Dreist

Dreist

Dreistheit (auch, etwas schwächer, Dreistigkeit) ist ein frecher Mut. Zu den zahlreichen ähnlichen Charakterisierungen gehören "Frechheit", "Unverschämtheit" und "Chuzpe". Er gehört in die gehobene Umgangssprache: Wer sie begeht, "erdreistet sich" (altertümlich: er "entblödet sich nicht").

"Dreist" zu sein, wird oft im Rang tiefer Stehenden vorgeworfen, die sich das Gleiche heraus nehmen, was man selber selbstverständlich tut. (Wohlwollender wird hier auch "kess" benutzt.) Dazu: Quod licet Iovi, non licet bovi. (Lateinisch; tr.: "Was Jupiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh nicht erlaubt.")

Das ganze differenzierte Wortfeld um "dreist", "frech", "keck", "kühn", "unverfroren", "frevelhaft" usw. ist sprachlich in Verfall geraten, seit im Zuge des sozialen Wandels zu mehr Gleichheit Nuancen hier in der Kommunikation wenig erbringen. Eine Wortwahl, wie sie das Zitat aus dem "Osterspaziergang" (in Goethes Faust I) vorführt, wird dadurch fast unverständlich: "Nein, er gefällt mir nicht, der neue Bürgermeister. Nun, da er's ist, wird er nur täglich dreister."


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  • dreist — dreist …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Dreist — Dreist, er, este, adj. et adv. 1) Eigentlich, kühn, beherzt, keine Gefahr scheuend. So nennt man besonders denjenigen dreist, welcher sich nicht vor den Gespenstern fürchtet. 2) Im Hochdeutschen gebraucht man dieses Wort am häufigsten noch von… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • dreist — dreist: Das niederd. Adjektiv (mnd. drīste, drīstich »beherzt, kühn, frech«; vgl. niederl. driest »dreist«, aengl. đrist‹e› »dreist, kühn, schamlos«) kam im 17. Jh. über das Ostmitteld. in die nhd. Schriftsprache. Oberd. gilt dafür »keck«, in… …   Das Herkunftswörterbuch

  • dreist — Adj. (Aufbaustufe) ohne Hemmungen, ohne Respekt vor anderen Menschen Synonyme: frech, respektlos, schamlos, unverfroren, unverschämt, impertinent (geh.) Beispiel: Er kam mit immer dreisteren Forderungen. Kollokation: dreist lügen …   Extremes Deutsch

  • dreist — dreist, dreister, dreistest ; Adj ≈ frech, unverschämt <eine Person, ein Verhalten> || hierzu Dreis·tig·keit die …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • dreist — Adj std. (13. Jh., Standard 16. Jh.) Stammwort. Ursprünglich niederdeutsches Wort (mndd. drīst), das früher weiter verbreitet war: * þristja aus älterem * þrenh st ja in as. thrīst(i), ae. þrīste. Da es zu dringen gehört, ist die… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Dreist — 1. De is ôk so drîst as jenn Jung, de slôg sînen Herrn n Knipschen voer de Naes , he hadde (hâr) öwer de Hand inne Tasch. (Mecklenburg.) – Latendorf, 226. 2. Dem Dreisten und dem Schalk gib gleiches Stück. – Simrock, 1715; Tunn., 10, 3. 3. Dreist …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • dreist — unverschämt; vorlaut; impertinent; dummdreist (umgangssprachlich); aufmüpfig; koddrig; frech; aufdringlich; unverfroren; skandalträchtig; …   Universal-Lexikon

  • dreist — 1. wirklich, 2. frech, 3. zuversichtlich und 4. unverschämt. »Laß den man dreist kommen.«, laß ihn mal ruhig kommen. »Dit is ja wirklich dreist von dem.«, unverschämt …   Berlinerische Deutsch Wörterbuch

  • dreist — dummdreist, frech, gemein, kühn, lose, mit eiserner Stirn, ohne Scheu, respektlos, schamlos, ungehörig, ungeniert, unverfroren, unverschämt; (bildungsspr.): impertinent; (ugs.): faustdick; (salopp): frech wie Oskar, rotzfrech; (abwertend): plump …   Das Wörterbuch der Synonyme

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