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Kurt Drawert (* 15. März 1956 in Hennigsdorf/Brandenburg) ist ein deutscher Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kurt Drawert ist der Sohn eines Kriminalbeamten. Er wuchs auf in Borgsdorf und Hohen Neuendorf bei Berlin sowie ab 1967 in Dresden. Da er sich bereits früh den Forderungen von Familie und Gesellschaft verweigerte, konnte er eine Ausbildung zum Facharbeiter für Elektronik absolvieren, holte allerdings später auf einer Abendschule das Abitur nach. Er übte verschiedene Hilfstätigkeiten aus, u.a. in einer Bäckerei, bei der Post und als Hilfskraft in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. Von 1982 bis 1985 studierte er am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig, wo er ab 1984 auch seinen Wohnsitz hatte. Seit 1986 ist er als freier Schriftsteller tätig. 1993 zog er nach Osterholz-Scharmbeck bei Bremen. Es folgte eine Reihe von Auslandsreisen, u.a. nach Australien, Brasilien und Russland. Seit 1996 lebt Drawert in Darmstadt, wo er seit 2004 das Zentrum für junge Literatur leitet.
Kurt Drawert, der bis zu seinem Austritt 1996 dem P.E.N.-Zentrum Deutschland angehörte, ist Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig.
Werke
- Zweite Inventur, Berlin [u.a.] 1987
- Privateigentum, Frankfurt am Main 1989
- Spiegelland, Frankfurt am Main 1992
- Haus ohne Menschen, Frankfurt am Main 1993
- Fraktur, Leipzig 1994
- Alles ist einfach, Frankfurt am Main 1995
- In dieser Lage, Rom 1995
- Revolten des Körpers, Stuttgart 1995
- Raum in Rom, Rom 1996 (zusammen mit Claudia Meixner)
- Tauben in ortloser Landschaft, Meran 1996
- Wo es war, Frankfurt am Main 1996
- Steinzeit, Frankfurt am Main 1999
- Nacht. Fabriken, Wien 2001
- Reisen im Rückwärtsgang, Zürich [u.a.] 2001 (zusammen mit Blaise Cendrars)
- Rückseiten der Herrlichkeit, Frankfurt am Main 2001
- Frühjahrskollektion, Frankfurt am Main 2002
- Emma. Ein Weg, Wien 2005 ISBN 3-85449-228-6
- Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte, München 2008 ISBN 978-3-406-57688-1
Herausgeberschaft
- Die Wärme, die Kälte des Körpers des Andern, Berlin [u.a.] 1988
- Karl Krolow: Wenn die Schwermut Fortschritte macht, Leipzig 1990
- Der Anfang des Schreibens, Darmstadt 1998
- Das Jahr 2000 findet statt, Frankfurt am Main 2000
- Michael Krüger: Archive des Zweifels, Frankfurt am Main 2000
- Anfänge, Fortschreibungen, Darmstadt 2001
- Lagebesprechung, Frankfurt am Main 2001
- Fritz Deppert: Fundsachen, Darmstadt 2002
- Fortgesetzte Schreibversuche, erste Erfolge, Darmstadt 2003
- Jeder Tag ist zu lang, Darmstadt 2004
- Wer Erz will, muss tief in den Stollen, Darmstadt 2005
- Wladimir Majakowski: Liebesgedichte Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Kurt Drawert, Frankfurt am Main, Leipzig 2008
Auszeichnungen
- 1989 Leonce-und-Lena-Preis
- 1992 Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung
- 1993 Lyrikpreis Meran; Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt
- 1994 Uwe-Johnson-Preis
- 1995 Villa Massimo-Stipendium
- 1997 Nikolaus-Lenau-Preis
- 2000/2001 Arno-Schmidt-Stipendium
- 2001 Otto Braun-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung
- 2008 Rainer-Malkowski-Preis gemeinsam mit Adolf Endler
Literatur
- Carsten Jopp: Spiegelbild der Unentrinnbarkeit, Bergen 1998. [1]
- Gizela Kurpanik-Malinowska: „Denn der Gegenstand des Denkens ist die Welt der Väter gewesen …“, Czestochowa 2003.
- Andrea Rota: „Sprachreflexion dopo la caduta del Muro: Christa Wolf e Kurt Drawert“, in: Jacques e i suoi quaderni, 48/2007, S. 175-189.
Weblinks
- Literatur von und über Kurt Drawert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurt Drawert im Poetenladen
- Ich hielt meinen Schatten für einen andern und grüßte. Eine Kaspar-Hauser-Legende (Romanauszug)
Personendaten NAME Drawert, Kurt KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller GEBURTSDATUM 15. März 1956 GEBURTSORT Hennigsdorf
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