Aeritalia SpA

Aeritalia SpA

Alenia Aeronautica ist ein Luft- und Raumfahrtunternehmen des italienischen Finmeccanica-Konzerns. Es entstand Anfang der 1990er Jahre durch die Fusion der Unternehmen Aeritalia und Selenia.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Aeritalia

Aeritalia wurde 1969 in Neapel gegründet, als sich die Flugzeugbauer von Fiat und Finmeccanica mit Aerfer und Salmoiraghi zu einem neuen Konzern zusammenschlossen. Fiat hatte lange Zeit vor allem Militärflugzeuge gebaut, darunter das leichte Kampfflugzeug G.91, das auch von der Bundesluftwaffe in großer Stückzahl verwendet wurde. Die Flugzeugmotoren- und Schiffsturbinensparte von Fiat blieb zunächst unter der Bezeichnung „Fiat Avio“ beim Konzern, heute gehört es als „Avio“ ebenfalls zur Finmeccanica-Gruppe.

1976 wurde Aeritalia zu 100% in den Staatsbesitz überführt. Das Unternehmen war Italiens wichtigster Flugzeugbauer. Die Palette umfasste den zivilen sowie den militärischen Flugzeugbau, Drohnen, Avionik, Flugzeug- und Helikopterantriebe und auch Satellitentechnik.

Aeritalia war am Bau des Kampfflugzeugs Tornado und des leichten Jagdbombers AMX beteiligt und stellte das Transportflugzeug G.222 (heute Alenia C-27) her. Im zivilen Flugzeugbau war es lange Zeit ein Subunternehmer von McDonnell Douglas und baute in Italien u.a. Teile des Rumpfes der MD-80-Serie. Aus industriepolitischen Gründen war die staatliche italienische Fluggesellschaft Alitalia daher lange Jahre Stammkunde bei McDonnell Douglas. Daneben produzierte man insbesondere nach der Übernahme von McDonnell Douglas durch Boeing Teile der Boeing 767. In den 1980er Jahren gründete Aeritalia zusammen mit Aerospatiale das Unternehmen ATR

Sowohl Aeritalia als auch Alitalia gehörten früher zur inzwischen aufgelösten staatlichen Holding IRI.

Selenia

Selenia beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit den Bereichen Radar, Sensoren und Avionik.

Fusion

1990 fusionierte der Mutterkonzern Finmeccanica seine beiden Töchter Aeritalia und Selenia zur neuen Alenia. Aus ihren Unternehmensbereichen entstanden später selbständige Unternehmen des Finmeccanica-Konzerns, die teilweise in europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzernen aufgingen:

  • Alenia Aeronautica (weiterhin bestehendes Unternehmen, Flugzeughersteller und Zulieferer)
  • Alenia Spazio, dann Alcatel Alenia Space, heute Thales Alenia Space und Telespazio (Raumfahrt)
  • Alenia Difesa, dann Alenia Marconi Systems (mit WASS, Teilen von Oto Melara und anderen), heute MBDA (Raketen), Selex Sistemi Integrati (ehem. Selenia), Selex Sensors and Airborne Systems (ehem. Galileo, Fiar und Meteor), Selex Communications und ElsagDatamat (Avionik, Sensoren, Telekommunikation, Radar usw.)

Der Mutterkonzern Finmeccanica übergab Alenia Aeronautica 2005 die Kontrolle über den Flugzeughersteller Aermacchi, der jetzt unter Alenia Aermacchi firmiert. Aeronavali, ein Finmeccanica-Unternehmen, das sich mit der Wartung und dem Umbau von Flugzeugen befasst, hat seine Firma ebenfalls in Alenia Aeronavali geändert. Finmeccanicas Hubschrauberhersteller AgustaWestland und der Triebwerkshersteller Avio sind nicht bei Alenia eingebunden.

Gegenwart

Alenia Aeronautica ist heute das Rückgrat des Finmeccanica-Konzerns. Im militärischen Bereich ist es am Bau des Eurofighters und des Joint Strike Fighters beteiligt, im zivilen Bereich fertigt es als Freelancer sowohl für Boeing als auch für Airbus Flugzeugkomponenten. Daneben baut Alenia zusammen mit EADS (früher Aérospatiale) unter der Bezeichnung Avions de Transport Régional (ATR) Regionalflugzeuge und beliefert auch das Unternehmen Dassault. Die Tochtergesellschaft „Officine Aeronavali Venezia“ (heute Alenia Aeronavali) ist auf die Flugzeugwartung und den Umbau von Passagier- zu Frachtflugzeugen spezialisiert. Alenia konnte die erfolgreiche Arbeit von Selenia weiterführen und ist heute als Selex einer der führenden Konstrukteure von Radar- und Flugsicherungssystemen. Im Bereich der Raketen- und Raumfahrttechnik integrierte man verschiedene Teile des Unternehmens zusammen mit anderen Komponenten des Finmeccanica-Konzerns in verschiedene europäische Gemeinschaftsunternehmen, deren Zusammensetzungen und Bezeichnungen sich in den letzten Jahren wiederholt geändert haben.

Der Unternehmensstandort Grottaglie bei Tarent ist der einzige europäische im Boeing 787-Programm, der zum Abtransport der Komponenten eine Boeing 747LCF (Operator: Cargolux) benötigt [1]. Alenia hat an der Boeing 787 einen Produktionsanteil von 14%.

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