Dudley Mush Morton

Dudley Mush Morton
Dudley Mush Morton
USS Wahoo (SS-238)

Dudley Walker Morton (* 17. Juli 1907 in Owensboro, Kentucky; † 11. Oktober 1943 in der La-Perouse-Straße (zwischen Ochotskischem und Japanischem Meer bzw. zwischen Sachalin und Hokkaido) war ein US-amerikanischer U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg.

Dudley Mush Morten machte 1930 seinen Abschluss an der United States Naval Academy. Vor dem 2. Weltkrieg diente er auf dem Flugzeugträger USS Saratoga (CV-3), dem schweren Kreuzer USS Chicago (CA-29), der USS Canopus (AS-9), dem Zerstörer USS Fairfax (DD-93) und den U-Booten USS R-5 (SS-82) und USS S-37 (SS-142).

Er wurde am 15. Oktober 1942 zum Commander befördert und erhielt am 13. Dezember desselben Jahres mit dem U-Boot USS Wahoo (SS-238) sein erstes Kommando.

Nachdem das Boot am 16. Januar 1943 aus Brisbane ausgelaufen war, war am 24. Januar sein erster Abschuss ein japanischer Zerstörer vor der Nordküste Neuguineas, der allerdings wieder gehoben und seetüchtig gemacht werden konnte. Insgesamt wurden auf der ersten Feindfahrt unter Mortons Kommando 3 Schiffe mit zusammen 11.300 BRT versenkt und mehrere Einheiten beschädigt.

U.a. versenkte die Wahoo am 26. Januar 1943 den japanischen Truppentransporter Buyo Maru mit Torpedos. Nach dem anschließenden Auftauchen befahl Morton, die Überlebenden und die Rettungsboote mit dem 102 mm Bordgeschütz, der 20 mm Flak und Handfeuerwaffen zu massakrieren. Über eine Stunde lang wurden die Schiffbrüchigen beschossen. Morton war sich offensichtlich keiner Schuld bewusst und versuchte nicht das Kriegsverbrechen zu verschleiern, sondern dokumentierte den Vorgang ordnungsgemäß im Logbuch.

Die erste Feindfahrt wurde in Pearl Harbor abgeschlossen, wo Morton und seine Besatzung begeistert empfangen und als Helden gefeiert wurden. Konteradmiral Charles A. Lockwood, der Oberbefehlshaber der US-U-Boote im Pazifik, bezeichnete die Wahoo als "Ein-Boot-Wolfsrudel". (siehe: Wolfsrudeltaktik) Morton wurde zum Star der US-Medien und alle Einzelheiten des Einsatzes, bis auf das Massaker, veröffentlicht, was höchst ungewöhnlich war, da U-Boot-Einsätze normalerweise streng geheim waren. Für seine Leistungen wurde Morton das Navy Cross verliehen.

Die zweite Feindfahrt führte danach in das Gelbe Meer, wo Mortons Boot Mitte März 1943 eintraf. Hier wurden ohne nennenswerte Gegenwehr mehrere Schiffe mit zusammen 20.000 BRT versenkt. Mortons zweite Feindfahrt mit der Wahoo endete im April in Midway.

Ende April 1943 wurde die Wahoo zu den südlich Kurilen zur dritten Feindfahrt unter Mortons Kommando beordert. Ziel war ein aufgeklärter japanischer Flottenverband, der allerdings verpasst wurde. Alternativ wurde ein großer Seeflugzeugtender angegriffen, aber nicht versenkt. Weitere Frachter wurden angegriffen und teilweise versenkt. Versagende Torpedos verringerten die Erfolge, was Morton nach dem Eintreffen in Pearl Habour am 21. Mai Lockwood gegenüber vehement bemängelte.

Weitere Fahrten mit mäßigem Erfolg in das Gelbe Meer folgten.

Die Wahoo wurde am 11. Oktober 1943 in der La Perouse Strait von einem japanischen U-Jagd-Flugzeug mit Wasserbomben versenkt und die gesamte Besatzung einschließlich Morton getötet.

Morton werden insgesamt 19 Versenkungen mit zusammen 55.000 BRT zugeschrieben.

Im Gegensatz zu dem deutschen Kommandanten von U 852 Heinz-Wilhelm Eck, der nach dem Krieg für die Erschießung von Schiffbrüchigen zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, war die Ermordung der japanischen Schiffbrüchigen niemals Anlass für einen Prozess oder offizielle Kritik an der Person Dudley Mortons. Im Gegenteil ist er bis heute eine Symbolfigur der United States Navy. Der Zerstörer USS Morton (DD-948) trägt seinen Namen.

Literatur

  • Peter Padfield: Der U-Boot-Krieg 1939-1945, Ullstein Taschenbuchverlag, München, 2000, ISBN 3-548-24766-0

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