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Müritzflugplatz Rechlin-Lärz Kenndaten IATA-Code REB ICAO-Code EDAX Flugplatztyp Verkehrslandeplatz Koordinaten 53° 18′ 23″ N, 12° 45′ 11″ O53.30641666666712.75313888888967Koordinaten: 53° 18′ 23″ N, 12° 45′ 11″ O 67 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 4 km südöstlich von Rechlin Straße Basisdaten Eröffnung Betreiber Entwicklungs-und Betriebsgesellschaft Müritzflugplatz Rechlin-Lärz mbH Fläche Terminals 1 Start- und Landebahnen 08/26 2.380 m × 50 m Beton geschlossen 2.380 m × 50 m Beton Der Flugplatz Rechlin-Lärz ist ein Flugplatz auf den Gemeindegebieten Lärz und Rechlin, der für Luftfahrtgeräte bis 14 Tonnen Gewicht zugelassen ist, in Mecklenburg-Vorpommern. Er verfügt als ehemaliger Militärflugplatz über zwei betonierte Pisten von je 2380 Metern Länge.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte Flugplatzes Rechlin-Lärz begann im Jahr 1916, als die ersten Planungen des Kaiserlichen Heeres im Rahmen der Flieger-Versuchs- und Lehranstalt an der Müritz entstanden. Diese wurden 1917 und 1918 umgesetzt. Von 1920 bis 1933 diente der Flugplatz der Sportfliegerei. Ab 1933 wurde konkret mit dem Aufbau der Erprobungsstelle in Rechlin begonnen, die den Flugplatz als wesentlichen Teil beinhalteten. Erst im Dritten Reich entstanden die Startbahnen und die für den allgemeinen Flugbetrieb notwendigen Gebäude. In Lärz wurde später das „Erprobungskommando Lärz“ aufgestellt, welches normalerweise die sogenannten Vor- oder Nullserienmuster zur Einsatzerprobung zugewiesen bekam. Ab Mitte 1944 erhielt die Erprobung der neuen Strahlflugzeuge Me 262, Ar 234 und He 162 höchste Priorität. Zum Kriegsende kamen, in dem teilweise zum KZ umgerüsteten Lager Retzow, Frauen aus dem Konzentrationslager Ravensbrück, um sie auf dem Flugplatz Lärz für Bauarbeiten einzusetzen, da die Startbahnen ständig erweitert werden mussten.
Vom Flugplatz Lärz aus sind noch Einsätze gegen Bomberverbände mit der Messerschmitt Me 262 und Tieffliegerangriffe mit Focke Wulf Fw 190 gegen die Rote Armee geflogen worden. Am 02. Mai 1945 wurde die Erprobungsstelle Rechlin und der Flugplatz Lärz an die Rote Armee übergeben.
Nachkriegsgeschichte
Nach dem Krieg wurde Rechlin zu einer sowjetischen Garnison. Da der Flugplatz Lärz über Betonbahnen verfügte, wurde dort zunächst ein Jagdbombergeschwader und später zusätzlich ein Hubschraubergeschwader (vgl. GRU) stationiert. Die Offiziere und ihre Familien wurden in der Siedlung Vietzen (heutiges Rechlin) untergebracht, die Soldaten in den ehemaligen Kasernen der Erprobungsstelle der Gruppe West kaserniert. 1948 gab die Rote Armee 75 Wohnungen zur Nutzung für die deutsche Bevölkerung frei.
Im März 1993 verließ das 19. Jagdbomberregiment der russischen WGT nach 48 Jahren Besatzungszeit endgültig den Flugplatz Lärz und im Herbst auch den bisher ausgegrenzten Wohnbereich und die Kasernen in Rechlin. 1994 wurde der Flugplatz Lärz wieder für die zivile Nutzung eröffnet.
Literatur
- Beauvais, Kössler, Mayer, Regel: Deutsche Luftfahrt – Flugerprobungsstellen bis 1945, Bernard & Graefe, 1998, ISBN 3-7637-6117-9
- Lerche, Hans-Werner: Testpilot auf Beuteflugzeugen, Motorbuch Verlag, 1977, ISBN 3-879434-95-6
- Lerche, Hans-Werner: Testpilot auf Beuteflugzeugen, Aviatic Verlag, 1999, ISBN 3-925505-41-5
- Förderverein Luftfahrttechnisches Museum Rechlin e.V.: Geschichte und Technik in und um Rechlin, Eigenverlag, 2003
Weblinks
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