Dryococelus

Dryococelus
Baumhummer
präparierter männlicher Baumhummer

präparierter männlicher Baumhummer

Systematik
Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea)
Unterordnung: Verophasmatodea
Familie: Phasmatidae
Unterfamilie: Eurycanthinae
Gattung: Dryococelus
Art: Baumhummer
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Dryococelus
Gurney, 1947
Wissenschaftlicher Name der Art
Dryococelus australis
(Montrouzier, 1855)

Der Baumhummer (Dryococelus australis) ist ein Insekt aus der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea) und der einzige Vertreter der Gattung Dryococelus.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Baumhummer wird etwa 100 bis 120 Millimeter lang und hat als erwachsenes Tier eine dunkle, rotbraune bis schwarze Farbe. Als Jungtier ist er, wahrscheinlich der besseren Tarnung wegen, grün. Die weiblichen Tiere werden etwas größer als die männlichen. Das Abdomen der Weibchen endet einem schnabelförmigen Legestachel (Ovipositor)

Lebensraum

Ursprünglich fand man den Baumhummer auf der gesamten Lord-Howe-Insel, 580 Kilometer östlich von Australien. Heute kommt der Baumhummer wild nur auf Ball’s Pyramid vor, einer kleinen Felsinsel 23 Kilometer südöstlich der Lord-Howe-Insel. Dort lebt die letzte bekannte Population mit weniger als 30 Tieren auf einem Areal von 6 m x 30 m, auf dem ein kleiner Teebaum (Melaleuca howeana) wächst.

Systematik

Im Jahr 1855 beschrieb Montrouzier die Gattung Karabidion mit den neuen Arten Karabidion micranthum und Karabidion australe, dem Baumhummer. Außerdem überstellte er die schon 1835 von Boisduval beschriebene Eurycantha horrida in diese Gattung. Sämtliche Arten wurden schon 1859 von Westwood in die ältere Gattung Eurycantha überführt, wodurch Karabidion synonymisiert wurde. Kirby beschrieb 1904 den Baumhummer fälschlich erneut. Er stellte ihn in die Gattung Eubulides, welche heute zur Familie der Heteropterygidae gerechnet wird und nannte ihn Eubulides spuria. Der gültige Gattungsname Dryococelus geht auf Gurney zurück, welcher 1947 dies monotypische Gattung aufstellte.[1]

Bedeutung, Geschichte, Kultur

Seit etwa 1920 galt der Baumhummer als ausgestorben, bis 24 Exemplare 2001 von einem australischen Forscherteam auf Ball’s Pyramid gefunden wurden. In seinem bisherigen Lebensraum auf der Lord-Howe-Insel wurde er von Ratten vernichtet, die sich dort 1918 von einem gesunkenen Schiff an Land retteten.

Im Jahr 2003 entnahm Stephen J. Fellenberg der Population zwei Pärchen und startete ein Zuchtprogramm, um eine genügend große Population zu erhalten und den Baumhummer wieder auf der Lord-Howe-Insel auszuwildern, sobald diese von den Ratten befreit ist. Das soll durch großflächigen Gifteinsatz geschehen. Dieses Zuchtprogramm ist sehr erfolgreich. Schon 2005 gab es in Gefangenschaft wieder mehr als hundert Baumhummer.

Quellen

  1. www.phasmida.speciesfile.org - Taxonomische Datenbank der Gespenstschrecken

Weblinks


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