- Driver 76
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Driver ist der Name einer Computerspiel-Serie, die dem Spieler Missionen mit hohem Fahranteil anbietet. In den ersten beiden Spielen der Reihe ist der Spieler damit beschäftigt – häufig auch unter Zeitdruck – von Punkt A nach Punkt B zu fahren. Ab dem dritten Teil wurden Third-Person-Shooter-Elemente ins Spielgeschehen aufgenommen. Große Städte, die in 3D modelliert sind, bilden dabei die Spielumgebung.
Entwickelt wurden die Spiele jeweils von Reflections Interactive. Nach mehreren Wechseln ist jetzt Ubisoft der Publisher, der die Rechte an der Marke Driver für 19 Millionen Euro von Atari erworben hat zusammen mit dem Entwicklerstudio Reflections Interactive.[1] Bis zu diesem Zeitpunkt (Juli 2006) wurden von der Spielereihe 14 Millionen Stück verkauft.
Inhaltsverzeichnis
Driver
Driver Entwickler: Reflections Interactive Verleger: GT Interactive Publikation: Oktober 1999 Plattform(en): Apple Macintosh, Game Boy, PC, PlayStation Genre: Rennspiel, Actionspiel Spielmodi: Singleplayer Steuerung: Joypad, Tastatur Medien: Game Boy-Steckmodul, CD-ROM, PlayStation CD-ROM Sprache: Deutsch Altersfreigabe: PEGI:
USK:
Das erste Spiel der Driver-Reihe Driver wurde im Oktober 1999 für die PlayStation veröffentlicht. Später folgten Versionen für PC, Game Boy und Apple Macintosh. Zum ersten Mal bot ein Spiel Autoverfolgungsjagden in einer dreidimensionalen Spielwelt. Das Fahrverhalten der 70er-Jahre-Wagen ist auf Realismus ausgelegt und die Fahrzeuge haben ein Schadensmodell.
Die Fahrzeuge können in diesem Spiel nicht verlassen werden und sind am Anfang einer Mission vorgegeben. Die 35 Missionen, in denen der Spieler von einem Punkt der Karte zum anderen fahren muss, bestehen meistens aus zwei Teilen. Der erste Teil muss unter Zeitdruck erledigt werden, der Zweite dagegen ist meistens (bis auf wenige Ausnahmen) zeitlich unbeschränkt. In allen Fällen muss jedoch der Wagen, in dem Zustand mit dem man die erste Teilmission beendet, in der zweiten Teilmission weiterverwendet werden. Während der Missionen spielt im Hintergrund instrumentale 70er-Jahre Musik. Zusammen mit den 70er-Jahre Fahrzeugen entstehen Verfolgungsjagden (inkl. fliegender Radkappen) wie in 70er-Jahre Filmen bzw. Serien, wie Bullitt oder Die Straßen von San Francisco.
Neben dem Straßenverkehr muss der Spieler auf Polizeiwagen, die auf der Karte angezeigt werden, achten, da diese sofort die Verfolgung des Spielers aufnehmen. Die Missionen werden dem Spieler über einen Anrufbeantworter übermittelt, so dass der Spieler manchmal die Auswahl zwischen mehreren Missionen hat. Einige Missionen werden durch Zwischensequenzen eingeleitet, die die Handlung weiter erzählen.
Des Weiteren kann der Spieler seine Fähigkeiten in Fahrspielen aufbessern. Bei Survival geht es beispielsweise darum, so lange wie möglich zu überleben. Die Polizei versucht mit allen Mitteln den Wagen des Spielers außer Gefecht zu setzen. Eine weitere Spieloption ist der Regisseur-Modus: Der Spieler hat die Möglichkeit seine Fahrten aufzuzeichnen und dann selber Kamerapositionen und -fahrten zu bestimmen.
Handlung
Lieutenant McKenzie, Tanners Vorgesetzter, hat Informationen von kriminellen Aktivitäten in Miami. Man vermutet Mord und hinter all dem soll ein Gangster namens Rufus stecken. Tanner ermittelt Undercover und nimmt Kontakt zu einigen Kriminellen auf. Doch er muss diesen zuerst seine Qualitäten als Fahrer beweisen. Anschließend bekommt er seinen ersten Job: Ein Bankraub, und Tanner soll den Fluchtwagen fahren.
Städte
Die Städte Miami, San Francisco, Los Angeles und New York sind im Vergleich zu den Nachfolgern eher einfach gestaltet, d.h. der Spieler kann sich im Wesentlichen nur auf den Straßen aufhalten. Hinterhöfe oder Verbindungsgassen zwischen zwei Straßen kommen kaum vor.
Driver 2
Driver 2: Back on the Streets Entwickler: Reflections Interactive Verleger: Infogrames Publikation: November 2000 Plattform(en): PlayStation, Game Boy Advance Genre: Actionspiel und Rennspiel Spielmodi: Singleplayer Steuerung: Joypad, u. a. Medien: 2 CD Sprache: Deutsch Altersfreigabe: PEGI:
USK:
Der zweite Teil erschien im November 2000 für die PlayStation und den Game Boy Advance. Die Handlung beginnt in Chicago und führt Tanner im Verlauf der Handlung nach Havanna, Las Vegas und Rio de Janeiro. Erstmals kann Tanner nun auch zu Fuß die Städte erkunden. Die 37 Missionen beinhalten nur reine Fahraufträge, d.h. der Spieler muss im Wesentlichen von Punkt A nach Punkt B fahren. Missionen haben zudem ein Zeitlimit. Neben dem Missionsmodus gibt es einen „Freie Fahrt“-Modus, in dem der Spieler einfach durch die Städte fahren kann.
Im Unterschied zum Vorgänger sind die Missionen selten zweigeteilt und es existiert nur noch ein linearer Missionsverlauf. D.h., dass nach dem Ende einer Mission sofort die nächste Mission begonnen werden kann (unterbrochen nur durch eine Zwischensequenz). Während der Missionen spielt die hinzugekommende Möglichkeit, den Wagen verlassen zu können, keine Rolle. Die KI der Polizei bzw. sonstiger Verfolger wurde etwas verbessert, so dass diese aggressiver agieren. Die Polizei ist im Gegenzug, um das Spiel nicht zu schwieriger werden zu lassen, weniger präsent auf den Straßen.
Handlung
Alvaro Vasquez, der nur schwer zu fassende Anführer einer brasilianischen Verbrecherbande aus Rio, weitet erstmals seine Geschäfte auf das amerikanische Festland aus. Der Bandenkrieg in Amerika droht zu eskalieren, als der Buchhalter eines amerikanischen Gangsterbosses einen Deal mit Vaquez, dessen größtem Rivalen macht.
Städte
Der Aufbau der Städte Chicago, Havanna, Las Vegas und Rio de Janeiro ist verglichen mit dem Aufbau der Städte des Vorgängers ähnlich gestaltet. Der Aufbau ist leicht aufwändiger, so dass der Spieler z.B. etwas mehr zwischen den Häusern fahren kann.
Driv3r
Driv3r Entwickler: Reflections Interactive Verleger: Atari Publikation: Juni 2004 / März 2005 (PC) Plattform(en): PC, PlayStation 2, Xbox, Game Boy Advance Genre: Actionspiel und Rennspiel Spielmodi: Singleplayer Steuerung: Joypad, u. a. Medien: DVD Sprache: Deutsch, Englisch (Englisch Wählbar) Altersfreigabe: PEGI:
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Der dritte Teil der Serie erschien im Juni 2004 für PlayStation 2 und Xbox und im März 2005 auch für den PC. Des Weiteren erschien wieder eine Version für den Gameboy Advance. Die Entwicklung soll 30 Millionen Dollar gekostet haben. Die Firma Infogrames vertreibt das Spiel unter der Marke Atari. Die Handlung ist diesmal in Miami, Nizza und Istanbul angesiedelt. Die Städte sind aufgrund der neueren Konsolen, für die das Spiel erschienen ist, deutlich aufwändiger gestaltet. Ein Unterschied besteht z.B. darin, dass die Städte nicht mehr planar sind.
Der Ablauf der 25 Missionen gleicht dem zweiten Teil, nur dass die meisten Missionen nicht mehr unter Zeitdruck erfüllt werden müssen. Wie im zweiten Teil sind die Missionen linear auszuführen. Zum ersten Mal in der Reihe erfordern einige Missionen den Einsatz von Waffen, was sich auch in der erhöhten Altersfreigabe bemerkbar macht. Der Spieler kann im Gegensatz zu den Vorgängern unterschiedliche Fahrzeuge, wie Autos, LKWs, Motorräder und Boote steuern. Der Schwierigkeitsgrad der Missionen ist höher als die der Vorgänger, da einige Missionen fehlerfreies Fahren über mehrere Minuten erfordern.
Der Soundtrack von Driv3r erschien 2004 als CD. Unter anderem waren auf der CD Songs von The Stooges, The Raveonettes, Syntax, Phantom Planet aber auch von Bellrays enthalten.
Laut Spiegel Online[2] ist die Konzeptänderung (Waffeneinsatz und weitere Fortbewegungsmittel) auf den Erfolg der Grand-Theft-Auto-Reihe zurückzuführen.
Handlung
In Miami will eine Gang von Autodieben 40 der teuersten Wagen der Welt an einen geheimnisvollen internationalen Käufer liefern. Die Bande stiehlt die Wagen in Miami und Südfrankreich und koordiniert den Verkauf in Istanbul, das Tor von Europa nach Asien. Tanner will sich unter den Autodiebring mischen. Er ist fest entschlossen, dem kriminellen Autohandel Einhalt zu gebieten und die Identität des Käufers aufzudecken. Tanner stirbt am Ende des Spiels.
Driver: Parallel Lines
Driver: Parallel Lines Entwickler: Reflections Interactive Verleger: Atari/Ubisoft Publikation: März 2006 / Juni 2007 (PC, Wii) Plattform(en): PC, PlayStation 2, Xbox, Wii Genre: Actionspiel und Rennspiel Spielmodi: Singleplayer Steuerung: Joypad, u. a. Medien: DVD Sprache: Deutsch Altersfreigabe: PEGI:
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Im März 2006 erschien, zunächst für die PlayStation 2 und Xbox, der vierte Teil der Reihe. Die PC- und Wii-Version erschien im Juni 2007. Der Titel "Parallel Lines" ist eine Anspielung auf das 1978 erschienene Album Parallel Lines von Blondie.
Die bisherige Hauptfigur, den Undercover-Cop Tanner, gibt es jedoch nicht mehr. Stattdessen schlüpft der Spieler nun in die Rolle eines 18-jährigen Kleinkriminellen, der von allen nur T.K. (The Kid) genannt wird. Im Unterschied zu den Vorgängern spielt die Handlung nicht mehr in mehreren Städten, sondern nur in New York. Sie ist in zwei unterschiedlichen Zeitepochen angesiedelt: 1978 und 2006.
Die Handlung wird in Form von Zwischensequenzen erzählt wird, die vor Beginn jeder Mission abgespielt werden. Neben der Haupthandlung, die 32 Missionen umfasst, existieren unterschiedliche Nebenmissionen, wie das Stehlen und Abliefern von Fahrzeugen, Rennen auf speziellen Rennstrecken sowie Straßenrennen und das Verfolgen und Eintreiben von Geld von Schuldern. Für diese Aufgaben bekommt der Spieler Geld, dass er zum Löschen seiner Polizeiakte, Kauf von Munition und das Reparieren und Tunen der Fahrzeuge verwenden kann. In den Hauptmissionen bekommt der Spieler kein Geld.
Das Spiel ist einfacher als der Vorgänger. Schwierige Missionen müssen nicht komplett wiederholt werden, da sie in mehrere Etappen aufgeteilt sind. Schlägt eine Mission fehl, so muss immer nur die aktuelle Etappe wiederholt werden. Das Fahnungssystem entspricht dem der Vorgänger, wobei die Polizei weniger aggressiv ist als im zweiten Teil. Sie patroliert auf den Straßen und ihre Aufmerksamkeit steigt mit jedem Verbrechen, das von ihr beobachtet wird. Um ihr zu entkommen, muss der Spieler für eine gewisse Zeit aus dem Blickfeld der Polizei verschwinden.
Entfernt wurde der bisher serientypische Filmregisseur-Modus. Es können Replays weder aufgezeichnet, gespeichert noch bearbeitet werden. Driver: Parallel Lines verwendet dieselbe Grafikengine des Vorgängers. Jedoch wurden die bekannten Kritikpunkte wie Pop-ups und Leblosigkeit der Städte entfernt; die Engine weist diesmal deutlich mehr Leistungsfähigkeiten auf.
Das Spiel enthält mehr als siebzig Songs, die während des Fahrens abgespielt werden. Passend zur jeweiligen Epoche konnten zahlreiche namhafte Künstler verpflichtet werden. Ein Teil der Songs stammt aus den 70er Jahren, u.a. Stücke von Iggy Pop, War, David Bowie, und Blondie. Der Soundtrack aus dem Jahr 2006 beinhaltet Lieder von Public Enemy, The Secret Machines, Kaiser Chiefs, und den Yeah Yeah Yeahs.
Handlung
New York 1978: Der 18-jährige T.K. (The Kid), der ursprünglich irgendwo vom Land im Westen kommt, verdient sich als begabter Fahrer durch kleine Rennen und schließlich als Fluchtwagenfahrer für Kleinkriminelle etwas Geld. Als sich sein Talent herumspricht, wird er schließlich von Slink, einem Bordellbesitzer, in eine professionelle Gangsterbande eingeschleust. Der Mexikaner, Bishop, Candy und Corrigan arbeiten an einer großen Sache und steigen in den von Kolumbianern dominierten Kokainhandel ein. Dies wird T.K. jedoch zum Verhängnis: Er muss als Sündenbock für einen Mord herhalten und landet im Knast.
New York 2006: T.K., der 28 Jahre im Gefängnis absitzen musste, wird entlassen. Er hat jedoch nur eines im Sinn: Rache an denjenigen, die ihn damals hintergangen haben.
Driver 76
Driver 76 Entwickler: Sumo Digital Verleger: Ubisoft Publikation: Mai 2007 Plattform(en): PlayStation Portable Genre: Actionspiel und Rennspiel Spielmodi: Singleplayer, Multiplayer Steuerung: Joypad, u. a. Medien: UMD Sprache: Deutsch Altersfreigabe: PEGI:
USK:
Im Mai 2007 erschien Driver 76 für die PlayStation Portable. Der PSP-Ableger des vierten Teils konzentriert sich jedoch im Gegensatz zu seinem großen „Konsolenbruder“ nur auf die erste Spielepoche. Das Spiel erzählt die Vorgeschichte der beiden aus Parallel Lines bekannten Charaktere Ray und Slink und spielt im Jahr 1976. Auf der Suche nach Rays Traumfrau kommen die beiden in mächtige Schwierigkeiten, denn Rays Auserwählte ist ausgerechnet die Chefin der größten Triade der Stadt.
Short Facts
- Der PSP-Ableger ist nicht nur eine einfache Portierung der Konsolenfassung. Stattdessen erhält der Spieler 27 komplett neu designte Missionen.
- Als Schauplatz dient die Stadt New York, die ihrem Konsolen-Vorbild ähnelt.
- Es gibt unterschiedliche Fahrzeuge, die alle in einer Garage gesammelt und dort modifiziert werden können. Neu ist die Möglichkeit über eine Online-Verbindung neue Speziallackierungen herunterladen zu können.
- Driver 76 enthält einen Online-Mehrspieler-Modus. Diverse Mini-Spiele können nun auch gegen menschliche Mitspieler ausgetragen werden.
Wissenswertes
- Der erste Teil weist deutliche Parallelen zum gleichnamigen Film Driver aus dem Jahre 1978 auf.
- In fast jedem Teil gibt es eine Zug-Verfolgungsjagd, wobei man sich an der berühmten Szene aus French Connection – Brennpunkt Brooklyn orientierte.
- Zusätzlich zu Driv3r, dem dritten Teil der Reihe, wurde der Kurzfilm "Run to the Gauntlet" von Reflections, dem Entwickler der Driver-Reihe, gedreht. Der Kurzfilm beschreibt die Abholung einer der 40 Sportwagen, was wiederum in einer Verfolgungsjagd endet. Der Dreh des Films war laut Martin Edmondson genauso aufwändig wie das Spiel selbst. Der Film ist auf der Bonus-DVD von Driv3r erhältlich.
- Eine hämische Anspielung auf die Driver-Reihe findet sich in dem Spiel Grand Theft Auto III, wo es eine Mission mit dem Namen V-Mann Tanner gibt. In dieser muss man einen Undercover-Cop, der Tanner heißt, ermorden, der „ohne sein Auto nichts“ ist. Hier macht man sich lustig darüber, dass Tanner im ersten Teil nicht aus dem Auto aussteigen kann.
- In Driv3r wurde im Gegenzug auch eine Anspielung auf Grand Theft Auto: Vice City gemacht. An einigen Stellen im Spiel findet man einen Mann, der Schwimmflügel trägt und dessen Name stark an den Protagonisten aus GTA Vice City erinnert. Hier hat sich Atari darüber lustig gemacht, dass man in GTA bis dato nicht schwimmen konnte, ironischerweise konnte man im Nachfolger Driver: Parallel Lines allerdings auch nicht schwimmen.
- In Grand Theft Auto: San Andreas wiederum nimmt der Entwickler Rockstar Driv3r aufs Korn. In einer Sequenz sieht man einen Wachmann ein Videospiel spielen. Dazu sagt er lachend: „This sucks. I mean, how could Refractions mess up so bad? Tanner, you suck ass!“ (dt. „Unglaublich. Wie konnte Refractions das so vermasseln? Tanner, du bist so scheiße!“).
Quellen
- ↑ Heise.de Ubisoft übernimmt Ataris "Driver"
- ↑ spiegel.de: Immer schön Gas geben
Weblinks
- Offizielle Driver-Website vom Publisher Atari (mehrsprachig)
Wikimedia Foundation.