Dora Möller

Dora Möller

Dora Möller (* 16. Oktober 1894 in Rehhorst; † 2. November 1981 in Lübeck; gebürtig Dorothea Schomann) war eine deutsche Politikerin (SPD). Sie gehörte 1946 dem ersten ernannten Landtag von Schleswig-Holstein an.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dora Möller war die Tochter eines Tagelöhners; sie hatte drei Geschwister. Ihr Elternhaus war sozialdemokratisch geprägt. 1919 heiratete sie Johannes Möller, der in Lübeck als Sozialdemokrat aktiv war. Sie trat 1919 in die SPD ein. Zu ihren Zeitgenossen in Lübeck, wo sie mit ihrer Familie lebte, gehörte Willy Brandt, mit dem sie zusammen in einer Laienspielgruppe auftrat. Sie war Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, gehörte dem Aufsichtsrat der örtlichen Konsumgenossenschaft an und kümmerte sich um verwahrloste Jugendliche.

Dora Möllers Mann wurde 1935 von den Nationalsozialisten inhaftiert. Sie kämpfte um seine Freilassung. Dabei wandte sie sich zunächst erfolglos an den NSDAP-Gauleiter Friedrich Hildebrandt und schließlich an Hermann Göring. Ihr Mann wurde drei Monate später freigelassen. Er starb 1944. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm sie am 17. Mai 1945 ihre politische Arbeit in der SPD wieder auf. Auch in dieser Zeit galt ihr Einsatz vor allem Jugendlichen in Not, wohinter die eigenen Kinder zurückstanden. Ihnen sagte sie, wie ihr Sohn berichtete: Du brauchst keine Hilfe, aber die brauchen Hilfe. [1].

1946 wurde sie in den ersten Landtag Schleswig-Holsteins berufen, dessen Mitglieder von der britischen Militärregierung ernannt wurden, und gehörte dem Ausschuss für das Gesundheitswesen an. Nach dem Ende ihres Landtagsmandats widmete sie sich der Parteiarbeit im SPD-Ortsverein Holstentor-Süd in Lübeck. Die Arbeit der SPD-Frauengruppen empfand sie als zu unpolitisch und kritisierte das mangelnde politische Interesse von Frauen: Ihr dürft doch nicht alles den Männern überlassen! [2]

Literatur

  • Maria Zachow-Ortmann: Dora Möller in: Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit Landeszentrale für Politische Bildung Schleswig-Holstein (Hrsg.), Kiel 1994 ISBN 3-88312-048-0, Seite 36 bis 37

Weblinks

  • Dora Möller im Landtagsinformationssystem Schleswig-Holstein

Einzelnachweise

  1. Maria Zachow-Ortmann: Dora Möller in: Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit Kiel 1994, Seite 36
  2. Maria Zachow-Ortmann: Dora Möller in: Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit Kiel 1994, Seite 37

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Möller (Familienname) — Möller oder Moeller ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Möller ist eine Form von „Müller“ und gehört damit zum häufigsten Familiennamen Deutschlands. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N …   Deutsch Wikipedia

  • Dora Bakogiannis — Dora Bakogianni Dora Bakogianni (griechisch Ντόρα Μπακογιάννη geb. Theodora Mitsotaki; * 6. Mai 1954 in Athen) ist eine griechische Politikerin. Sie war von 2002 bis 2006 die Oberbürgermeisterin der griechischen Hauptstadt Athen und die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Dora Bakoyannis — Dora Bakogianni Dora Bakogianni (griechisch Ντόρα Μπακογιάννη geb. Theodora Mitsotaki; * 6. Mai 1954 in Athen) ist eine griechische Politikerin. Sie war von 2002 bis 2006 die Oberbürgermeisterin der griechischen Hauptstadt Athen und die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mok–Mom — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des ersten ernannten Landtages (Schleswig-Holstein) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Landtags von Schleswig Holstein im ersten ernannten Landtag (26. Februar bis 11. November 1946). Die Mitglieder dieses Landtages wurden von der britischen Militärregierung ernannt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des ersten ernannten Landtages Schleswig-Holstein — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Landtags von Schleswig Holstein im ersten ernannten Landtag (26. Februar bis 11. November 1946). Die Mitglieder dieses Landtages wurden von der britischen Militärregierung ernannt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Rehhorst — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Theodora Bakoyannis — Dora Bakogianni Dora Bakogianni (griechisch Ντόρα Μπακογιάννη geb. Theodora Mitsotaki; * 6. Mai 1954 in Athen) ist eine griechische Politikerin. Sie war von 2002 bis 2006 die Oberbürgermeisterin der griechischen Hauptstadt Athen und die erste… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Darsteller des deutschsprachigen Films — Diese Liste beinhaltet bekannte Darsteller des deutschsprachigen Films, unabhängig von ihrer Herkunft. Die meisten der folgenden Schauspieler waren in mehr als einem der aufgeführten Zeitabschnitte aktiv. Eingeordnet sind sie dort, wo sie ihre… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Heilmann — Gedenktafel für Ernst Heilmann in Berlin Kreuzberg. Das Bronzerelief wurde 1987 von Ludmilla Seefried Matejkowa angefertigt, und zwei Jahre später an seinem Wohnhaus in der Brachvogelstraße 5 angebracht. Ernst Heilmann (* 13. April 1881 in… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/347502 Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”