- Afritz
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Kärnten Politischer Bezirk Villach-Land (VL) Fläche 28,03 km² Koordinaten 46° 44′ N, 13° 48′ O46.727513.8711Koordinaten: 46° 43′ 39″ N, 13° 48′ 0″ O Höhe 711 m ü. A. Einwohner 1.472 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 53 Einwohner je km² Postleitzahl 9542 Vorwahl 04247 Gemeindekennziffer 2 07 01 NUTS-Region AT211 Adresse der
GemeindeverwaltungSchulstraße 2
9542 Afritz am SeeOffizielle Website Politik Bürgermeister Maximilian Linder (BZÖ) Gemeinderat (2009)
(15 Mitglieder)
Blick auf Afritz am SeeAfritz am See (slowenisch: Zobrce) ist eine Gemeinde im Bezirk Villach-Land in Kärnten.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt im Gegendtal südlich des Afritzer Sees mitten in den Nockbergen. Nachbargemeinden sind, von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Feld am See, Arriach, Treffen und Fresach.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die Katastralgemeinden Afritz und Berg ob Afritz gegliedert und umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):
- Afritz (421)
- Berg ob Afritz (83)
- Gassen (146)
- Kraa (283)
- Lierzberg (131)
- Möderboden (0)
- Scherzboden (314)
- Tassach (34)
- Tauchenberg (24)
- Tobitsch (83)
Geschichte
Das Gegendtal wurde erst im Hochmittelalter besiedelt, die Sonnseite des Tales wurde bis ca. 1300 gerodet. Die Bezeichnung Gegend wurde 1308, Afritz 1450 erstmals urkundlich erwähnt, die Kirche St. Nikolaus in Afritz im Jahr 1516.
Das Gemeindegebiet gehörte zur Grafschaft Ortenburg und bildete ein eigenes Landgericht Afritz. Zur Zeit der napoleonischen Herrschaft wurde das Gegendtal dem Gerichtsbezirk Villach angeschlossen. Zwischen 1973 und 1990 war Afritz Teil der Großgemeinde Feld am See - Afritz. 1991 wurde Afritz wieder selbständige Gemeinde und führt seit 1. Jänner 2000 den Namen Afritz am See, wenn auch der namensgebende Afritzer See zur Nachbargemeinde gehört.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Afritz 1519 Einwohner (2005: 1487), davon 96,6 % österreichische Staatsbürger. 57,3 % bekennen sich zur evangelischen und 35,7 % zur römisch-katholischen Kirche, 1,0 % zum Islam. 4,4 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die katholische Pfarrkirche Hl. Nikolaus ist ein gotischer, später zum Teil veränderter Bau am nordwestlichen Rand des Orts. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1512. Der dreigeschossige Vorhallenturm mit barockem Zwiebelhelm und Laterne wurde 1716 fertiggestellt.
- Die Evangelische Kirche (Toleranzjubliäumskirche) westlich der Pfarrkirche wurde 1980-81 errichtet und 1981 geweiht.
- Haus Porcia in Gassen: Das ehemalige Pflegerhaus war von 1662 bis 1848 im Besitz der Grafen von Porcia, Sitz der Pfleger der Herrschaft Afritz. Der zweigeschossige Renaissance-Bau mit ehemaligem durchgängigem Querflur in beiden Geschossen und mit Alpendachstein gedecktem Schersparrendachstuhl mit beidseitigem Schopfwalm besitzt auskragende, offene Giebelwände mit verzierten Gangbrüstungen. Die Fassaden wurden um 1785 geschaffen, im 19. Jahrhundert aber neu gestaltet. Das Innere wurde nach 1956 stark verändert. Über dem Rundbogenportal befindet sich im ersten Stock ein gekuppeltes Mittelfenster, daneben das Wappen des Reichsfürsten Franz Seraphin von Porcia mit Inschrift, bezeichnet 1785. Rechts sichtbar das Wappen seiner Frau Barbara, Freiin von Jöchlingen. Ferner ein Wandbild Erzengel Michael im Kampf mit Luzifer. In beiden Kellerräumen und im Erdgeschoss (mit Ausnahme der Stube in der Süd-Ecke) gibt es Tonnengewölbe mit Stichkappen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Das Kugelwölg´n ist ein Brauch, der in ähnlicher Form auch in anderen Kärntner Gemeinden (dort als Kugelwerfen, Stöckeln oder Kugelwalgn) üblich ist.[1] Bei diesem, in Afritz jährlich am Ostermontag veranstalteten Spiel versuchen zwei ausgestattete Mannschaften, das „Krasl“ (ein Stock, der auf drei Beinen steht, also eine Art Dreifuß), mit einer faustgroßen Kugel umzustoßen. Jeder Treffer bringt einen Punkt, das Krasl wird an einer anderen Stelle platziert, und jedes Team spielt an der Stelle weiter an der die Kugel zuletzt gelandet ist. Gestartet wird von einem Gasthof, dann geht es querfeldein bis zum nächsten Gasthof.
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 54 Arbeitsstätten mit 172 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 474 Auspendler und 78 Einpendler. Es gibt 68 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 25 im Haupterwerb), die zusammen 2.181 ha bewirtschaften (1999). Wirtschaftlich dominierend ist der Tourismus am Afritzer See. Die Verkehrsanbindung erfolgt über die Millstätter Straße (B 98).
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Afritz hat 15 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist seit 2003 Maximilian Linder (BZÖ).
Wappen
Afritz war 1960 der Wappenschild der Fürsten Porcia, den langjährigen Gerichts- und Grundherren, mit einem Wassermann als Schildhalter verliehen worden und trat mit der mit der Zusammenlegung mit Feld am See 1973 zunächst außer Gebrauch, wurde aber ein Jahr später – ohne den schildhaltenden Wassermann − der neu konstituierten Großgemeinde Feld am See verliehen.
Das heutige Afritzer Wappen wurde der Gemeinde im Zuge der Wiederverselbständigung am 18. September 1992 verliehen. Ihm liegt zwar weiterhin der Schild der Fürsten von Porcia zugrunde, allerdings wurde die Zahl der Lilien auf fünf reduziert und diese in zwei Reihen angeordnet. Hinzu kam das Herz-Lilien-Ornament als lokale Komponente, es ist dem Tauffries der Afritzer Pfarrkirche nachempfunden.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:
- „Über blauem Schild mit fünf (3:2) goldenen Lilien im goldenen Schildhaupt durchlaufend ein blauer Fries von abwechselnd aufwärts und abwärts gekehrten Herzen mit eingeschriebenen Lilien.“[2]
Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ siehe hierzu Kurt Grafschafter: So ist´s Brauch in Kärnten. Joh. Heyn, Klagenfurt 1999, ISBN 3-85366-899-2, S. 120
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 42
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