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Mehrzweckstrahlrohre sind spezielle Armaturen der Feuerwehr zur Löschmittelabgabe (Wasser oder Wasser/Schaum-Gemische), die neben den Sonderstrahlrohren, Schaumrohren und Hohlstrahlrohren verwendet werden. Sie gibt es in den Nenngrößen B, C und D. Alle besitzen die Schaltmöglichkeiten Vollstrahl, Sprühstrahl und Halt (daher der Name Mehrzweckstrahlrohr).
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Wahl, welches Strahlrohr eingesetzt wird, ist eine komplexe Entscheidung, die von vielen Faktoren abhängt und daher meist vom Einsatzleiter, jedoch mindestens vom Gruppenführer befohlen wird. Grundsätzlich ist das erste Mittel der Wahl das C-Strahlrohr, da es in einem Löschgruppenfahrzeug dreifach vorhanden ist, von zwei Mann bedient werden kann und einen moderaten Wasserverbrauch hat. An die Grenzen stößt es meist dann, wenn eine große Höhe oder Weite überbrückt werden muss oder wenn viel Wasser benötigt wird (hohe Brandlast). Weitere Schritte, um mehr Löschmittel aufzutragen: Mundstück abnehmen, Einsatz eines B-Rohres oder mehrere Rohre gleichzeitig.
Da bei B-Strahlrohren eine so starke Rückkraft entsteht, dass diese unmöglich von einem Trupp allein gehalten werden können, werden sie üblicherweise zusammen mit einem Stützkrümmer eingesetzt, welcher 1/3 der Kraft über den Schlauch zum Boden ableitet. Ohne Stützkrümmer oder bei unsicherem Stand müssen - je nach Dienstvorschrift - drei oder vier Feuerwehrleute das B-Rohr halten.
Der Vollstrahl wird über eine einfache Hohldüse geformt (Stabstrahl). Durch Drehen am Absperrorgan kann im Strahlrohr zusätzlich ein Störkörper in den Wasserstrahl gebracht werden, so dass eine Auffächerung des Strahls erreicht wird (Drallstrahl). Die Wassermenge kann über ein abschraubbares Mundstück geändert werden, dazu muss aber die Wasserabgabe unterbrochen werden.
Auf Grund der größeren Flexibilität und dem besseren Strahlbild werden in den letzten Jahren, insbesondere zur Brandbekämpfung in Gebäuden, verstärkt Hohlstrahlrohre an der Stelle von Mehrzweckstrahlrohren eingesetzt.
Ausführungen
Bezeichnung Festkupplung Düsengröße mit Mundstück Düsengröße ohne Mundstück Wasserdurchflussmenge mit Mundstück Wasserdurchflussmenge ohne Mundstück B-Strahlrohr B 16 mm 22 mm 400 l/min (6 bar) 800 l/min (7 bar) C-Strahlrohr C 9 mm 12 mm 100 l/min (4 bar) 200 l/min (5 bar) D-Strahlrohr D 4 mm 6 mm 25 l/min (5 bar) 50 l/min (5 bar) Es handelt sich um gerundete Werte, die annähernd der wahren Durchflussmenge entsprechen. Man geht nach DIN 14 365 von 5 bar (0,5 Mpa) am Strahlrohr aus.
Geschichte
In der Anfangszeit hatten die Strahlrohre kein eigenes Absperrorgan. Die Wasserabgabe musste also über die Pumpe oder am Verteiler geregelt werden. Genau genommen waren es dann keine "Mehrzweckstrahlrohre" sondern nur "Strahlrohre".
Diese Form der Strahlrohre wird auch "Dorn" genannt. Der "Dorn" als Strahlrohrform findet nach wie vor am Schlauch der Kübelspritze seinen Platz (D-Dorn).Siehe auch
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