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Eintracht Duisburg 1848 ist einer der ältesten Sportvereine in Deutschland. Der Verein, dem etwa 1500 Mitglieder angehören, bietet die Sportarten Leichtathletik, Handball, Tischtennis, Fußball, Turnen, Badminton, Fechten, Radsport und Tennis an.
Inhaltsverzeichnis
Stammbaum
Eintracht Duisburg ist das Produkt einer komplexen Fusionsgeschichte. Die wichtigsten Vorgängervereine sind die Duisburger Turngemeinde für Erwachsene von 1848, aus der der Duisburger Spielverein entstand, und der TuS Duisburg 48/99. Beide fusionierten am 24. Juli 1964 zum heutigen Verein.
Duisburger Spielverein
Der Duisburger Spielverein (Duisburger SpV) ist einer der erfolgreichsten Vereine des frühen westdeutschen Fußballs. Er wurde im Jahre 1900 gegründet, als die zu diesem Zeitpunkt sieben Jahre alte Fußballabteilung der Duisburger Turngemeinde für Erwachsene von 1848 auf Initiative des späteren DFB-Präsidenten Gottfried Hinze aus dem Gesamtverein austrat.
Bereits 1904 stand der DSV im Halbfinale um die zum zweiten Mal ausgetragene Deutsche Meisterschaft (2:3 n.V. gegen den VfB Leipzig). Nach fünf weiteren Endrundenteilnahmen erreichten die Duisburger 1913 ihr einziges Endspiel, das sie ebenfalls gegen die Leipziger 1:3 verloren. Insgesamt spielten sie bis 1927 elf Mal um die Meisterschaft mit. Sechs weitere Male schied der Spielverein in der Westdeutschen Endrunde aus.
Von 1927 an spielte der DSV zwei Jahrzehnte lang überregional keine Rolle. Erst mit dem Aufstieg in die Oberliga West zur Saison 1949/50 machte der Spielverein wieder auf sich aufmerksam. Nach dem Abstieg 1951 in die 2. Liga West kehrten die Duisburger 1954 in die höchste Spielklasse zurück, der sie bis 1962 angehörten. Als West-Vizemeister hinter Borussia Dortmund nahmen sie 1957 ein letztes Mal an der Meisterschafts-Endrunde teil. Trotz des Abstiegs 1962 wurde der Verein 1963 in die neue Regionalliga West aufgenommen. Ein Jahr später fand die Fusion statt.
Der DSV spielte von 1905 bis 1914 im Grunewaldstadion, seitdem im Duisburger Stadion, an dessen Stelle heute die MSV-Arena steht.
Der Rest der Duisburger Turngemeinde fusionierte im März 1921 mit dem 1912 als SV Borussia Friemersheim gegründeten SV Borussia 1912 Rheinhausen zur Vereinigten Duisburger TV 1848 und SV Borussia Duisburg, kurz Turn-Borussia Duisburg.
Der DSV ist nicht zu verwechseln mit dem heutigen DSV 1900, der 1900 als DSC 1900 gegründet wurde und erst 1969 seinen jetzigen Namen erhielt.
Nationalspieler des DSV
- Lothar Budzinski-Kreth, 1 Länderspiel 1910
- Christian Schilling, 2 Länderspiele 1910
- Walter Fischer, 5 Länderspiele 1911-14
- Hans Gruber, 1 Länderspiel 1929
- Wilhelm Straßburger, 2 Länderspiele 1930
Erfolge des DSV
- 10 x Westdeutscher Meister: 1904, 1905, 1908, 1910, 1913, 1914, 1921, 1924, 1925, 1927
TuS Duisburg 48/99
Der andere Ursprungsklub von Eintracht Duisburg wurde 1899 als Duisburger FK 1899 gegründet. 1903 fusionierte der Verein mit dem SV Viktoria 1893 zum Duisburger SV Viktoria 1899. Im August 1921 schloss sich die erst fünf Monate alte Turn-Borussia Duisburg an.
Nur zwei Jahre später musste der so entstandene Duisburger TSV 1848 im Zuge der Reinlichen Scheidung wieder getrennt werden. Die Turner bildeten den Duisburger TV 1848, die Ballsportler den Duisburger TSV 1899. 1938 wurden beide Vereine vom nationalsozialistischen Fachamt Fußball wieder zum TuS Duisburg 48/99 vereint.
Dieser Verein sowie zuvor der TSV 1899 löste als Gauligist den Spielverein als Duisburger Nummer Eins ab. Mit Ausnahme der Saison 1935/36 spielten die Fußballer bis zu deren Ende in der Gauliga. Nach dem Krieg ließen sie sich wieder vom Spielverein abhängen, der allerdings ebenfalls längst im Schatten des in der Nachkriegszeit aufkommenden MSV Duisburg stand. In der Oberliga spielten die 48/99er nie und in der ersten Regionalligasaison stiegen sie ab. Danach bildeten sie umgehend mit dem Spielverein die Eintracht Duisburg.
Nationalspieler des TuS
- Heinz Ludewig, 1 Länderspiel 1914 für Viktoria
- Hermann Flick, 1 Länderspiele 1929 für Duisburg 99
- Willy Busch, 13 Länderspiele 1933-36 für Duisburg 99
- Walter Günther, 4 Länderspiele 1935-37 für Duisburg 99 und Duisburg 48/99
- Friedel Holz, 1 Länderspiel 1938 für Duisburg 48/99
- Hans Biallas, 3 Länderspiele 1938/39 für Duisburg 48/99
Weitere Entwicklung der Fußballabteilung
Auch mit gebündelten Kräften konnten sich die Duisburger nicht lange in der Zweitklassigkeit halten. Nach zwei elften Plätzen stieg die Eintracht 1967 als Tabellenletzter ab. Dem umgehenden Wiederaufstieg folgte 1969 der erneute Abstieg. Bis 1976 spielten die Duisburger in der Amateurliga Niederrhein. Mittlerweile spielt der Verein in der Kreisliga B.
Bekannte Spieler
Ligazugehörigkeit
- Regionalliga West: 1964/65-66/67, 68/69
- Amateurliga Niederrhein: 1974-75-1975/76
- (als Kriegs-SG:) Gauliga Niederrhein: 1943/44-1944/45 mit der Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft 1944
Fechten
Die Fechtmannschaft von Eintracht Duisburg konnte im Herrenflorett 1983 und 1984 den Deutschlandpokal erringen, 1986 und 1990 wurde man Zweiter und 1985 Dritter. Mit der Damenflorettmannschaft konnte man 1989 den dritten Platz erreichen. Mit Peter Kuhn hatte der Verein Ende der 1970er Jahre einen Fechter der Spitzenklasse, der mehrfach die ersten Plätze bei den Deutschen Meisterschaften im Friesenkampf erreichte, darunter auch eine deutsche Meisterschaft. Auch die Juniorenmannschaften waren in den 70er Jahren in dieser Disziplin erstklassig und holten mehrfach Deutsche Meistertitel in der Mannschaft und im Einzel.
Siehe auch Duisburger Fecht-Klub
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