Duff Cooper

Duff Cooper

Alfred Duff Cooper, 1. Viscount Norwich, GCMG, DSO, PC (* 22. Februar 1890; † 1. Januar 1954), war ein britischer Politiker, Diplomat und Autor. Nach ihm wurde der Duff-Cooper-Preis, ein bedeutender britischer Literaturpreis benannt.

Inhaltsverzeichnis

Jugend und Ausbildung

Cooper wurde als jüngstes von vier Kindern des angesehenen Arztes Sir Alfred Cooper und Lady Agnes Duff, der Schwester von Alexander Duff, 1. Herzog von Fife, geboren. Der junge Cooper erfuhr die traditionelle Erziehung eines Sprösslings der englischen Oberschicht. So besuchte er Eton College und das New College an der Universität Oxford und wurde früh in die „bessere Gesellschaft“ von London eingeführt.

Während seiner Zeit in Oxford eröffnete ihm die Freundschaft zu John Henry Montagu Manners, 9. Herzog von Rutland den Zugang zum Kreis der Coteries, einer Gruppe von jungen Aristokraten und Intellektuellen, zu denen u.a. Raymond Asquith, der Sohn des Premierministers Herbert Henry Asquith, zählte.

Cooper erwarb sich zu dieser Zeit aufgrund seiner Eloquenz und Kunstfertigkeit als Dichter den Ruf, einer der kommenden Literaten des Landes zu sein. Seine Zugetanheit zu Alkohol, Glücksspiel und seine häufig wechselnden Damenbekanntschaften brachten ihn zudem die Reputation eines Draufgängers und Salonlöwen. Darüber hinaus knüpfte er in seinen Studentenjahren erste Kontakte zu Figuren der politischen Bühne wie Winston Churchill, Reginald McKenna oder Andrew Bonar Law.

Militärdienst und Ehe

Nach dem Abschluss seines Studiums trat Cooper in den Auswärtigen Dienst ein. Während des Ersten Weltkrieges verblieb er zunächst auf seiner Position als Diplomat. 1917 schloss er sich den Grenadier Guards an und nahm hoch dekoriert an den militärischen Kampagnen an der Westfront des Jahres 1918 teil.

1919 heiratete er Lady Diana Manners, die Schwester seines Freundes John Manners. Die Ehe war geprägt von der Untreue der Eheleute. So soll Cooper Affären mit Daisy Fellowes, der Erbin des Singer-Nähmaschinen-Konzerns, und der französischen Schriftstellerin Louise Leveque de Vilmorin gehabt haben.

Politische Karriere

Nach seiner Rückkehr in den Auswärtigen Dienst diente Cooper als Chefprivatsekretär von zwei Ministern. Dementsprechend spielte er eine bedeutsame Rolle in den Auseinandersetzungen mit der Türkei und mit Ägypten in den frühen 1920er Jahren. 1924 wurde er als Abgeordneter für die Konservative Partei ins Unterhaus gewählt. Dort tat Cooper sich als begabter Redner und als treuer Gefolgsmann des konservativen Premierministers Stanley Baldwin und von Winston Churchill, der damals als Schatzkanzler amtierte, hervor. Cooper selbst wurde Finanz-Staatssekretär im Kriegsministerium. Bei den Unterhauswahlen 1929, bei denen die konservative Regierung ihre Parlamentsmehrheit verlor, büßte auch er seinen Parlamentssitz ein.

Nach dem Verlust seines Mandats betätigte Cooper sich als Schriftsteller, er veröffentlichte u.a. eine von den Kritikern vielgelobte kurze Biografie über den französischen Diplomaten Talleyrand (1932). 1931 kehrte er nach einer Nachwahl ins Parlament zurück und wurde auch wieder Finanz-Staatssekretär im Kriegsministerium. Drei Jahre später wechselte er auf den entsprechenden Posten im Finanzministerium.

1935 wurde er als Kriegsminister ins Kabinett aufgenommen. 1937 stieg er zum First Lord of the Admiralty (Marineminister) auf. Zur selben Zeit veröffentlichte er eine Biografie über den britischen Oberbefehlshaber des Britischen Expeditionskorps (BEF) im Ersten Weltkrieg, Douglas Haig, 1. Earl Haig. Als bekanntester und pronociertester regierungsinterner Kritiker der Appeasement-Politik des Premierministers Arthur Neville Chamberlain gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschen Reich, verließ Cooper im Herbst 1938 das Kabinett aus Protest gegen das Münchner Abkommen.

Im Mai 1940 tat er sich in der Parlamentsdebatte hervor, die zum Sturz Chamberlains führte. Als Informationsminister diente er, bis zu seiner Ablösung durch Brendan Bracken, ein Jahr der Propaganda im Kriegskabinett Winston Churchills und wurde dann Chancellor of the Duchy of Lancaster. Ab 1943 fungierte er als Kontaktmann zu de Gaulles französischer Exilregierung. 1944 wurde Cooper britischer Botschafter in Paris. 1947 trat er von diesem Amt zurück, wurde zum Ritter geschlagen und widmete sich hauptsächlich seinen literarischen Arbeiten.

Späte Jahre

1952 wurde Cooper in Anerkennung seiner literarischen und politischen Verdienste zum Viscount Norwich erhoben. Seine Frau lehnte es ab, den Titel Viscountess Norwich zu führen, weil dieser sich wie Porridge anhöre. Sie gab in einer Zeitungsanzeige bekannt, dass sie weiter als Lady Diana Cooper angesprochen werden wolle.

Im folgenden Jahr schrieb er seine Autobiografie. 1954 verstarb Cooper im Alter von 63 Jahren.

Coopers Sohn John Julius Norwich wurde als Fernsehmoderator und Autor bekannt.

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