Dresdner Land

Dresdner Land
Kreis Dresden (Land) im Bezirk Dresden

Der Kreis Dresden war ein bis 1996 im Freistaat Sachsen existierender Landkreis, der seit den 1930er Jahren innerhalb des Regierungsbezirkes Dresden und später des Bezirkes Dresden bestand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein Vorläufer dieses Kreises war die Anfang des 19. Jahrhunderts gebildete Amtshauptmannschaft Dresden, aus der Dresden selber im Jahre 1874 als exemte (kreisfreie) Stadt ausgegliedert wurde. 1939 erfolgte mit Inkrafttreten der Deutschen Gemeindeordnung die Umbenennung von Amtshauptmannschaft in Landkreis und die reichsweite Angleichung der inneren Verwaltungsstrukturen.

Von 1945 bis 1950 wurde das Dresdner Stadtgebiet auf Kosten des alten Landkreisgebietes erheblich vergrößert. Mit der Kreisreform 1952 entstanden auf dem Gebiet des Altkreises die neuen Kreise Freital und Dresden-Land, wobei das Gebiet um Radeburg aus dem Kreis Großenhain zugunsten von Dresden-Land herausgelöst wurde. Ab diesem Zeitpunkt bildete der Kreis Dresden-Land einen Kragenkreis um die Stadt Dresden, grenzte an Dresdens Westen, Norden und Osten. Der Kreis Dresden-Land umfasste damit 357 km² und hatte 112.900 Einwohner.

Im Zuge der sächsischen Landkreisreform 1994 klagte der Landkreis gegen die vorgesehene Neugliederung des Kreisgebiets. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht lehnte jedoch 1995 die Klage ab. Zum 1. Januar 1996 wurde der Kreis aufgelöst und in Teilen (von West nach Ost) dem Landkreis Meißen (bis zum 28. Februar 1997 mit der Bezeichnung Landkreis Meißen-Radebeul), dem Landkreis Kamenz (bis zum 31. März 1996 mit der Bezeichnung Landkreis Westlausitz-Dresdner Land), und dem Landkreis Sächsische Schweiz zugeordnet. Der letztgenannte Teil, das Schönfelder Hochland, wurde am 1. Januar 1999 in die Stadt Dresden eingemeindet.

Regionale Identität

Für den untergegangenen Landkreis hat sich in den letzten Jahren die Landschaftsbezeichnung Dresdner Land eingebürgert. Das Dresdner Land wird vor allem geprägt durch die Städte Radebeul, Radeberg und Radeburg.

Wirtschaft und Verkehr

Die bekanntesten Marken sind das Radeberger Bier, Sekt aus dem Staatlichen Weingut Schloss Wackerbarth und der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer Planeta Bogenoffset in Radebeul.
Aus dem VEB RAFENA Radeberg ging 1969 das Kombinat Robotron hervor - die wichtigste Ressource, die nach der Wende zusammen mit dem Zentrum Mikroelektronik Dresden zur Ansiedlung von Infineon an der Stadtgrenze von Dresden führte und weitere Unternehmen wie AMD und Süss MicroTec anzog.

Durch das Autobahndreieck Dresden-Nord, wo die Bundesautobahn A13 auf die A4 trifft, sowie den Flughafen Dresden-Klotzsche an der nördlichen Stadtgrenze ist das Dresdner Land zu einem Zentrum der Logistik für den europäischen Binnenmarkt und den Handel mit Osteuropa und Russland geworden. Führende Unternehmen sind hier die in Radeburg tätigen Unternehmen Dachser und Schenker.

Darüber hinaus ist das Dresdner Land mit der Berlin-Dresdner Eisenbahn und der Leipzig-Dresdner Eisenbahn an das Hochleistungsbahnnetz angeschlossen.

Naturraum und Tourismus

Naturräumlich erstreckt sich das Dresdner Land vom nördlichen Teil des Elbtalkessels mit den Weinhängen der Lößnitz und das in Mitteleuropa einmalige Kleinkuppenlandschaft zwischen Moritzburg und Rossendorf bis zu den westlichen Ausläufern der Königsbrück-Ruhlander Heiden.

Ein Touristenmagnet ist das Schloss Moritzburg. Weitere touristische Attraktionen sind die Schmalspurbahn Radebeul-Radeburg, das auf Karl May zurückgehende Indianermuseum in Radebeul und die Hengstparade in Moritzburg. Radeburg ist Sachsens Karnevalshochburg und der Geburtsort des Berliner Millieumalers Heinrich Zille. Bedeutende touristische Wege durch das Dresdner Land sind der Elberadweg, die Sächsische Weinstraße und der Fernwanderweg Ostsee-Saaletalsperren.

Autokennzeichen

1991–1996: DD–X (nur ein Buchstabe nach dem Trennstrich)

Landräte

  • Reinhard Geistlinger (CDU) (Mai 1990–März 1991)
  • Johannes Schramm (CDU) (Mai 1991–September 1991)
  • Heiner Janik (CSU, Mandatsträger der DSU) (Oktober 1991–Dezember 1995)

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