- Désiré Mercier
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Desiré-Félicien-François-Joseph Kardinal Mercier (* 21. November 1851 auf Château du Castegier bei Braine-l'Alleud, Wallonien, Belgien; † 23. Januar 1926 in Brüssel) war Erzbischof von Mecheln.
Leben
Desiré-Joseph Mercier erhielt eine humanistische Schulbildung und studierte anschließend in Mecheln, Löwen und Paris die Fächer Katholische Theologie, Philosophie und Psychologie. Er empfing am 4. April 1874 das Sakrament der Priesterweihe und promovierte nach weiterführenden Studien zum Doktor der Philosophie.
Von 1877 bis 1882 leitete Mercier das Seminar Mechelen und unterrichtete Philosophie. Von 1882 bis 1905 dozierte er als ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Löwen. Darüber hinaus versah er verschiedene Leitungsaufgaben in der Priesterausbildung seines Bistums und gab eine philosophische Fachzeitschrift heraus.
1906 wurde Desiré-Joseph Mercier von Papst Pius X. zum Erzbischof von Mecheln ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 25. März 1906 der damalige Apostolische Nuntius von Belgien und spätere Kardinal, Antonio Vico.
Am 15. April 1907 nahm ihn der Heilige Vater als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Pietro in Vincoli in das Kardinalskollegium auf.
Als König Albert I. während der deutschen Besatzung im Ersten Weltkrieg ins Exil fliehen musste, organisierte Mercier den Widerstand in Belgien. 1920 gründete er die Internationale Vereinigung für Soziale Studien. Unter seiner Federführung wurde die bekannten “Sozialen Grundsätze von Mechelen” formuliert. Er engagierte sich in Fragen der Ökumene. Auf politischer Ebene richtete er sich nicht nur gegen flämische Unabhängigkeitsbestrebungen, sondern auch gegen den Gebrauch der niederländischen Sprache in Kirche und Schule. Durch diese Verhaltensweise hat er sich bei zahlreichen Christen, besonders bei den flämischen Katholiken, Gegner geschaffen. Als Wissenschaftler förderte er den Neuthomismus.
Kardinal Mercier starb am 23. Januar 1926 in Brüssel. Er wurde in der Sankt-Romualds-Kathedrale in Mecheln bestattet.
Bibliographie
- Georges Goyau: Cardinal Mercier. London 1926
- John Gade: The life of Cardinal Mercier. New York 1935
- Edouard Baeuduin: Le Cardinal Mercier. Tournai 1966
- Desiré Mercier: The voice of Belgium. Being the war utterances of Cardinal Mercier. London 1977
- David A. Boileau: Cardinal Mercier. A memoir. Löwen 1996
Weblinks
- Literatur von und über Désiré-Joseph Mercier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Désiré-Joseph Mercier in der Hierarchie der Katholischen Kirche
Vorgänger
Petrus-Lambertus Goossens
Erzbischof von Mecheln
1906 - 1926Nachfolger
Personendaten NAME Mercier, Desiré-Joseph ALTERNATIVNAMEN Mercier, Desiré-Félicien-François-Joseph KURZBESCHREIBUNG belgischer Erzbischof von Mecheln und Kardinal der römisch-katholischen Kirche GEBURTSDATUM 21. November 1851 GEBURTSORT Braine-l'Alleud STERBEDATUM 23. Januar 1926 STERBEORT Brüssel
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