Durio zibethinus

Durio zibethinus
Durian
Durianbaum (Durio zibethinus)

Durianbaum (Durio zibethinus)

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Wollbaumgewächse (Bombacaceae)
Unterfamilie: Helicteroideae
Gattung: Durianbäume (Durio)
Art: Durian
Wissenschaftlicher Name
Durio zibethinus
Murr.

Durian ist die stachelige Frucht des Durian- oder Zibetbaumes (Durio zibethinus), deren Name vom malaiischen Wort „duri“, das Stachel oder Dorn bedeutet, abgeleitet wird.[1] Sie wird häufig auch als Stink- oder Käsefrucht bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Der Baum

Der Zibetbaum, ursprünglich in Indonesien und Malaysia beheimatet, wird inzwischen überall in Südostasien kultiviert. Man findet ihn in Thailand, auf den Philippinen und sogar in Queensland in Australien. Haupthandelszentrum für Durians ist Singapur.

Der Baum erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 40 Metern; er trägt Blätter, die an der Unterseite goldgelb oder silbern sind. Die Blüten sind hellgelb und öffnen sich für weniger als 24 Stunden.

Die Durianfrucht

Durians (thail. „thurian“) auf einem Markt in Thailand

Die Frucht ist etwa kokosnuss- bis kopfgroß, von gelb- bis graugrüner Farbe und trägt etwa einen Zentimeter lange, holzigharte Stacheln. Das Fruchtinnere ist in vier bis sechs Segmente geteilt, jedes Segment enthält wieder bis zu sechs Samen, die vom Fruchtfleisch (eigentlich Samenmantel) umhüllt sind. Das Fruchtfleisch ist klebrig und die Frucht weist einen dicken Kern auf. Frisch vom Baum ist die Frucht wohlriechend und -schmeckend. Geschmack und Konsistenz erinnern dann etwas an einen gehaltvollen, festeren Vanillepudding. Innerhalb weniger Tage nach der Ernte entwickelt die Durian allerdings einen für die meisten Nichteinheimischen unerträglichen Geruch und Geschmack, der an faule Eier oder Terpentin erinnert.

Konsum und Verarbeitung

Das Fruchtfleisch der Durian umhüllt die Kerne – es wird auch portionsweise verkauft
Eine Durian wird gerade geöffnet. Man beachte den Handschuh, ohne den die Arbeit recht schmerzhaft werden kann. Die zum Vorschein kommende gelbe Kugel ist das Fruchtfleisch.

Die Früchte, die in Europa nur sehr selten frisch angeboten werden, werden zum Verzehr an den Nähten geöffnet. Der Kern mit dem Fruchtfleisch wird aus der Frucht geholt und das Fruchtfleisch verzehrt. Die letzten Reste des Fruchtfleisches werden dann mit der Zunge „abgeschält“, einschließlich der den Kern umgebenden Haut. Die Früchte sollten bei Kauf unversehrt sein, da die Frucht sich bei Überreife von selbst öffnet und der Geschmack dann leidet. In Singapur werden nach dem Genuss von Durian häufig Mangostanfrüchte verzehrt, da sie helfen sollen, die etwas schwer verdaulichen Durian besser zu verdauen.

Neben dem Rohverzehr dienen Durianfrüchte zur Herstellung von Marmelade, Kuchen, Speiseeis, Fruchtsaft und Currygerichten. Die Samen können geröstet ebenfalls verzehrt werden.

Mancherorts wird vor dem Genuss von Alkohol zusammen mit Durian gewarnt. Mehrere medizinische Untersuchungen zu dieser Frage brachten bisher kein eindeutiges Ergebnis, legen aber den Schluss nahe, dass keine schädigende Wechselwirkung zu erwarten ist.

Allerdings ist in vielen Regionen die Meinung weit verbreitet, ein übermäßiger Verzehr dieser Frucht könne zu Durchfall, Fieber oder Erbrechen und Übelkeit führen.

Verwendung in der Heilkunst

In der Volksmedizin werden die Blätter, Früchte, Rinde und Wurzeln bei Fieber und Gelbsucht verwendet.

Durian im Hotel und in Verkehrsmitteln

Durian-Verbotszeichen in einem Hotel
No durians – Ein Verbotsschild in der Metro von Singapur

Aufgrund der Geruchsbelästigung ist die Mitnahme von Durianfrüchten in Hotels oder Flugzeugen meist nicht gestattet. Setzt sich der Geruch erst einmal fest, ist es schwierig, ihn wieder loszuwerden. Deshalb ist es in Hotels üblich, bei Verstoß gegen das Durian-Verbot das Zimmer für eine weitere Woche zahlen zu müssen. In Singapur ist auch das Mitführen von Durians in der MRT (U-Bahn) untersagt, worauf entsprechende Schilder hinweisen; auf eine Strafe wird allerdings verzichtet.

Diverses

„Eine Durian am Stiel ist eine formidable Schlagwaffe nach Art des friesischen Morgensterns. In Thailand richtet sich die Strafe für ihren Einsatz nach der Anzahl der durch die Noppen zugefügten Wunden.“

Roland Hanewald: Essbare Früchte Asiens. Reise Know-How Verlag, ISBN 3-89416-771-8

Literatur

  • Brigitte Kranz: Das große Buch der Früchte: exotische und einheimische Arten. Südwest-Verlag, München 1981. ISBN 3-517-00732-3.
  • Nadja Biedinger: Die Welt der Tropenpflanzen. DuMont, Köln 2000. ISBN 3-7701-5294-8.
  • Roland Hanewald: Essbare Früchte Asiens. Reise Know-How, Bielefeld. ISBN 3-89416-771-8.
  • Rolf Blancke: Farbatlas exotische Früchte: Obst und Gemüse der Tropen und Subtropen. Stuttgart: Ulmer 2000, ISBN 3-8001-3520-5.
  • Wilhelm Lötschert und Gerhard Beese: Pflanzen der Tropen: 323 Zier- und Nutzpflanzen. 4. überarbeitete Auflage. BLV, München 1992. ISBN 3-405-14448-5. Bestimmungsbuch, das mit guten Fotos über die exotischen Früchte auf dem einheimischen Markt aufklären hilft.
  • Christa Weil: Cuisine Fatale: ein Potpourri aus der internationalen Extremküche. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 3-54836-923-5. Buch über kuriose Speisen mit Informationen zum kulturellen Hintergrund und mit besonderem Fokus auf die Besonderheiten beim Versuch des Verzehrs.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael J. Brown Durio – A Bibliographic Review. International Plant Genetic Resources Institute, 1997, S. 2 ISBN 92-9043-318-3


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