EDKA

EDKA
Flugplatz Merzbrück
Kenndaten
IATA-Code AAH
ICAO-Code EDKA
Flugplatztyp Verkehrslandeplatz
Koordinaten
50° 49′ 23″ N, 6° 11′ 11″ O50.8231944444446.1863888888889190Koordinaten: 50° 49′ 23″ N, 6° 11′ 11″ O 190 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 4 km östlich von Würselen
6 km westlich von Eschweiler
10 km nordöstlich von Aachen
Straße B 264, A44
Basisdaten
Eröffnung 1914
Betreiber Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH
Fläche
Start- und Landebahn
08/26 520 m × 20 m Asphalt

Der Verkehrslandeplatz Merzbrück ist ein deutscher Flugplatz beim Würselener Stadtteil Broichweiden. Er liegt unmittelbar an der B 264 zwischen Eschweiler und Broichweiden und an der A 44 im Kreis Aachen.

Er wird für Motorflug, Ultraleicht und Segelflug genutzt.

Der Flugplatz verfügt über eine asphaltierte Start- und Landebahn von 520 m Länge für Motorflugzeuge und über eine Grasbahn für Flugzeugschlepps mit Segelflugzeugen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1914 erfolgt die Gründung von Merzbrück als behelfsmäßiger Feldflugplatz. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er 1919 von der damaligen belgischen Besatzungsmacht übernommen und als militärischer Feldflugplatz genutzt und entsprechend ausgebaut. 1929 zogen die belgischen Soldaten wieder ab und der Flugplatz wurde zu einem zivilen Verkehrslandeplatz. 1931 wurde eine Linienverbindung nach Köln Butzweilerhof eingerichtet, die bis 1935 mit der Junkers G 24 betrieben wurde. 1935 wurde der regelmäßige Linienflug nach Köln aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt. 1932 landete das damals weltgrößte Flugzeug, die Junkers G 38, in Merzbrück. Die Fliegerlegende Richard Perlia gründete hier im Jahre 1932 eine Flugschule.

Während des Zweiten Weltkrieges war Merzbrück militärischer Einsatzhafen und Standort einer Flugabwehrstellung. Das ständige Luftwaffenkommando (6-8 Soldaten) wurde vom Flugplatz Köln Butzweilerhof gestellt. Noch 2009 wurde im Zuge der Vorbereitungen der Arbeiten zur Verschwenkung der Landebahn eine 5 Zentner Bombe gefunden und entschärft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht wieder das belgische Militär ein. Das 18.ESC LtAvn, eine Hubschrauberstaffel Alouette der belgischen Armee benutzt ab 1956 den Flughafen. Ab 1956 wurde auch eine zivile Mitnutzung zugestanden. Es kommt 1963 zur Gründung der "Westflug Aachen Luftfahrtgesellschaft" durch Herbert Kampsmann senior, Erich Scholz und Eva-Maria Jeckewitz sowie 1964 zur Gründung der "Fluggemeinschaft Aachen e.V." mit sieben Vereinen. 1965 wird durch das belgische Militär die Flugpiste "befestigt". 1967 wird für die "Westflug Aachen" die Ausbildungsgenehmigung erteilt, und es folgen schnell 1968 die Genehmigung der "Westflug Aachen" als luftfahrttechnischer Betrieb und 1971 die Genehmigung der zivilen Mitnutzung des Militärflugplatzes Aachen-Merzbrück als Verkehrslandeplatz. Mit Bau der Autobahn A 44 (Aachen-Kassel) 1975 ist der Flugplatz mit seiner Landebahn in westlicher Richtung an seine Ausbaugrenze angekommen.

Der 26. November 1993 ist der Tag der Gründung der "Flugplatz Aachen-Merzbrück (FAM) GmbH" durch den Kreis Aachen, die Städte Aachen, Eschweiler und Würselen, die Industrie- und Handelskammer Aachen und die "Fluggemeinschaft Aachen e.V.". Am 31. Oktober 1995 ziehen die belgischen Streitkräfte ab und übergeben die Betriebsführung der "Fluggemeinschaft Aachen". Die Übernahme des Luftrettungsstützpunktes Würselen-Merzbrück von der Bundeswehr durch den ADAC und Stationierung des Rettungshubschraubers Christoph Europa 1 folgen am 28. Februar 1998. Seit 1. Januar 2002 ist die Betriebsführung in Händen der "Flugplatz Aachen-Merzbrück (FAM) GmbH".

Sonstiges

In einem Teil der ehemaligen belgischen Kasernengebäude befindet sich das Funkhaus des Regionalradios "107.8 Antenne AC".

Mit etwas Glück kann man auf dem Flugplatz verschiedene historische Flugzeuge beobachten. Z. B. North American T-6 bzw. CCF-Harvard, außerdem Yak 18, Boeing Stearman, Pilatus P-3 und andere Oldtimer haben hier ihren Stellplatz.

Hangar Merzbrück

Ausbauplanungen

Ein Teil der Lokalpolitiker (CDU, SPD und FDP) sowie die Nutzer des Flugplatzes drängen bereits seit Jahren auf eine Verlängerung der Start- und Landebahn entsprechend europäischer Normen auf mindestens ca. 900 m Länge, u.a. da die Flugbewegungen seit Jahren z.T. extrem rückläufig sind. Diese wäre z.B. möglich, wenn sie um etwa 10° nach links verschwenkt oder kostengünstiger die bestehende Bahn von 520m jeweils an beiden Enden (mit versetzten) Schwellen verlängert wird. Der Flugplatz wird vom ADAC Rettungshubschrauber, der RWTH, einer gewerblichen Flugschule und (2009) von 10 Luftsport treibenden Vereinen genutzt. Insgesamt erhofft man sich von dem geplanten Ausbau eine gesetzeskonforme Nutzung des Flugplatzes durch Geschäftreiseverkehr und damit eine wirtschaftliche Belebung der Region und des Flugplatzes welcher sonst zum Segelflughafen minimiert würde. Auch die Ansiedlung von weiteren Industrie- und Gewerbebetrieben wird erhofft. In einer späteren Ausbaustufe (2015) der Euregiobahn wird auch ein Anschluss des Flugplatzes an die Schienenstrecke nach Stolberg bzw. Herzogenrath beabsichtigt.

Die von der Bezirksregierung Köln vorgenommene 6.Änderung des Regionalplanes (2007) zur Einrichtung des den Flugplatz umgebenden "Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereich Merzbrück" sieht eine Länge der Landebahn von 1085 m vor.

Die Gegner des Ausbaus weisen auf die internationalen Verkehrsflughäfen Maastricht/Aachen (ca. 40 km), Lüttich (ca. 70 km), Mönchengladbach (ca. 70 km) sowie Köln/Bonn (ca. 80 km) und Düsseldorf (ca. 95 km) hin und stellen den Bedarf eines Geschäftreise-Flugplatzes für die Region Aachen infrage. (alle Entfernungen gemessen vom Aachener Autobahnkreuz)

Weblinks


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