Duarenus

Duarenus

Franciscus Duarenus (eigentlich: Duarein, latinisiert: Franciscus Duarenus, auch: François Douaren) (* 1509 bei Saint-Brieuc; † 23. Juli 1559 in Bourges) war ein französischer Rechtsgelehrter und Professor an der Universität von Bourges.

Leben

Der Sohn des Richters Johann Duarenus, absolvierte ein Studium an der Universität Paris unter Guillaume Budé und in Bourges arbeitete Douaren als Advokat für das Parlement von Paris. 1538 wurde er nach Bourges berufen. Nach einem heftigen Disput mit Baro legte er sein Amt nieder und kehrte erst 1551 nach Baro’s Tode dorthin zurück.

Wie seine Landsleute Jacques Cujas, François Hotman and Hugues Doneau, die auch unter dem Stichwort der "Eleganten Juristen" bekannt wurden, gilt Douaren als einer der führenden Repräsentanten der juristisch-humanistischen Denkschule bezüglich des römischen Rechts in Europa. Diese Rechtsprofessoren aus dem 16. Jahrhundert lehnten sich an die philologischen Methoden italienischer Humanisten zu Gesetzestexten an. Es war ihr Ziel, ein geschichtlich besseres Verständnis für das römische „Corpus Iuris Civilis“ (römisches Zivilrecht) herbeizuführen.

Neben zahlreichen Kommentaren zum Corpus schrieb Douaren 1544 einen maßgeblichen Kommentar zum römischen Schuldrecht, den „Commentarius de pactis“, der die modernen Theorien zum Schuldrecht nachhaltig beeinflusste. Sein 1544 begonnenes Studienprogramm „De ratione docendi discendique iuris epistola“ war das erste Unterfangen französischer Humanisten, gallisches Recht („mos gallicus“) auszubilden. Die Kerninhalte - Sprachenstudien, Einführungskurse zum Justinianischen Recht, methodische Annäherung an das Corpus - wurden von den meisten europäischen Rechtsfakultäten übernommen.

Literatur

  • Wilfrid Vogt: Franciscus Duarenus, 1509–1559 — Sein didaktisches Reformprogramm und seine Bedeutung für die Entwicklung der Zivilrechtsdogmatik. Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1971 (Dissertation über Douaren's Leben und Werk)
  • Jochen Otto: „Duaren, François“. In: Michael Stolleis (Hrsg.): Juristen: ein biographisches Lexikon; von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. 2. Auflage. Beck, München 2001, ISBN 3-406-45957-9, S. 186.
  • D. Francisci Duareni I. C. celeberrimi omnia quae quidem hactenus edita fuerunt opera, Frankfurt 1592
  • Eintrag in Zedlers Universallexikon, Band 7, Blatt 788.

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