- Douglasraum
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Der Douglas-Raum (lat. excavatio rectouterina) ist bei der Frau eine taschenförmige Aussackung des Bauchfells (Peritoneum) zwischen Mastdarm und Gebärmutter (Uterus) und reicht bis an das hintere Scheidengewölbe heran. Die Entsprechung beim Mann (Excavatio rectovesicalis bzw. Proust-Raum genannt) ist ein spaltförmiger Raum zwischen Rektum und Blase.
Der die Excavatio rectouterina bzw. beim Mann die Excavatio rectovesicalis stellt damit beim Menschen die tiefste Stelle der Bauchhöhle dar. Entzündungen und maligne Prozesse im Bauchraum können der Schwerkraft folgend in den Douglas-Raum absteigen, abtropfen und sich dort abkapseln. Die Bezeichnung Douglas-Raum geht auf den Erstbeschreiber, den englischen Anatomen, Chirurgen und Geburtshelfer James Douglas zurück.
Inhaltsverzeichnis
Anatomie
Der Douglas-Raum wird von folgenden Strukturen begrenzt:
- vorne (ventral) von der Hinterwand der Gebärmutter und dem hinteren Scheidengewölbe
- unten (kaudal) von der Plica rectouterina
- hinten (dorsal) vom Mastdarm
Beim Mann hingegen begrenzen die entsprechende Excavatio rectovesicalis:
- vorne (ventral) die Blase
- unten (kaudal) die Plica rectovesicalis
- hinten (dorsal) der Mastdarm
Bei den Haustieren wird der Begriff Douglas-Raum nicht verwendet, bei den weiblichen Tieren wird statt dessen der Terminus Excavatio rectogenitalis benutzt. Im Gegensatz zum aufrecht stehenden Menschen stülpt sich diese Bauchfellnische nach hinten (kaudal) vor. Ihre Grenzen sind:
- oben (dorsal): Mastdarm
- unten (ventral): Uterus, Plica genitalis (Ligamentum latum uteri)
- seitlich (lateral): innere Beckenwand
- hinten (kaudal): retroperitonealer Teil der Beckenhöhle („Beckenausgang“)
Diagnostik und Therapie
Douglas-Punktion
Der Douglas-Raum kann über die Scheide und auch durch die Bauchwand punktiert werden. Dies geschieht in der Regel zur Keimbestimmung bei Peritonitis, zur zytologischen Diagnostik von malignen Erkrankungen bei Aussaat über den Bauchraum (Peritonealkarzinose) oder zur Bestätigung von intraperitonealen Blutungen. Auch Spülungen und Entlastungen eines Douglas-Abszesses können so vorgenommen werden.
Beim Mann führt der einzig direkte Weg, die Excavatio rectovesicalis zu punktieren, über den Mastdarm. Zunehmend häufiger – zumindest außerhalb des gynäkologischen Fachgebiets – wird eine CT-gestützte Punktion durch die Bauchwand vorgenommen.
Douglasoskopie
Bei der Douglasoskopie (syn. Kuldoskopie) wird ein Endoskop über das hintere Scheidengewölbe in den Douglas-Raum eingeführt. Dadurch können die Organe des kleinen Beckens (z. B. Eierstock, Adnexe) eingesehen und eine Gewebeentnahme vorgenommen werden. Auch Spülungen des Eileiters sind über diesen Zugang möglich.
Laparoskopie
Natürlich können bei einer Bauchhöhlenspiegelung, sofern Verwachsungen dies nicht verhindern, ein Einblick und therapeutische Maßnahmen im Douglasraum vorgenommen werden. Dies geschieht unter Vollnarkose.
Erkrankungen im Douglas-Raum
Douglas-Abszess
Bei Entzündungen in der Bauchhöhle (perforative Appendizitis, Peritonitis anderer Ursache) und im kleinen Becken (z. B. Adnexitis) kann eitriges Exsudat in den Douglas-Raum absteigen, sich dort abkapseln und so einen Douglas-Abszess bilden. Dieser muss mittels Punktion (siehe oben) entlastet werden.
Douglasozele
Bei der Douglasozele handelt es sich um einen inneren Eingeweidebruch (Hernie) in den Douglas-Raum. In der Regel findet sich dann eine prallelastische Vorwölbung im hinteren Scheidendrittel. Die Douglasozele geht in der Regel mit einer Gebärmuttersenkung (Deszensus uteri) und evtl. mit einer Rektozele einher.
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