- Dr. Fox-Experiment
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Das Dr.-Fox-Experiment ist entworfen worden, den Einfluss des Inhalts von Vortragenden zu untersuchen. Erfunden und durchgeführt wurde das Experiment 1970 von Dr. Donald H. Naftulin, (University of Southern California School of Medicine), John E. Ware (Southern Illinois University School of Medicine), Frank A. Donnelly' (USC Division of Continuing Education in Psychiatry).
Die Hypothese war, dass ein guter Vortrag selbst erfahrenen Zuhörern das Gefühl vermitteln kann etwas gelernt zu haben, auch wenn der Inhalt falsch und sogar widersprüchlich ist.
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung
Zu diesem Zweck wurde der Schauspieler Michael Fox, er hatte ein angenehmes Auftreten und bestimmte Stimme, engagiert. Das ihm völlig unbekannte Material bekam er in zwei Sitzungen präsentiert, wobei auch die Vortragstechnik erarbeitet wurde.
Der Vortrag hieß „Mathematical Game Theory as Applied to Physician Education.“ (Die Anwendung der mathematischen Spieltheorie in der Ausbildung von Ärzten). Der Inhalt war völliger Unsinn.
Durchführung
Der ersten Gruppe wurde der Schauspieler als „Dr. Myron L. Fox“ vorgestellt, als „Experte auf dem Gebiet der Anwendung der Mathematik auf das menschliche Verhalten“. Der Vortrag dauerte ca. eine Stunde mit einer halben Stunde Diskussion.
Die Mitglieder der zweiten Gruppe waren elf Psychiater, Psychologen und Ausbilder für Sozialarbeiter. Ihnen wurde der Vortrag, inklusive der Diskussion und Einführung auf Video gezeigt.
Die dritte Gruppe waren 33 Personen aus dem graduierten Kolleg einer Universität. Er waren Ausbilder und Verwalter (Administrator) nicht zwangsläufig im Bereich Psychiatrie aber mit Patientenerfahrung (counseling experience).
Jede Gruppe hat nach Vortrag und Diskussion Fragebögen ausgefüllt.
Ergebnis
Keiner Gruppe ist aufgefallen, dass sie einen unsinnigen Vortrag gehört haben. Die Auswertung der 55 Fragebögen ergab folgendes Bild: [1]
Frage Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Ja Nein Ja Nein Ja Nein Did he dwell upon the obvious?
(Gab es zu viel Offensichtliches?)50 50 0 100 28 72 Did he seem interested in his subject?
(War er von seiner Arbeit überzeugt?)100 0 91 9 97 3 Did he use enough examples to clarify his material?
(Gab es genügend erklärende Beispiele?)90 10 64 36 91 9 Did he present his material in a well organized form?
(War die Präsentation organisiert?)90 10 82 18 70 30 Did he stimulate your thinking?
(War der Vortrag anregend?)100 0 91 9 87 13 Did he put his material across in an interesting way?
(Wurde das Material interessant gezeigt?)90 10 82 18 81 19 Have you read any of this speaker's publications?
(Kennen Sie Veröffentlichungen des Redners?)0 100 9 91 0 100 Specify any other important characteristics of his presentation.
(Nennen Sie wichtige Eigenheiten des Vortrags.)Die Autoren kommen zum Ergebnis, dass der Versuch ihre Hypothese stützt.
Auswirkung
Mit den Experiment zeigt sich die Erkenntnis der Rhetorik, dass der Inhalt der Rede nur einen kleinen Teil des Erfolges ausmacht. Das Auftreten (Visuelle Kommunikation 50%), die Art der Vermittlung (Akustik 40%) sind viel wichtiger für den Teil, welcher beim Empfänger verbleibt. Der Inhalt (10%) hat nur einen kleinen Anteil. Dass dieser sogar ganz wegfallen kann, hat dieses Experiment gezeigt.
Dass dieses auch schriftlich funktioniert zeigte die Sokal-Affäre. Herr Sokal konnte einen sinnlosen Text in einer renommierten Zeitschrift unterbringen. Im Zeitungsbereich kennt man dafür den Grubenhund. Die Grenze zum wissenschaftlichen Witz ist dabei fließend.
Einzelnachweise
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