Dschabal asch-Schaich

Dschabal asch-Schaich
Hermon
Höhe 2.814 m
Lage Israel/Libanon/Syrien
Gebirge Hermongebirge
Geographische Lage 33° 24′ 51″ N, 35° 51′ 26″ O33.41416666666735.8572222222222814Koordinaten: 33° 24′ 51″ N, 35° 51′ 26″ O
Hermon (Libanon)
DEC
Hermon
Gestein Kalk

Der Hermon (hebr.: הר חרמון „Har Chermon“) ist ein 2814 m hoher Berg im Nahen Osten im Grenzbereich zwischen Libanon, Syrien und Israel. Im Arabischen wird der Berg als Dschabal asch-Schaich (‏جبل الشيخ‎) bezeichnet.

Die Bezeichnung Kleiner Hermon wird gelegentlich für den östlich der Stadt Afula am Südrand der Jesreelebene liegenden Giw'at haMore (arabisch Dschabal ad-Dahi) verwendet. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine etwas über 500 Meter über dem Meeresspiegel hohe Erhebung, die außer dem Namen keine Verbindung zum Hermon hat.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Angaben

Das Hermongebirge erstreckt sich entlang der syrisch-libanesischen Grenze über 25 Kilometer in einer Ausrichtung Südwest-Nordost. Im Süden endet das Gebirge auf den von Israel annektierten Golanhöhen. Im Nordosten schließen sich die Berge des Antilibanon an das Gebirge an.

Durch seine Höhe sammelt der Hermon an seiner Westflanke erhebliche Niederschläge, die verschiedene Quellen speisen. An der Süd- bzw. Westseite entspringen auch die drei Jordanquellen Hazbani, Dan und Banyas (auch Hermonfluss genannt). Aufgebaut ist der Berg meist aus Kalkstein und dazwischen vulkanischen Gesteinen.

Berg Hermon und Breihat Ram
Berg Hermon

Durch seine Höhe von 2814 Metern über dem Meeresspiegel dominiert der Hermon mit seinen drei Gipfeln die umgebenden Landschaften. Über 1800 m ist der Berg mehrere Monate im Jahr schneebedeckt, weswegen er auch als Berg des Greises bzw. Berg des Schnees gilt.

Biblische Bezüge

Nach den Angaben in 5. Mose 3,9 hatte wurde der Hermon in alttestamentlicher Zeit von den Sidoniern Sirjon und von den Amoritern Senir genannt. Der Berg bildete die Nordgrenze des Reiches Israel; nach der Darstellung des 1. Chronikbuches wohnte „der halbe Stamm Manasse ... im Lande ... bis zum Berg Hermon“ (5,23). Bei der Beschreibung der durch Israel eroberten Gebiete taucht der Berg ebenfalls mehrfach auf (Josua 11,17; 12,1; 13,5). Im Richterbuch findet sich zudem ein Hinweis darauf, dass es auf dem Hermon heidnische Kulte der Kanaanäer gab; der Berg wird dort als Baal-Hermon bezeichnet (3,3).

Im Neuen Testament spielt der Hermon nur indirekt eine Rolle. Nach Darstellung der Evangelien hielt sich Jesus in Caesarea Philippi am Fuß des Berges auf (Markus 8,27ff. und Parallelstellen).

Gelegentlich wird der Hermon auch für den Ort der Verklärung Jesu gehalten (vgl. z.B. Matthäus 17,1-13). Die Tradition geht aber überwiegend davon aus, dass es sich beim Berg der Verklärung um den Berg Tabor am Ostrand der Jesreelebene gehandelt hat.

Bedeutung

Bis zum Sechstagekrieg 1967 gehörten die südwestlichen Hänge des Hermons zu Syrien; am 10. Juni 1967 wurden diese Gebiete zusammen mit dem Golan von Israel erobert und am 14. Dezember 1981 annektiert. Für Israel, dessen international anerkannte Grenze am Fuß des Berges verläuft, ist der Berg von erheblicher strategischer Bedeutung. Er dient v.a. als Beobachtungsposten des israelischen Militärgeheimdienstes Aman auf weite Gebiete Westsyriens. Im Bereich des Gipfels befinden sich daher verschiedene Einrichtungen der israelischen Armee. Dicht unterhalb des Gipfels befindet sich mit der Basis „Hermon Hotel“ der höchstgelegene Stützpunkt, der von (österreichischen) UN-Soldaten im Rahmen der Operation UNDOF (United Nations Disengagement Observer Force) besetzt ist.

Auch die zivile Nutzung spielt eine erhebliche Rolle. Israel bezieht einen großen Teil seines Trinkwassers über den Jordan aus der Umgebung des Berges und möchte die Kontrolle über diese Quellen nicht verlieren. Das Wasser versorgt eine vergleichsweise reiche Vegetation und wird in der Landwirtschaft genutzt, z.B. für den Weinbau.

Die regelmäßigen Schneefälle im Winter sind darüber hinaus eine wichtige touristische Attraktion. Die Schneedecke erlaubt in höheren Bereichen sogar Abfahrten mit Skiern. Daher konnte um die israelische Siedlung Newe Atiw auf dem Golan ein kleines Wintersportgebiet – das einzige Israels – eingerichtet werden.

Siehe auch

Weblinks


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