- EBRD
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Europäische Bank
für Wiederaufbau und EntwicklungUnternehmensform Gründung 1991 Unternehmenssitz London Unternehmensleitung Thomas Mirow
(Präsident)Bilanzsumme 2.661 Mio EUR [1] Branche Banken Website Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (kurz EBWE oder EBRD, von engl. European Bank for Reconstruction and Development) ist eine 1991 gegründete Bank. Ihre Aufgabe, gestellt nach dem Zusammenbruch des Ostblocks ab 1989, ist es, die Länder in Mittel- und Osteuropa sowie in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten in ihrem Transformationsprozess hin zu Marktwirtschaft und privatem und unternehmerischem Handeln finanziell zu unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Ziel
Ziel ist die Förderung des wirtschaftlichen Transformationsprozesses in den ehemaligen kommunistischen MOEL-Staaten. Dabei soll die Entwicklung hin zu einer Marktwirtschaft mit privaten unternehmerischen Aktivitäten unterstützt werden.
Arbeitsweise
Die EBWE fördert strukturelle und sektorenspezifische Reformen sowie Wettbewerb, Privatisierung und Unternehmertum. Sie unterstützt durch ihre Finanzierung die Gewinnung von Kofinanzierungen und direkten Auslandsinvestitionen sowie die Mobilisierung inländischen Kapitals. Investitionen erfolgen überwiegend in Privatunternehmen, meist zusammen mit Geschäftspartnern. Die Bank leistet darüber hinaus technische Zusammenarbeit in einschlägigen Bereichen und kooperiert mit internationalen Finanzinstitutionen und internationalen und nationalen Organisationen.
Förderungswürdig sind insbesondere Banken, Industriebetriebe und Unternehmen, dabei sowohl Neugründungen als auch Investitionen in bestehende Firmen. Kooperationen mit der öffentlichen Hand zielen auf Privatisierungen, die Restrukturierung staatlicher Firmen und die Verbesserung kommunaler Dienstleistungen ab. Ihrem Mandat zufolge darf die EBWE nur dort tätig werden, wo demokratische Grundsätze eingehalten werden. Auch ökologische Aspekte spielen eine entscheidende Rolle.
Die wichtigsten Finanzierungsinstrumenten sind Darlehen, Kapitalbeteiligungen, Garantien sowie Finanzierungen über Vermittlungsstellen, an denen die Bank sich beteiligt.
Struktur
Anteilseigner der EBWE sind 61 Länder und zwei zwischenstaatliche Institutionen (Europäische Kommission und Europäische Investitionsbank), also öffentliche Träger. Die Hauptgremien sind der Gouverneursrat (ein Vertreter pro Mitgliedsland) und das Direktorium (23 Mitglieder, für drei Jahre vom Gouverneursrat ernannt). Der Präsident der EBWE - vom Gourverneursrat für vier Jahre ernannt - war bis zum 2. Juli 2008 der Franzose Jean Lemierre und ist seitdem der deutsche SPD-Politiker Thomas Mirow[2]. Innerhalb der EBWE gibt es folgende Abteilungen:
- Bankwesen
- Finanzen
- Risikomanagement
- Personalwesen
- Büro des Generalsekretärs
- Büro des Generalkonsuls
- Evaluierungsabteilung
- Büro des Chefvolkswirtes
- Interne Rechnungsprüfung
- Büro des Chief Compliance Officer
- Kommunikation
- Büro des Präsidenten
Nach einem Bericht der französischen Zeitung l'Express vom Juni 2008 beträgt das Gehalt des Präsidenten der EBWE 428.000 € jährlich, zuzüglich Dienstwohnung in London und Dienstwagen mit Chauffeur.[3]
Mitglieder
Die Mitglieder der EBRD und deren Beitrittsdatum:
- Ägypten, 29. Mai 1990
- Albanien, 18. Dezember 1991
- Armenien, 7. Dezember 1992
- Aserbaidschan, 25. September 1992
- Australien, 29. Mai 1990
- Belgien, 29. Mai 1990
- Bosnien und Herzegowina, 17. Juni 1996
- Bulgarien, 29. Mai 1990
- Dänemark, 29. Mai 1990
- Deutschland, 29. Mai 1990
- Mazedonien, 21. April 1993
- Estland, 28. Februar 1992
- Finnland, 29. Mai 1990
- Frankreich, 29. Mai 1990
- Georgien, 4. September 1992
- Griechenland, 29. Mai 1990
- Irland, 29. Mai 1990
- Island, 29. Mai 1990
- Israel, 29. Mai 1990
- Italien, 29. Mai 1990
- Japan, 29. Mai 1990
- Kanada, 29. Mai 1990
- Kasachstan, 27. Juli 1992
- Kirgisistan, 5. Juni 1992
- Kroatien, 15. April 1993
- Lettland, 18. März 1992
- Liechtenstein, 29. Mai 1990
- Litauen, 5. März 1992
- Luxemburg, 29. Mai 1990
- Malta, 29. Mai 1990
- Marokko, 29. Mai 1990
- Mexiko, 29. Mai 1990
- Moldawien, 5. Mai 1992
- Mongolei, 9. Oktober 2000
- Neuseeland, 29. Mai 1990
- Niederlande, 29. Mai 1990
- Norwegen, 29. Mai 1990
- Österreich, 29. Mai 1990
- Republik Korea, 29. Mai 1990
- Polen, 29. Mai 1990
- Portugal, 29. Mai 1990
- Rumänien, 29. Mai 1990
- Russland, 9. April 1992
- Serbien, 19. Januar 2001
- Slowakei, 1. Januar 1993
- Slowenien, 23. Dezember 1992
- Spanien, 29. Mai 1990
- Schweden, 29. Mai 1990
- Schweiz, 29. Mai 1990
- Tadschikistan, 16. Oktober 1992
- Tschechien, 1. Januar 1993
- Türkei, 29. Mai 1990
- Turkmenistan, 1. Juni 1992
- Ukraine, 13. April 1992
- Ungarn, 29. Mai 1990
- USA, 29. Mai 1990
- Usbekistan, 30. April 1992
- Großbritannien, 29. Mai 1990
- Weißrussland, 10. Juni 1992
- Zypern, 29. Mai 1990
- Europäische Gemeinschaft, 29. Mai 1990
- Europäische Investitionsbank, 29. Mai 1990
Quellen
- ↑ Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung: Jahresfinanzbericht 2006
- ↑ Pressemeldung des BMF vom 19.05.2008
- ↑ Artikel „Ces postes qui valent de l'or“ in 'l'Express' vom 9. April 2008 (gedruckt N°224-225 Mai-Juni 2008, Seite 49)
Siehe auch
Weblink
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