- Duftstoffe
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Ein Duftstoff ist ein den Geruchssinn anregender, chemischer Stoff, der bei Tieren der Kommunikation dient. Bei Pflanzen dienen Duftstoffe sowohl der Anlockung von Insekten zur Verbreitung von Pollen, Samen oder Sporen als auch zur Abschreckung (vergl.: Stinkdrüse).
Inhaltsverzeichnis
Tierische Duftstoffe
Viele Tiere besitzen Duftdrüsen, die (zumindest für bestimmte Tiere) angenehm riechen; bekannt ist zum Beispiel das Moschus.
Die Tiere benutzen ihren Duftstoff beispielsweise, um ihr Revier zu markieren (Duftmarken) oder Artgenossen Botschaften mitzuteilen (Verständigung der Artgenossen). So markieren Ameisen ihre Straßen mit Ameisensäure.
Für die Anlockung der Sexualpartner verspritzen beispielsweise empfängnisbereite weibliche Tiere Urin, um den männlichen Artgenossen zu signalisieren, dass sie gedeckt werden können. Auch locken einige Schmetterlingsarten ihre Partner über viele Kilometer hinweg mit Duftstoffen an.
Duftstoffe können zudem zur Erregung des Geschlechtspartners dienen. Duftdrüsen sind bei Säugermännchen besonders während der Brunst stark entwickelt (Vorhautdrüse des Bibers oder dem Moschusbeutel des Moschustiers). Der Biber verspritzt so genanntes "Bibergeil", um Artgenossen anzulocken. Dieser Duftstoff wird/wurde von Jägern bei der Jagd von Bibern gerne eingesetzt, da er sehr hohe Fangquoten garantierte.
Zur Abschreckung gegenüber Feinden nutzen beispielsweise Stinktiere Stinkdrüsensekret.
Pflanzliche Duftstoffe
Pflanzen besitzen Duftstoffe, um Insekten anzulocken oder Fressfeinde abzuschrecken. Süße Düfte werden meist als Lockmittel verwendet, übelriechende zur Abwehr.
Synthetische Duftstoffe
Werden oft in Parfüms, Duftkerzen, Raumdüften bzw. -sprays etc. eingesetzt. In diesen Produkten werden neben natürlichen auch naturidentische Duftstoffe (Riechstoffe), z. B. Zimtaldehyd oder Cumarin, verwendet, da der Bedarf den Nachschub aus natürlichen Quellen übersteigt. Weiterhin werden auch Duftstoffe verwendet, die in der Natur nicht vorkommen, z. B. Benzylidenheptanal (Amylzimtaldehyd).
Duftstoffe können bei empfindlichen Personen Allergien auslösen; dies hängt - entgegen landläufiger Meinung - nicht von der Herkunft (natürlich bzw. synthetisch), sondern von der chemischen Struktur ab.
Duftstoffe beim Menschen
Der Mensch nutzt, ähnlich dem Tier, eigene Duftstoffe (Pheromone) zur sexuellen Lockung und Werbung, auch sind verschiedene Duftstoffe in der Reinigungs- und Waschmittelindustrie zentrale Bestandteile der Produkte.
Siehe auch
Pheromone, Parfum, Riechstoff, Ätherisches Öl
Weblinks
- WDR: Quarks Die Welt der Düfte (pdf)
- www.wissenschaft.de: Warum in der Welt der Düfte eins plus eins nicht immer zwei ergibt - Neue Studie der Nobelpreisträgerin Buck: Duftkombinationen aktivieren andere Gehirnzellen als Einzelnoten (Science, Bd. 311, S. 1477)
- www.wissenschaft.de: Der Duft des Glücks - Forscher entdecken universal wirksame Duftstoffe mit Entspannungswirkung (New Scientist, 21. Oktober 2006, S. 14)
- Umweltprobleme durch Duftstoffe
- Umweltbundesamt: Duftstoffe - Betörend mit möglichen Nebenwirkungen - Umweltbundesamt informiert über Raumbeduftung und gibt Empfehlungen, um die Gesundheit zu schonen
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