Dybbøl Skanser

Dybbøl Skanser
Erstürmung der Düppeler Schanzen
Teil von: Deutsch-Dänischer Krieg
Gemälde der Schlacht
Gemälde der Schlacht
Datum 18. April 1864
Ort Düppel westlich Sonderburg
Ausgang Deutscher Sieg
Konfliktparteien
Befehlshaber
Prinz Friedrich Karl George Daniel Gerlach
Truppenstärke
37.000 Mann 11.000 Mann
Verluste
1.201 Gefallene und Verwundete 3.600 Tote
554 Verwundete
3.534 Gefangene
Plan der Düppeler Schanzen 1864.

Die Düppeler Schanzen (dänisch Dybbøl Banker) sicherten den Brückenkopf am Übergang zur Insel Alsen und zu der Stadt Sonderburg. Sie sind der Schauplatz der Entscheidungsschlacht im Deutsch-Dänischen Krieg vom 18. April 1864 in der Nähe von Sønderborg (Sonderburg, Nordschleswig) in Dänemark. Diese Schlacht heißt in Bezug auf die siegreichen preußischen Truppen allgemein Erstürmung der Düppeler Schanzen, dänisch hingegen Slaget ved Dybbøl oder Kampene ved Dybbøl.

Die Dybbøl Banke ist gleichzeitig eines der wichtigsten nationalen Symbole Dänemarks und beherbergt heute eine Gedenkstätte und Museum: Historiecenter Dybbøl Banke.

Dänemark setzte 11.000 Mann ein und erlitt hier eine schwere Niederlage gegen den Deutschen Bund. In der Folge musste es die Herzogtümer Schleswig und Lauenburg an Preußen sowie das Herzogtum Holstein an Österreich abtreten. Die zehn Düppeler Schanzen wurden nach fast fünfwöchiger Belagerung am 18. April 1864 von den Preußen unter Prinz Friedrich Karl erstürmt. Bereits 1849, während des schleswig-holsteinischen Konflikts, waren die Schanzen Schauplatz eines Gefechtes zwischen deutschen und dänischen Truppen gewesen und hatten seither ihre Bedeutung nicht verloren. Allerdings hatte ihr Ausbau 1864 noch nicht den geplanten Endzustand erreicht.

Am 18. April bezogen 37.000 Mann der preußischen Sturmkolonnen gegen 02:00 Uhr ihre Stellungen, die nur etwa 200 Meter von den ersten dänischen Schanzen entfernt lagen. Nach stundenlanger Artillerievorbereitung begann um 10:00 Uhr der Sturmangriff. In einer zweiten Stellungsreihe (nur rund 400 Meter von den dänischen Stellungen entfernt) hatten die Preußen vier Musikkorps unter Führung des preußischen Musikdirektors Gottfried Piefke zusammengezogen. Diese Musikkorps unterstützten die angreifenden Truppen durch das Spielen bekannter Märsche.

Schon 13 Minuten nach Angriffsbeginn hatte die preußische Infanterie die Schanzen der ersten Linie eingenommen. Gegen 13:30  Uhr brach der letzte Widerstand am Brückenkopf vor Sonderburg zusammen. In der Schlacht sind etwa 3.600 Dänen und 1.200 Preußen gefallen, 554 Dänen wurden verwundet und 3.534 Dänen wurden Kriegsgefangene.

Während der Schlacht an den Düppeler Schanzen erfolgte durch die Delegierten Louis Appia und Charles van de Velde der erste Einsatz des Roten Kreuzes in einem Krieg.

Bemerkenswert ist die Legende um den Einsatz des Pioniers Klinke, der, mit einer Sprengladung beladen, gerufen haben soll „Ick bin Klincke. Ick öffne dit Tor.“ und darauf die Schanze gesprengt und Preußens Sieg perfekt gemacht hatte.

Nach der deutschen Reichsgründung wurde hier am 30. September 1872 ein Siegesmonument errichtet, welches acht Tage nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 von Widerstandskämpfern gesprengt wurde.

Jedes Jahr am 18. April findet hier eine nationale Gedenkveranstaltung statt. Neben einer Kranzniederlegung treten dänische Soldaten in historischen Uniformen von 1864 auf. Der 140. Jahrestag der Schlacht im Jahr 2004 war ein besonderes Ereignis in Dänemark. Seit 2002 nehmen neben Soldaten der Unteroffizierschule des dänischen Heeres auch deutsche Soldaten an der Gedenkveranstaltung in Form einer Ehrenformation teil. Bereits am Samstag, den 17. April wurde auf einer großen Veranstaltung der legendären heimlichen Verbrüderung der gegnerischen Soldaten Dänemarks und Preußens am Vorabend der Schlacht gedacht, bevor sie am Tag darauf aufeinander schießen mussten.


Bildergalerie

Siehe auch

Weblinks

54.9069444444449.75805555555567Koordinaten: 54° 54′ N, 9° 45′ O


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