- E102
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Strukturformel Allgemeines Name Tartrazin Andere Namen - Trinatrium-3-carboxy-5-hydroxy-1-p-sulfophenyl- 4-p-sulfophenylazo-pyrazol
- E 102
Summenformel C16H9N4Na3O9S2 CAS-Nummer 1934-21-0 PubChem 164825 Kurzbeschreibung orangefarbenes Pulver Eigenschaften Molare Masse 534,4 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 42/43 S: 22-24-37-45 WGK 1 – schwach wassergefährdend Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Tartrazin (E 102) ist ein synthetischer Azofarbstoff und wird als Lebensmittelfarbe eingesetzt. Der zitronengelbe Farbstoff ist wasserlöslich und ist auch in sauren Lebensmitteln sowie bei Licht und hohen Temperaturen farbecht. ColorIndexNo: 640 oder 19140, ColorIndex Acid Yellow 23.
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Es wird durch Diazotierung von Sulfanilsäure und Kupplung mit einem Pyrazolonabkömmling hergestellt.
Verwendung
Tartrazin wird für Frucht- und Kräuterliköre, Spirituosen, Obst- und Fruchtweine, aber auch für nicht alkoholische, aromatisierte Getränke, Brausen und Brausepulver, feine Backwaren, Süßwaren, Knabberartikel, Puddingpulver, Dessertspeisen, für Senf, aromatisierten Schmelzkäse, Fisch- und Krebspasten, als Farblack für Dragees, zum Färben von Käserinden und Kunstdärmen und auch für Arzneimittel eingesetzt.
Gesundheit
Der Stoff wirkt allergieauslösend und ist damit für Allergiker, besonders für Personen mit allergischen Reaktionen auf Acetylsalicylsäure und Asthmatiker, problematisch. Er kann zu Atemschwierigkeiten, Hautausschlägen, Heufieber, verschwommenem Sehen und Hautflecken führen. Da bei Allergien gegenüber Tartrazin keine Antikörper festgestellt werden können, spricht man von einer Pseudoallergie. Verbraucherzentralen raten vom Verzehr ab und die Kinderkrebsklinik der Universität Düsseldorf hält den Stoff für gefährlich.
Eine Kreuzallergie gegen Benzoesäure oder Acetylsalicylsäure (Aspirin) ist bekannt.
Tartrazin wird - wie auch einige andere Farbstoffe - als ein Auslöser von Hyperaktivität diskutiert. Dieser Verdacht hat sich durch neuere Studien erhärtet.[2]
Rechtliche Situation
In Norwegen ist Tartrazin verboten. In Deutschland und Österreich wurde ein Verbot im Zuge der gesetzlichen EU-Angleichungen wieder aufgehoben. Das Verbot in Österreich galt sogar für Gebrauchsgegenstände. In den USA ist der Stoff als FD&C Yellow No. 5 sowohl für bestimmte Lebensmittel, für Arzneimittel und Kosmetika zugelassen. In Spanien ist Tartrazin als Nahrungsfärbemittel "Colorante" in jedem Supermarkt als Gewürzmittel zu finden.
Tartrazin kann durch eine Mischung von Chinolingelb (E 104) und Gelborange S (E 110) ersetzt werden.
Quellen
- ↑ Sicherheitsdatenblatt Alfa-Aesar, überarbeitet am: 09.02.2008
- ↑ The Lancet 2007; 370:1560-1567 (DOI: 10.1016/S0140-6736(07)61306-3) Ein Farbstoffmix mit Tartrazin steigerte die Hyperaktivität bei Kindern signifikant. Abstract: [1], Diskussion der Studie: [2]
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