- Drucktype
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Lettern (von französisch lettre, aus lateinisch littera, „Buchstabe“) oder Drucktypen bzw. Typen sind Schriftkörper die am Kopf das erhabene, spiegelverkehrte Bild eines Schriftzeichens tragen. Sie werden von Hand (Handsatz) oder mechanisch (Maschinensatz) zum Schriftsatz zusammengestellt, der im Hochdruck, meist mit Tiegeldruckmaschinen, auf Papier übertragen wird.
Seit der Etablierung des Fotosatzes werden Lettern nur noch gelegentlich im Buchdruck (Druck bibliophiler Bücher) und für Blindprägungen verwendet. Blindprägelettern bestehen wegen der benötigten Härte und längeren Lebensdauer aus Messing oder härteren Bleilegierungen.
Lettern bestehen aus Letternmetall, einer Legierung von z. B. 67 % Blei, 28 % Antimon und 5 % Zinn, mitunter auch etwas Kupfer. Der Hauptbestandteil Blei gibt dem „Zeug“ (alte Bezeichnung für Letternmetall) die Weiche und Formbarkeit, Antimon die nötige Härte, das Zinn sorgt für eine gute Verbindung der einzelnen Metalle und eine entsprechende Zähigkeit. Kupfer erhöht die Härte und Widerstandsfähigkeit der Schrift. Große Buchstaben ab 48 Punkt (18,05 mm), z. B. für Plakate, wurden auch wegen des enormen Gewichts von Bleilettern aus Holz und Kunststoff gefräst.
Sie haben einen langgestreckten, rechteckigen Körper, den Kegel. Auf der einen Schmalseite, dem Kopf, befindet sich das Bild, das spiegelverkehrte Relief des zu druckenden Zeichens. Die gegenüberliegende Seite wird Fuß genannt. Die Breite des Kegels heißt Dickte und bestimmt den Abstand zwischen den Zeichen. Die Höhe des Kegels, die Kegelstärke (auch Kegelhöhe genannt) bestimmt den Mindestabstand zwischen den Zeilen des Textes. Die Gesamthöhe einschließlich des Schriftbildes bezeichnet man als Schrifthöhe, die Schulterhöhe reicht vom Fuß bis zum Kopf (ohne das Schriftbild).
Dickte und Kegelstärke sind immer etwas größer als das Schriftbild. Der Abstand zwischen einzelnen Lettern kann im Handsatz durch Spationierung, eine Einlage aus Metallstreifen (Blei, unter 1 Punkt Messing), Pappe oder Papier zwischen den Kegeln vergrößert werden. Eine Verringerung des Abstands wird durch Unterschneidung, das Entfernen von Material an den Kegelseiten, erreicht. Lettern mit Unterschneidung wurden von den Schriftgießereien geliefert, auch als Ligaturen (mehrere Buchstaben auf einem Kegel, z. B. „fi“, „fl“ oder „sch“, „ch“ etc.).
Die Schriftgröße wird nicht an der Größe der Buchstaben gemessen, sondern an der Kegelstärke, die in der typografischen Einheit Punkt angegeben wird. Je nach Schriftart und ihrem Verhältnis zwischen Buchstabenhöhe und Kegelstärke können Schriften mit gleicher Punktgröße verschieden groß sein, gemeinsam haben sie nur den mindestmöglichen Zeilenabstand. Die unterschiedliche Schriftbildhöhe bei gleicher Punktgröße ist vom Bleisatz zur digitalen Schrift erhalten geblieben. Abweichend davon wird in Buchbindereien teilweise die Schriftgröße zur Bezeichnung auf den Kästen verwendet. Der Buchbinder kann dadurch besser eine Schrift wählen, die auf einen vorhanden Raum (z. B. Buchrücken) passt.
Bei einigen Schriftgießereien war es auch üblich Gußmarken an der Seite der Letter anzubringen. Dies diente der Werbung und gleichzeitig dem Setzer zur Unterscheidung der Schrifthersteller. Die Gußmarken waren auch wichtig, weil es Schriften und Schriftschnitte gab, die von mehreren Gießereien gegossen wurden. Teilweise wurden sehr erfolgreiche Schriften von anderen Gießereien nachempfunden. Die Gußmarke schaffte Klarheit.
Wiki aus der Sicht des Setzers: Spiegelverkehrt auf dem Kopf
8 Cicero = 96 Punkt (36,10 mm) HolzschriftTypen in einem Setzkasten
Weblinks
Siehe auch
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