Drahttongerät

Drahttongerät
Ein Peirce 55-B Drahttonrecorder aus dem Jahr 1945
Deutsches Drahttongerät mit amerikanischem Laufwerk (ca. 1950)

Ein Drahttongerät dient zum Speichern von Schallwellen. Der dänische Physiker Valdemar Poulsen erfand um 1890 ein Gerät zum Speichern von Tönen auf einem Stahldraht und somit das erste Drahttongerät. Das Gerät nannte er Telegraphon.

Ein Stahldraht wird an einem Elektromagneten vorbeigeführt. Der Elektromagnet ist mit einem Mikrophon verbunden, das die Schallwellen in eine Wechselspannung umwandelt und im Stahldraht durch magnetische Induktion eine bleibende Magnetisierung hinterlässt. Wenn man den magnetisierten Stahldraht anschließend wieder an dem Elektromagneten vorbeiführt, wird in diesem eine elektrische Spannung induziert, die in einem an den Elektromagneten angeschlossenen Lautsprecher das ursprüngliche Signal hörbar macht.

Drahttongeräte waren in den USA in den 1940er und 1950er Jahren recht weit verbreitet, in Deutschland erreichten sie nur untergeordnete Bedeutung. Drahttongeräte wurden in den 50er Jahren durch Tonbandgeräte abgelöst. Lediglich in Flugschreibern überdauerten sie noch etwas länger. [1]

Als Drahtmaterial wurden in den 30er Jahren meist Drähte aus Chrom-Mangan-Stahl (15% Cr, 12% Mn) verwendet. Der Durchmesser betrug 0,11 mm für Musik- und 0,22 mm für Sprachaufzeichnungen. Später wurde das Mangan durch Nickel ersetzt (18% Cr, 8% Ni), als Stärke wurden Drähte mit 0,09 mm Durchmesser verwendet. [2]

Weblinks

 Commons: Drahttongeräte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Artikel "Wire Recording" in englischsprachiger Wikipedia, siehe Wire Recorder.
  2. Hans Sutaner, Schallplatte und Tonband, Fachbuchverlag Leipzig, 1954 (Redaktionsschluss 7. November 1953)

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