Drosen

Drosen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Löbichau
Löbichau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Löbichau hervorgehoben
50.89333333333312.266666666667240Koordinaten: 50° 54′ N, 12° 16′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Altenburger Land
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Oberes Sprottental
Höhe: 240 m ü. NN
Fläche: 16,7 km²
Einwohner: 1123 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km²
Postleitzahl: 04626
Vorwahl: 034496
Kfz-Kennzeichen: ABG
Gemeindeschlüssel: 16 0 77 026
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Gemeindeamt 4
04626 Nöbdenitz
Webpräsenz:
Bürgermeister: Rolf Hermann
Lage der Gemeinde Löbichau im Landkreis Altenburger Land
Karte

Löbichau ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Altenburger Land. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Oberes Sprottental.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Nöbdenitz, Posterstein und Wildenbörten im Landkreis Altenburger Land sowie Großenstein und die Stadt Ronneburg im Landkreis Greiz.

Gemeindegliederung

Löbichau, Beerwalde, Drosen, Falkenau, Großstechau, Ingramsdorf, Kleinstechau, Tannenfeld

Geschichte

Löbichau wurde im Jahre 1255 erstmals urkundlich als „Luboch“ erwähnt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich in der Region der Uranerzbergbau der SDAG Wismut.

Eingemeindungen

1923 wurde Falkenau eingemeindet. Am 1. April 1937 erfolgte die Eingemeindung von Ingramsdorf nach Drosen. Weitere Eingemeindungen fanden nach dem Zweiten Weltkrieg statt:

  • am 30. Mai 1950 Großstechau und Kleinstechau (mit Tannenfeld),
  • am 1. Oktober 1961 Drosen (mit Ingramsdorf) und schließlich
  • am 1. Januar 1974 Beerwalde.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahlen in den Jahren 1933 bis 1939[2] Die Zahlen beziehen sich auf den Gebietsstand von 1939:

Ort

Löbichau
Beerwalde
Drosen
Großstechau
Kleinstechau

1933

364
316
176
149
110

1939

326
305
159
156
126

Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1994 (31. Dezember)[3]:

Politik

Gemeinderat

Seit der Kommunalwahl vom 27. Juni 2004 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

Die Wahlbeteiligung lag bei 51,9 %.

Wappen

Blasonierung: „albgeteilt und gespalten; oben in Rot die goldene Blüte der Sonnenblume, die Staubgefäße durch ein goldenes Rautengitter in Schwarz, vorn unten in Schwarz silberne Hammer und Schlägel und hinten in Gold ein roter, golden gekrönter, schwarzbewehrter Löwe.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ein offizielles Begleitprogramm des Landkreises Altenburger Land zur Bundesgartenschau 2007 war die Ausstellungsfläche Förderturm Löbichau des ehemaligen Schachtes Drosen bei dem Ort Löbichau mit einer Lindenallee für Fußgänger und Radfahrer zur sanierten Halde Beerwalde, die bis zur Bergkuppe begangen werden kann.

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Region Ronneburg war das Vorhandensein von Uranerzrohstoffen bereits zum Kriegsende 1945 bekannt. Für den Abbau wurde 1947 in Moskau die Staatliche Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie Wismut mit Betriebssitz in Aue gegründet. Die Gesellschaft und der Uranerzabbau standen von Beginn an unter sowjetischer Führung.

Löbichau - Erinnerung an Bergbauzeiten
Förderturm Schacht Drosen - Industriedenkmal in der Gemeinde Löbichau

Bei der Ausweitung geologischer Untersuchungen durch die zum 1. Januar 1954 umfirmierte SDAG Wismut stellten sich 1975 auch Uranerzvorkommen in Löbichau-Drosen heraus. Im Anschluss begann die Wismut mit Planung und Bau von Förderanlagen und der Eisenbahnanbindung für den Abtransport des Fördergutes. Es entstand einer der modernsten Förderschachttürme in Europa und ein mehrgleisiger Güterbahnhof, der zu Beginn des Abbaus 1978 in Betrieb genommen wurde. Die Gewinnung von Uran aus dem Uranerzvorkommen begann 1982, das Ende von Abbau und Urangewinnung trat 1990 mit der Wiedervereinigung ein. Nach der Beendigung der sowjetischen Beteiligung im Jahr 1991 laut Deutsch-Sowjetischem Staatsvertrag wurde eine Wismut GmbH als Unternehmen der Bundesrepublik gegründet, die mit der Abwicklung bzw. Stilllegung betrieblicher Einrichtungen und der Sanierung und Rekultivierung beauftragt war. Durch Einflussnahme der Bürger und ihrer kommunalen Vertretung gelang es, den Förderturm der Schachtanlage Drosen für die Gemeinde Löbichau als Industriedenkmal zu erhalten.[4][5]

Persönlichkeiten

Michael Ranft (1700-1774), Vampirismusforscher, war ab 1749 als Pfarrer in Großstechau tätig, wo er am 18. April 1774 auch verstarb.

Die Gutsherrschaft Löbichau und Schloss Tannenfeld befanden sich seit 1794 im Besitz der Herzogin Dorothea von Kurland. Wegen der häufigen Anwesenheit europäischer Intellektueller der damaligen Zeit ist das Schloss bis heute als Musenhof der Herzogin von Kurland bekannt.

Literatur

  • Antje Gallert: Resurrektion Aurora. Offizielles Begleitprojekt zur Bundesgartenschau 2007 des Landkreises Altenburger Land. Herausgegeben vom Landratsamt Altenburger Land, Altenburg 2007.
  • Kristin Jahn: Rund um den Schacht Drosen. Zeitzeugen erzählen. Sutton Verlag, Erfurt 2007. ISBN 978-3-86680-117-2
  • Rainer Bode: Vor Ort Ronneburg, Beerwalde, Drosen, Paitzdorf, Reust, Seeligstädt - Über den Uranbergbau bei Ronneburg, Thüringen. Bode Verlag GmbH, Haltern, 2. Aufl. 2007. ISBN 978-3-925094-41-5

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Deutsche Verwaltungsgeschichte, Stadt und Landkreis Altenburg
  3. Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
  4. Wismut GmbH
  5. Sanierung im Uranerzbergbau

Weblinks


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