Paolo Savoldelli, Cadel Evans, Carlos Sastre, Denis Menschow und Andreas Klöden war zu rechnen. Es konnte aber auch die Chance für einen Fahrer werden, den bisher fast niemand auf der Rechnung hatte.
Dopingfall Floyd Landis
Insbesondere durch seine Solofahrt auf der 17. Etappe wurde Floyd Landis als würdiger Gesamtsieger angesehen. Drei Tage nach dem Ende der Tour bestätigte das Team Phonak Hearing Systems jedoch, dass Landis nach eben dieser Etappe in einer A-Probe positiv auf Testosteron getestet wurde.[4]
Am 5. August 2006 wurde bekannt, dass auch die B-Probe positiv ist.[5] Eine Disqualifikation von Landis war damit wahrscheinlich. Floyd Landis selbst hingegen beteuerte seine Unschuld und führt den zu hohen Testosteronspiegel auf das Cortison zurück, das zwar auf der Dopingliste steht, das er aber wegen eines Hüftleidens anwenden darf.[6] Am 20. September 2007 wurde Landis der Tour-Sieg 2006 durch das Schiedsgericht American Arbitration Association aberkannt, weiterhin wurde Landis rückwirkend für zwei Jahre, bis zum 20. Januar 2009 gesperrt.[7] Anstelle von Landis wurde Óscar Pereiro Sio, der zwischenzeitlich über eine halbe Stunde im Gesamtklassement zurück lag, zum Sieger der Tour de France 2006 erklärt. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätige am 30. Juni 2008 das Urteil gegen Landis letztinstanzlich.[8]
Sieger
Gesamtwertung
Die Gesamtwertung war bis zum Schluss umkämpft, und außerordentlich viele Fahrer konnten sich das Maillot jaune überziehen. Aufgrund der Topographie des Rennens blieb das Trikot in der ersten Tourwoche in den Händen der Sprinter, allen voran Tom Boonen. Mit seinem Sieg im 1. Zeitfahren konnte Toursenior Serhij Hontschar das Gelbe Trikot erobern, während alle Favoriten außer Levi Leipheimer ihre Chancen wahrten. In den Pyrenäen ging das Trikot nicht unerwartet an Floyd Landis. Dessen Team Phonak Cycling Team wollte jedoch das Trikot zum damaligen Zeitpunkt nicht verteidigen. So kam es, dass die Gesamtführung an Óscar Pereiro Sio überging, der eine Überführungsetappe in einer Fluchtgruppe mit 30 Minuten (!) Vorsprung vor dem Feld beendete, was im Rückblick Andreas Klöden um den möglichen Toursieg brachte.
Wie geplant konnte Floyd Landis das Trikot in den Alpen – namentlich in der 1. Alpenetappe im Aufstieg zur Alpe d'Huez – zurückerobern. Im Schlussanstieg nach La Toussuire der tags darauf folgenden Königsetappe brach Landis jedoch unerwartet ein und verlor viel Zeit, so dass der Spitzenplatz wieder an Pereiro überging. Mit einer Parforceleistung auf der 3. und letzten Alpenetappe tags darauf konnte Landis jedoch den Abstand auf Pereiro wieder massiv reduzieren und mit seinem 3. Platz im Zeitfahren direkt vor der Schlussetappe das Gelbe Trikot wieder zurückerobern.
Die übrigen als Favoriten auf den Gesamtsieg gehandelten Fahrer blieben mit Ausnahme von Andreas Klöden (Rang 2) und Carlos Sastre (Rang 3) deutlich unter den Erwartungen. Alejandro Valverde gab die Tour nach einem Sturz bereits früh auf und konnte seine Fähigkeiten daher nicht zeigen.
Bergwertung
Beim Bergtrikot war die Favoritenrolle an Michael Rasmussen vergeben. Dieser wurde den Erwartungen mit seiner Solofahrt auf der Königsetappe gerecht und verteidigte das Bergtrikot bis Paris. Erwarten konnte man noch einen Angriff von Óscar Pereiro Sio von Caisse d'Epargne, der jedoch aufgrund seiner Gesamtsiegchancen das Bergtrikot nicht mehr anzielte. Erwartungsgemäß haben der Deutsche Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner, Christophe Moreau und Michael Boogerd wie in den Vorjahren wiederholt versucht, möglichst viele Punkte in der Bergwertung zu sammeln. Diese Angriffe konnte aber David de la Fuente, der das Trikot lange Zeit trug, gut abwehren und musste sich erst gegen Ende Rasmussen geschlagen geben.
Sprintwertung
Mit Tom Boonen, Robbie McEwen und Thor Hushovd gab es einige Anwärter auf das Grüne Trikot, nachdem Alessandro Petacchi aufgrund seines Sturzes beim Giro d’Italia seinen Tourstart abgesagt hatte. Schon früh zeigte jedoch McEwen den Konkurrenten den Meister und holte sich das Trikot souverän. Boonen gab das Rennen während der 15. Etappe auf. Über eine Außenseiterrolle nicht hinaus kamen Erik Zabel und Stuart O’Grady.
Gesamtsieg Nachwuchs
Im Kampf um das Weiße Trikot für den besten Jungprofi in der Gesamtwertung konnten sich vor allem die Fahrer gute Chancen ausrechnen, die sonst keinen Kapitän fürs Gesamtklassement haben. Dazu zählten allen voran Damiano Cunego, aber auch José Rujano, Thomas Lövkvist, Andrij Hrywko und Maxim Iglinski hatten freie Hand. Chancen konnte sich auch Markus Fothen ausrechnen, insbesondere nachdem sein Kapitän Levi Leipheimer im 1. Zeitfahren versagte. Dieses Jahr fahren in dieser Kategorie 24 Männer um die Extrapreise. Tatsächlich trug Fothen das Trikot während den meisten Etappen, doch schließlich musste er sich Cunego knapp geschlagen geben.
Etappen
Übersicht
Bereits der Prolog endete mit einer Überraschung, gewann doch mit Thor Hushovd ein Sprinter und nicht wie erwartet einer der Zeitfahrer.
Die ersten sechs Etappen wurden durch Fluchten von einzelnen weniger bekannten Fahrern geprägt, die bereits kurz nach dem Start ausgerissen waren, aber jeweils kurz vor dem Ziel wieder eingeholt wurden. So endeten die Etappen im Sprint. Die meisten Experten rechneten jeweils mit einem Zweikampf zwischen den Topsprintern Thor Hushovd und Tom Boonen, doch mussten sie sich anderen Sprintern geschlagen geben: In der 1. Etappe gewann Jimmy Casper und tags darauf Robbie McEwen. In der 3. Etappe narrte ein Allrounder die Sprinter; Matthias Kessler riss in der Steigung kurz vor dem Ziel aus und gewann solo. Die 3. Etappe wurde von mehreren Stürzen überschattet, unter anderen musste Gesamtsiegsfavorit Alejandro Valverde mit einem Schlüsselbeinbruch aufgeben. In der 4. Etappe konnte Robbie McEwen wie schon zwei Tage zuvor sich den Tagessieg ersprinten; er profitierte jedoch auch von einem Sturz wenige Meter vor der Ziellinie. Den Sprint der 5. Etappe gewann Óscar Freire. In der 6. Etappe konnte Robbie McEwen seinen bereits dritten diesjährigen Etappensieg an der Tour realisieren, der damit auch sein Grünes Trikot sicher verteidigte. Anstelle von Etappensiegen konnten Hushovd zu Beginn und Boonen bis zum 1. Zeitfahren allerdings das Gelbe Trikot des Führenden überstreifen.
Mit großem Vorsprung gewann Serhij Hontschar das 1. Zeitfahren und übernahm auch das Gelbe Trikot. Von den Gesamtsiegsfavoriten überzeugte lediglich Floyd Landis mit seinem 2. Rang, alle übrigen verloren mehrere Minuten auf Hontschar. In der 8. Etappe gewann zum ersten Mal mit Sylvain Calzati ein Ausreißer solo. Er hatte sich 20 km vor dem Ziel aus einer sechsköpfigen Fluchtgruppe abgesetzt. Die 9. Etappe ging mit Óscar Freire wieder an einen Sprinter, nachdem das Rennen lange Zeit wieder durch eine letztlich erfolglose Fluchtgruppe geprägt wurde.
In den beiden Pyrenäen-Etappen fielen erste Vorentscheidungen. In der 10. Etappe bildete sich aus einer großen Spitzengruppe bald ein Führungsduo: der Franzose Cyril Dessel und der Spanier Juan Miguel Mercado. Mercado gewann die Etappe schließlich gut sieben Minuten vor dem Feld im Sprint vor Dessel. Mit dieser Flucht wurde Dessel neuer Führender der Gesamt- wie der Bergpreiswertung. Von den möglichen Favoriten bekundeten Iban Mayo und Levi Leipheimer größere Probleme. In der 11. Etappe, die über 5 anspruchsvolle Berge führte, kam es am letzten Berg zu einem Ausscheidungsfahren der Favoriten. Dem Etappensieger Denis Menschow konnten nur der neue Gesamtführende Floyd Landis und Levi Leipheimer folgen, mit einigen Sekunden Abstand Cadel Evans und Carlos Sastre. Andreas Klöden verlor 90 Sekunden. Iban Mayo gab die Tour auf. Dessel verlor das Gelbe Trikot an Landis und das Bergpreistrikot an David de la Fuente.
Die folgenden drei Etappen vor dem zweiten Ruhetag waren mit ihrem welligen Terrain wie gemacht für Ausreißer, und so gewannen Jaroslaw Popowytsch die 12. Etappe (solo als Spitzenfahrer einer Fluchtgruppe), tags darauf Jens Voigt (vor dem neuen Gesamtführenden Óscar Pereiro Sio 30 Minuten vor dem Feld) und die 14. Etappe Pierrick Fédrigo (einige Sekunden vor dem heranbrausenden Feld).
Die folgenden drei Etappen durch die Hochalpen brachten wichtige Vorentscheidungen und machten die Ausgangslage für das 2. Zeitfahren sehr spannend: Die 15. Etappe hinauf auf die legendäre Alpe d'Huez gewann Fränk Schleck, der sich aus einer anfangs 25-köpfigen Ausreißerguppe heraus als Solist durchsetzte. Floyd Landis eroberte das Gelbe Trikot zurück. Mit Tom Boonen gab der ärgste Konkurrent Robbie McEwens um das Grüne Trikot die Tour auf. Auf der folgenden Königsetappe nach La Toussuire konnte Óscar Pereiro Sio wieder die Gesamtführung übernehmen. Landis erlitt einen Einbruch und verlor über zehn Minuten auf den dänischen Tagessieger Michael Rasmussen, der mit seiner Alleinfahrt auch das Bergtrikot eroberte. Mit einer langen Flucht revanchierte sich Floyd Landis für seinen Einbruch tags davor und gewann die 17. Etappe souverän. Durch diese Flucht verringerte er seinen Rückstand gegenüber dem Führenden Óscar Pereiro Sio auf 30 Sekunden, der sein Gelbes Trikot mit 12 Sekunden Vorsprung gegenüber Carlos Sastre verteidigen konnte. Markus Fothen musste das Weiße Trikot mit einem Rückstand von fünf Sekunden dem Italiener Damiano Cunego überlassen. Michael Rasmussen sicherte sich das Bergtrikot definitiv.
Die 18. Etappe gewann Matteo Tosatto im Sprint einer Spitzengruppe. Im Zeitfahren der vorletzten Etappe folgte schließlich die Entscheidung. Noch vier Fahrer hatten Chance auf den Gesamtsieg. Serhij Hontschar siegte in dem Zeitfahren mit deutlichem Vorsprung vor Andreas Klöden, der Carlos Sastre in der Gesamtwertung überholen konnte. Den Gesamtsieg sicherte sich Floyd Landis, der am Ende doch klar vor Óscar Pereiro Sio lag. Markus Fothen konnte das Weiße Trikot von dem stark auftrumpfenden Damiano Cunego wider Erwarten nicht zurückerobern. Den Sieg in der Schlussetappe sicherte sich mit Thor Hushovd derselbe Fahrer, der schon den Prolog gewonnen hatte. Hushovd schlug den Gewinner des Grünen Trikots, Robbie McEwen, klar.
Ruhetage
Bei der Tour de France 2006 gab es zwei Ruhetage. Der erste war am 10. Juli 2006, der zweite am 17. Juli 2006.
Der Ruhetag wird meistens genutzt, um weite Distanzen innerhalb Frankreichs von einem Zielort zum nächsten Startort zu überbrücken (mit dem Flugzeug oder dem TGV). So wurde am ersten Ruhetag eine Distanz von 520 Kilometern von Lorient nach Bordeaux zurückgelegt. In Pressekonferenzen aktualisierten die Teams ihre jeweiligen Zielsetzungen. Des Weiteren wird der Tag von den Fahrern unterschiedlich genutzt.
Details
Etappen Tag Start – Ziel Distanz
(km)Etappensieger Zeit
(h)Schnitt
(km/h)Gelbes Trikot Prolog Sa, 1. Juli Straßburg 7,1 Thor Hushovd 00:08:17 51,428 Thor Hushovd 1. Etappe So, 2. Juli Straßburg – Straßburg 184,5 Jimmy Casper 04:10:00 44,280 George Hincapie 2. Etappe Mo, 3. Juli Obernai – Esch-sur-Alzette (LUX) 228,5 Robbie McEwen 05:36:14 40,775 Thor Hushovd 3. Etappe Di, 4. Juli Esch-sur-Alzette (LUX) – Valkenburg (NL) 216,5 Matthias Kessler 04:57:54 43,605 Tom Boonen 4. Etappe Mi, 5. Juli Huy (B) – Saint-Quentin 207 Robbie McEwen 04:59:50 41,423 Tom Boonen 5. Etappe Do, 6. Juli Beauvais – Caen 225 Óscar Freire 05:18:50 42,341 Tom Boonen 6. Etappe Fr, 7. Juli Lisieux – Vitré 189 Robbie McEwen 04:10:17 45,308 Tom Boonen 7. Etappe Sa, 8. Juli Saint-Grégoire – Rennes 52 (EZF) Serhij Hontschar 01:01:43 50.553 Serhij Hontschar 8. Etappe So, 9. Juli Saint-Méen-le-Grand – Lorient 181 Sylvain Calzati 04:13:18 42,874 Serhij Hontschar Ruhetag 9. Etappe Di, 11. Juli Bordeaux – Dax 169,5 Óscar Freire 03:35:24 47,214 Serhij Hontschar 10. Etappe Mi, 12. Juli Cambo-les-Bains – Pau 190,5 Juan Miguel Mercado 04:49:10 39,527 Cyril Dessel 11. Etappe Do, 13. Juli Tarbes – Val d’Aran (Pla-de-Beret) (E) 206,5 Denis Menschow 06:06:25 33,813 Floyd Landis 12. Etappe Fr, 14. Juli Luchon – Carcassonne 211,5 Jaroslaw Popowytsch 04:34:58 46,151 Floyd Landis 13. Etappe Sa, 15. Juli Béziers – Montélimar 230 Jens Voigt 05:24:36 42,513 Óscar Pereiro Sio 14. Etappe So, 16. Juli Montélimar – Gap 180,5 Pierrick Fédrigo 04:14:23 42,573 Óscar Pereiro Sio Ruhetag 15. Etappe Di, 18. Juli Gap – L'Alpe d'Huez 187 Fränk Schleck 04:52:22 38,376 Floyd Landis 16. Etappe Mi, 19. Juli Le Bourg-d'Oisans – La Toussuire 182 Michael Rasmussen 05:36:04 32,493 Óscar Pereiro Sio 17. Etappe Do, 20. Juli Saint-Jean-de-Maurienne – Morzine 200,5 Floyd Landis 05:23:36 37,175 Óscar Pereiro Sio 18. Etappe Fr, 21. Juli Morzine – Mâcon 197 Matteo Tosatto 04:16:15 46,126 Óscar Pereiro Sio 19. Etappe Sa, 22. Juli Le Creusot – Montceau-les-Mines 57 (EZF) Serhij Hontschar 01:07:45 50,479 Floyd Landis 20. Etappe So, 23. Juli Antony, Parc de Sceaux –
Paris, Champs-Élysées154,5 Thor Hushovd 03:56:52 39,135 Floyd Landis Übersicht über die einzelnen Wertungen
Gelbes Trikot
Grünes Trikot
Bergtrikot
Platz Name Land Team Punkte 1 Michael Rasmussen Dänemark Rabobank 166 2 Floyd Landis[1] Vereinigte Staaten Phonak Cycling Team 131 3 David de la Fuente Spanien Saunier Duval-Prodir 113 4 Carlos Sastre Spanien Team CSC 99 5 Fränk Schleck Luxemburg Team CSC 96 6 Michael Boogerd Niederlande Rabobank 93 7 Damiano Cunego Italien Lampre-Fondital 80 8 Cyril Dessel Frankreich AG2R Prévoyance 72 9 Levi Leipheimer Vereinigte Staaten Team Gerolsteiner 66 10 Andreas Klöden Deutschland T-Mobile Team 64 12 Fabian Wegmann Deutschland Team Gerolsteiner 61 18 Patrik Sinkewitz Deutschland T-Mobile Team 41 28 Jens Voigt Deutschland Team CSC 30 48 Matthias Kessler Deutschland T-Mobile Team 14 57 Ronny Scholz Deutschland Team Gerolsteiner 10 60 Björn Schröder Deutschland Team Milram 9 54 Georg Totschnig Österreich Team Gerolsteiner 7 84 Bert Grabsch Deutschland Phonak Cycling Team 1 Bester Nachwuchsfahrer
Platz Name Land Team Zeit 1 Damiano Cunego Italien Lampre-Fondital 89:58:49 h 2 Markus Fothen Deutschland Team Gerolsteiner + 0:38 min 3 Matthieu Sprick Frankreich Bouygues Télécom + 1:29:12 h 4 David de la Fuente Spanien Saunier Duval-Prodir + 1:36:00 h 5 Moises Duenas Spanien Agritubel + 1:48:40 h 6 Thomas Lövkvist Schweden Française des Jeux + 1:52:54 h 7 Francisco José Ventoso Spanien Saunier Duval-Prodir + 2:22:03 h 8 Joost Posthuma Niederlande Rabobank + 2:32:41 h 9 Benoît Vaugrenard Frankreich Française des Jeux + 2:33:12 h 10 Pieter Weening Niederlande Rabobank + 2:36:44 h 12 Christian Knees Deutschland Team Milram + 2:46:39 h 13 Bernhard Eisel Österreich Française des Jeux + 2:49:40 h Teamwertung
Platz Team Land Zeit 1 T-Mobile Team Deutschland 269:08:46 h 2 Team CSC Dänemark + 17:04 min 3 Rabobank Niederlande + 23:26 min 4 AG2R Prévoyance Frankreich + 33:19 min 5 Caisse d'Epargne-Illes Balears Spanien + 56:53 min 6 Lampre-Fondital Italien + 57:37 min 7 Team Gerolsteiner Deutschland + 1:45:25 h 8 Discovery Channel Vereinigte Staaten + 2:19:17 h 9 Euskaltel-Euskadi Spanien + 2:26:38 h 10 Crédit Agricole Frankreich + 2:49:06 h Trikots im Tourverlauf
Die Tabelle zeigt den Träger des jeweiligen Trikots während der einzelnen Etappe bzw. den Führenden der jeweiligen Gesamtwertung am Abend des Vortags an.
Etappe Gelbes Trikot Grünes Trikot Bergtrikot Weißes Trikot Teamwertung Kämpferischster
Fahrer1. Etappe Thor Hushovd Thor Hushovd nicht vergeben Joost Posthuma Discovery Channel nicht vergeben 2. Etappe George Hincapie Jimmy Casper Fabian Wegmann Benoît Vaugrenard Walter Bénéteau 3. Etappe Thor Hushovd Robbie McEwen David de la Fuente David de la Fuente 4. Etappe Tom Boonen Tom Boonen Jérôme Pineau Markus Fothen José Luis Arrieta 5. Etappe Robbie McEwen Egoi Martínez 6. Etappe Samuel Dumoulin 7. Etappe Benoît Vaugrenard Anthony Geslin 8. Etappe Serhij Hontschar Markus Fothen T-Mobile Team David de la Fuente 9. Etappe Sylvain Calzati 10. Etappe Christian Knees 11. Etappe Cyril Dessel Cyril Dessel ag2r Prévoyance Juan Miguel Mercado 12. Etappe Floyd Landis David de la Fuente T-Mobile Team David de la Fuente 13. Etappe Daniele Bennati 14. Etappe Óscar Pereiro Sio Team CSC Jens Voigt 15. Etappe Salvatore Commesso 16. Etappe Floyd Landis Stefano Garzelli 17. Etappe Óscar Pereiro Sio Michael Rasmussen Michael Rasmussen 18. Etappe Damiano Cunego T-Mobile Team Floyd Landis 19. Etappe Levi Leipheimer 20. Etappe Floyd Landis David de la Fuente[9] Sieger Óscar Pereiro Sio Robbie McEwen Michael Rasmussen Damiano Cunego T-Mobile Team David de la Fuente Quellen und Anmerkungen
- ↑ a b c d siehe Absatz Dopingskandal Floyd Landis
- ↑ Mathias Müller von Blumencron (Hrsg.): Verdächtige Radprofis – Von Basso bis Ullrich SPIEGEL ONLINE (Hamburg: SPIEGEL ONLINE GmbH, 30. Juni 2006)
- ↑ Mathias Müller von Blumencron (Hrsg.): Winokurov-Team darf nicht starten SPIEGEL ONLINE (Hamburg: SPIEGEL ONLINE GmbH, 30. Juni 2006)
- ↑ Gero von Randow (Hrsg.): Tour-Sieger Landis gedopt ZEIT online (Hamburg: ZEIT online GmbH, 27. Juli 2006)
- ↑ Mathias Müller von Blumencron (Hrsg.): B-Probe von Tour-Sieger Floyd Landis positiv SPIEGEL ONLINE (Hamburg: SPIEGEL ONLINE GmbH, 5. August 2006)
- ↑ Gerald Heidegger: Landis rechtfertigt sich Österreichischer Rundfunk (Wien: ORF Online und Teletext GmbH, 28. Juli 2006)
- ↑ Tour-Sieg aberkannt n-tv.de
- ↑ Richter bestätigen Landis-Sperre
- ↑ David de la Fuente trug auf der 20. Etappe die Rote Startnummer, da er am Tag zuvor von einer Fachjury zum Kämpferischsten Fahrer der gesamten Tour ernannt worden war. Aitor Hernández wurde zum Kämpferischsten Fahrer der 20. Etappe gekürt, konnte die rote Startnummer aber infolge Ende des Rennens nicht tragen.
Weblinks
- Offizielle Webseite
- Streckenübersicht in Google Earth
- 93ème Tour de France
- Radsport-Seite zur Tour de France 2006
- Grafischer Live-Ticker mit Streckenprofil von Spiegel.de
- Google Maps Live Tracker mit Biometriedaten
1903 | 1904 | 1905 | 1906 | 1907 | 1908 | 1909 | 1910 | 1911 | 1912 | 1913 | 1914 | – | 1919 | 1920 | 1921 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925 | 1926 | 1927 | 1928 | 1929 | 1930 | 1931 | 1932 | 1933 | 1934 | 1935 | 1936 | 1937 | 1938 | 1939 | – | 1947 | 1948 | 1949 | 1950 | 1951 | 1952 | 1953 | 1954 | 1955 | 1956 | 1957 | 1958 | 1959 | 1960 | 1961 | 1962 | 1963 | 1964 | 1965 | 1966 | 1967 | 1968 | 1969 | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1988 | 1989 | 1990 | 1991 | 1992 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009
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