Drehzahlbegrenzung

Drehzahlbegrenzung

Ein Drehzahlbegrenzer ist eine Einrichtung einer Verbrennungskraftmaschine oder Kraftmaschine, die bei Erreichen einer oberen Grenz-Drehzahl einer weiteren Drehzahlerhöhung entgegenwirkt.

Inhaltsverzeichnis

Ausführung

Bei Ottomotoren kann sowohl die Zündung als auch die Kraftstoffzufuhr unterbrochen werden. Die Zündunterbrechung geschah früher durch einen Fliehkraftschalter im Zündverteiler. Drehzahlbegrenzer sind heute in die elektronischen Steuergeräte von Verbrennungskraftmaschinen integriert. Heute wird durchweg die Kraftstoffmenge reduziert.

Bei Dieselmotoren oder einer Gasturbine wird immer die Kraftstoffmenge reduziert.

Zweck

Grund für die Drehzahlbegrenzung ist die Gefahr einer mechanischen Zerstörung bei Überschreiten einer kritischen maximalen Drehzahl.

Bei einigen Herstellern, wie z.B. Daimler Chrysler (Mercedes), gibt es zusätzlich noch einen Standdrehzahlbegrenzer, der die Motordrehzahl bei stehendem Fahrzeug zusätzlich begrenzt, um eventuelle Schäden an Antriebsstrang oder Motor durch ein Fehlverhalten des Fahrers (z.B. Abrutschen von der Kupplung) oder absichtliche Knallstarts zu vermeiden.

Dieselmotoren sind grundsätzlich mit einer Drehzahlbegrenzung ausgerüstet. Ursächlich ist die reduzierte Wirtschaftlichkeit bei hohen Drehzahlen wegen des Zündverzuges des Dieselkraftstoffes.

Spezielle Anwendungen

Geschwindigkeitsbegrenzer

Im Grundsatz läßt sich ein Drehzahlbegrenzer auch zu einer beliebigen Geschwindigkeitsbegrenzung einsetzen. Dazu kann die Motordrehzahl mit einem bestimmten Gang kombiniert zu einer Geschwindigkeit umgerechnet werden und bei Erreichen einer Zielgröße wieder die Kraftstoffzufuhr gedrosselt werden.

Somit können beispielsweise schnelle Personenwagen auf 250 km/h bzw. LKW auf 80 km/h begrenzt werden.

Entfernen von Drehzahlbegrenzern

Tuningfirmen, die die Drehzahlbegrenzung stilllegen, setzen einen elektronischen Baustein in die Signalleitung, der der Steuerung vorspiegelt, es läge erst ein Tempo unterhalb der Zielgröße an. Das weitere "Gasgeben" bleibt dann möglich. Massive Gefahren hierbei sind die Überlastung des Antriebsstrangs von Motor, Getriebe bis zu den Rädern, und vor allem die nicht ausreichende maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit der Bereifung, ferner erlischt die allgemeine Betriebserlaubnis und der Versicherungsschutz.

Literatur

  • Max Bohner, Richard Fischer, Rolf Gscheidle: Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik. 27.Auflage, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten, 2001, ISBN 3-8085-2067-1
  • Kurt-Jürgen Berger, Michael Braunheim, Eckhard Brennecke: Technologie Kraftfahrzeugtechnik. 1. Auflage, Verlag Gehlen, Bad Homburg vor der Höhe, 2000, ISBN 3-441-92250-6

Siehe auch


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